Das westliche Publikum ist mit Orgelmusik zweifellos vertraut. Für viele Chinesen hingegen ist Orgel ein Fremdwort. Wie wird wohl das chinesische Publikum auf Orgelmusik reagieren? Unsere Reporterin He Fei hat einen Vortrag über Orgelmusik im Nationalen Zentrum für aufführende Kunst besucht.

Das westliche Publikum ist sich an Orgelmusik gewöhnt. In China hingegen haben nur wenige Leute das Instrument gesehen oder gar Orgelmusik auf einem Live-Konzert gehört.

Die Orgel im Nationalen Zentrum für aufführende Kunst ist die größte Orgel Chinas. Ihre mehr als 6.000 leuchtenden Rohre aus Silber bedecken eine ganze Wand der Konzerthalle.

Die 30 Yuan RMB teure Eintrittskarte ist für normale Bürger akzeptabel. Unter den Konzertbesuchern befand sich auch dieses 5-jährige Mädchen:

"Ich bin fünf Jahre alt. Ich höre nun zum vierten Mal Orgelmusik. Ich lerne Klavier. Mein Klavier hat nicht so viele Rohre."

Der 77-jährige Li Luchang hörte den Klang der Orgel nicht zum ersten Mal:

"Ich habe Orgelmusik bereits gehört, als ich im Ausland weilte. Ich hörte sie damals in einer Kirche. Der Klang ist wunderbar. Ich fühlte mich, als ob ich in einem grünen Feld gelegen hätte."

Einige Besucher kamen aus purer Neugier ins Zentrum für aufführende Kunst:

"Ich habe von der Orgel gehört, aber noch nie eine solche gesehen. Ich bin mit meiner Tochter hierher gekommen, um uns ein paar Kenntnisse in Orgelmusik anzueignen."

Professor Shen Fanxiu ist Chinas beste Organistin. Sie setzt sich für die Verbreitung der Orgelmusik in China ein:

"Die Orgel hat in Europa eine lange Tradition. In China wurde sie aber erst vor rund 200 Jahren eingeführt. Während der Kulturrevolution verschwand sie vorübergehend von der Bildfläche. Im Jahr 1980 kaufte die Beijinger Konzerthalle eine Orgel. Mit Fortschreiten der Reform- und Öffnungspolitik haben viele chinesische Großstädte Konzerthallen mit Orgeln gebaut. Mittlerweile ist auch das Nationale Zentrum für aufführende Kunst mit einer wunderbaren Orgel ausgerüstet.."