Einmal übernahm Tao Yuanming dann allerdings doch eine Stelle als Friedensrichter. Aber er war empört über einige andere korrupte Beamte. Er absolvierte seine obligatorische Amtszeit von 80 Tagen und gab die Stelle schnellstmöglich wieder auf. Danach zog er sich aufs Land zurück und lebte in Einsamkeit. In einem Gedicht drückte er seine Freude über seine neue Heimat aus. Er dankte in seinem Gedicht für den Frieden, den er in der Einsamkeit fand. Ein Abschnitt dieses Gedichtes lautet in der Übersetzung wie folgt:

Meine Freunde die Bauern sagten mir, dass der Frühling komme.

Und sie gingen nach dem Westen des Dorfes und bestellten das Feld.

Sie gingen mit Karren oder mit Booten, passierten tiefe Täler, überwunden Hügel und sich windende Flüsse.

Die Bäume und Pflanzen wuchsen üppig.

Das Wasser des Frühlings floss langsam.

Wir waren so glücklich und froh in diesem schönen zum Leben erweckten Land.

Alles blühte.

Dieses Gedicht schildert das Glück eines Lebens auf dem Land. Es zeugt aber auch von Tao Yuanmings Liebe zur Natur und von der Schönheit der Natur. Für ihn stand die frische Luft, die er auf dem Land atmen konnte, in krassem Gegensatz zu der stickigen Atmosphäre der verdorben offiziellen Kreise, die einem den Atem nahm. In diesen Kreisen hatte er sich aufgrund seiner Arbeit einst bewegen müssen. Aus dem Gedicht von Tao Yuanming ist die Redewendung "Blühen und gedeihen" entstanden. Der Ausdruck bezieht sich auf die Zeile "Bäume und Pflanzen wuchsen üppig." Heute verwendet man diese Redewendung um auszudrücken, dass ein Geschäft erfolgreich läuft, das es floriert. Aber, auch wenn sich irgendetwas sehr schnell entwickelt, spricht man von Blühen und gedeihen. Auch hier verläuft etwas erfolgreich.