Liang Hong war ein gelehrter und nobler Mann, der während der östlichen Han- Dynastie (25-220) lebte. Dennoch hatte er keine Möglichkeit, eine Beamtenstelle zu bekommen, denn er war sehr arm. Nachdem er von der Hauptstadt in seine Heimatstadt im heutigen Shaanxi zurückgekehrt ist, wollten viele Familien ihre Töchter mit ihm verloben. Liang Hong jedoch lehnte höflich jedes Angebot ab.

In seiner Provinz lebte ein Mädchen mit dem Namen Meng Guang. Das unscheinbare und kräftig gebaute Mädchen hatte viele Heiratsanträge zurückgewiesen und blieb unverheiratet bis sie schließlich 30 Jahre alt war. Als ihre besorgten Eltern sie fragten, wen sie denn gerne heiraten wolle, sagte sie, dass nur ein Mann in Frage käme, der genauso tugendhaft sei wie Liang Hong.

Als Liang Hong davon erfuhr, erklärte er sich einverstanden, Meng Guang zu heiraten.

Die Frischvermählten zogen in die Baling-Berge und lebten dort recht zurückgezogen. Sie lebten von der Landwirtschaft und vom Weben. Die übrige Zeit verbrachten sie mit Poesie und Musik.

Eines Tages musste Liang Hong fort, um einige Geschäfte zu erledigen und kam an der Hauptstadt Luoyang vorbei. Während seines Aufenthalts dort schrieb Liang Hong ein Gedicht, in dem er sich über die feudalen Herrschaften lustig machte, die ein Leben im Überfluss führten. Dieses Gedicht entzürnte den Adel und der Befehl wurde erlassen, Liang Hong gefangen zu nehmen. Dieser änderte seinen Namen und floh zusammen mit seiner Frau nach Shandong. Später gingen sie nach Jiangsu und mieteten dort ein winziges Zimmer im Haus einer wohlhabenden Familie. Ihr Überleben sicherten sie, indem sie für andere den Reis enthülsten.

Jeden Tag, wenn Liang Hong nach der anstrengenden Arbeit nach Hause zurückkehrte, serviert ihm seine Frau das Mahl. Sie trug das Tablett auf Höhe ihrer Augenbrauen und hielt dabei den Blick gesenkt. In früheren Zeiten zeigte diese Geste den Respekt der Ehefrau gegenüber ihrem Mann.

Eines Tages sah ihr Vermieter Gao Botong rein zufällig diese Geste. Er dachte sich, dass Liang Hong wohl kein gewöhnlicher Mann sei und lud das Paar ein, mit ihm und seiner Familie im Hauptgebäude zu leben. Dort vertiefte sich Liang Hong in das Schreiben, er verfasste mehr als zehn hervorragende Aufsätze, die leider vor langer Zeit verloren gegangen sind.

Das Sprichwort "Ju An Qi Mei" ist darauf zurück zuführen, wie Meng Guang ihrem Mann das Essen servierte. Heute wird es verwendet, um den gegenseitigen Respekt von Ehepartnern zu beschreiben.