"Wir haben eine große Sporttradition, vor allem im Wintersport. Wir waren 1936 bei den 11. Olympischen Spielen mit dabei, und seit dieser Zeit eigentlich außer Moskau, sonst war Liechtenstein immer vertreten."

Im Interviews erzählte Herr Hermann, der zum achten Mal Chef de Mission der liechtensteinischen Olympiadelegation, mit Stolz über die Teilnahme von Liechtenstein an den bisherigen Olympischen Spielen. 1936 war Liechtenstein mit 6 Athleten in Berlin zum ersten Mal in den damaligen Olympischen Spielen vertreten. Danach nimmt das Land regelmäßig an Olympischen Spielen teil. Diesmal in Beijing wird Liechtenstein zum 15. Mal in den oplympischen Spielen vertreten, was eigentlich eine großartige Leistung für ein kleines Land wie Liechtenstein bedeutet.

Nach Hermann besteht die liechtensteinische Olympiadelegation für die Beijinger Olympischen Spiele aus 12 Mitgliedern, darunter 2 Athleten, und zwar Oliver Geissmann und Marcel Tschopp, und 2 Betreuern, die an Wettkämpfen in Schießen/Luftgewehr und Marathon teilnehmen werden. Obwohl Liechtenstein ein kleines Team nach Beijing entsendet hat und die Chancen der liechtensteinischen Athleten nicht so optimal aussehen, wurde das Team im ganzen Land mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Am 10. Juli fand sogar eine große Verabschiedszeremonie auf Schloss Vaduz statt.

"Wir haben immer traditionell auf Schloss Vaduz die Verabschiedung. Dort bekommen wir Olympic Identity and Accreditation Card ausgehändigt von Fürsten von Liechtenstein, das ist immer traditionell."

Da die Hälfte der Fläche von Liechtenstein in Gebirgsgebieten liegt, ist der Wintersport hier sehr populär und bleibt international auf einem hohen Niveau. Bei Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid in den USA hat Hanni Wenzel im Riesenslalom und Slalom zwei Goldmedaillen für Liechtenstein gewonnen. Bei Sommerspielen blieb ein Medaillen-Erfolg bisher leider verwehrt. Zu Zielen der Olympiadelegation sagte Herr Hermann weiter:

"Ich denke, im Sommersport sind die Erwartungen nicht so hoch wie im Wintersport, dort haben wir zum Teil Medaillen-Chancen. Aber im Sommersport ist es nicht so, also wir selbst erwarten, dass unsere Athleten ihre persönliche beste Leistung bringen können."

Wie Chef de Mission mitteilte, ist die liechtensteinische Olympiadelegation am 27. Juli in Beijing eingetroffen. Zur Zeit üben die beiden liechtensteinischen Athleten aktiv für die bevorstehenden Wettkämpfe und alle Arbeit der Delegation läuft dank der Unterstützung der chinesischen Seite jetzt zügig. Bisher ist alles zufrieden stellend.

"Ich muss allen große Komplimente machen. Die Leute hier sind sehr, sehr hilfsbereit. Das ist phantastisch. Das ist sehr schön. Ich habe schon viele olympische Dörfer erlebt. Wir haben viel Platz. Die Zimmer sind sehr groß, und wie ich gesagt habe, sind die Volunteers sehr gastfreundlich."

Am Freitag werden die Beijinger Olympischen Spiele mit großen Feierlichkeiten eröffnet. Nach Hermann ist er jetzt schon sehr gespannt auf das kommende Spektakel für die ganze Welt.

"Soweit ich China kennen gelernt habe, werden sie sehr große Feier machen werden. Eine perfekte Öffnungsshow wird es geben, davon bin ich überzeugt, ich bin sehr gespannt darauf, was für alle zu sehen bekommen."