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Erster Rundgang im olympischen Dorf
   2008-07-30 16:12:34    Seite Drucken    cri

Das olympische Dorf beherbergt während den Olympischen Spielen in Beijing die Athleten und Sportfunktionäre. Es handelt sich um eine der wichtigsten olympischen Stätten. Während der Olympiade werden 16.000 Personen im Dorf untergebracht sein.

Das olympische Dorf befindet sich am nördlichen Ende der Süd-Nord-Achse Beijings und ist mit einer Fläche von rund 660.000 Quadratmetern ein wichtiger Bestandteil des Olympiaparks. Es ist weniger als drei Kilometer Luftlinie vom Nationalstadion, dem "Vogelnest", entfernt. Damit weist das Beijinger Olympia-Dorf die kürzeste Distanz zum Hauptstadion und Sportstättenkomplex in der olympischen Geschichte auf. Die unmittelbare Nähe zu den Wettkampfstätten erleichtert den Anfahrtsweg der Athleten.

Das olympische Dorf besteht aus einem Wohnviertel, einem internationalen Viertel und einer Betriebszone. Auf dem Platz zur Hissung der Nationalfahnen im internationalen Viertel werden die Olympiadelegationen aus über 200 Ländern und Regionen begrüßt. Deng Yaping, die mehrfache Olympiasiegerin im Tischtennis, ist nun die stellvertretende Abteilungsleiterin für das olympische Dorf beim Beijinger Olympischen Organisationskomitee (BOCOG). Das internationale Viertel im Athletendorf verfüge nicht nur über ein praktisches Dienstleistungsangebot, sondern sei auch von der chinesischen Kultur geprägt, erklärt uns Deng Yaping:

"Damit die Athleten aus aller Welt die chinesische Kultur besser kennen lernen und erleben können, wurden hier ein chinesisches Teehaus und ein Zentrum für volkstümliche Handwerkskunst errichtet. Hier kann man die traditionelle Teekunst, die Herstellung von Drachen, Scherenschnitte und Stickereien bewundern und selber ausprobieren."

Deng Yaping zufolge wurde der Gedanke der humanen Olympiade beim Bau des olympischen Dorfes umgesetzt. Die Unterkünfte bestehen aus mehreren Zimmern, die durch Gipswände voneinander getrennt sind. Die Zimmer sind hell und auffällig dekoriert. Die Ausstattung in den Zimmern für die Basketballer und Behindertensportler, das heißt die Bettlänge sowie die Schalter fürs Licht und Fernsehen, wurde entsprechend umgestaltet.

Um die Sportler kulinarisch zu verwöhnen, arbeitet ein professionelles Kochteam im Olympia-Dorf, das bereits an acht Olympischen Sommerspielen und fünf Winterspielen mitgewirkt hat. 100 Mitarbeiter aus aller Welt und über 2.300 chinesische Köche und Küchenhilfen sorgen ab dem 27. Juli rund um die Uhr für die Mahlzeiten im Hauptrestaurant des olympischen Dorfes. Das Küchenpersonal habe einen vielfältigen Speiseplan entworfen und würde die Lebensmittelsicherheit streng kontrollieren. Das kulinarische Angebot solle den Athleten gut schmecken, sagt Deng Yaping:

"Der Anteil der westlichen Gerichte im Restaurant beträgt 70 Prozent. 30 Prozent der angebotenen Speisen gehören zur asiatischen Küche. Alle acht Tage wird ein Menü wiederholt. Jüdische, islamische und indische Gerichte sind ebenfalls zu kriegen. Die chinesische Regierung und das BOCOG legen großen Wert auf die Lebensmittelsicherheit während den Olympischen Spielen. Hierzu wurde eine spezielle Koordinationsgruppe ins Leben gerufen. Daneben gibt es im olympischen Dorf ein Labor für die Lebensmittelsicherheit, um Essensproben zu testen und aufzubewahren. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Athleten sicheres, sauberes, gesundes und ernährungsreiches Essen bekommen."

Im Wohnviertel des olympischen Dorfes gibt es auch ein religiöses Zentrum, wo die Athleten ihren Glauben leben und Veranstaltungen abhalten können. Im Allgemeinen Klinikum im Dorf werden die Athleten kostenfrei therapiert. Auch Dienstleistungen wie Tuina-Massage und Akupunktur der traditionellen chinesischen Medizin sind zu erhalten.

Um den Sportlern eine harmonische Wohnumgebung zu bieten, hat man beim Aufbau des olympischen Dorfes das Konzept der grünen, wissenschaftlich-technischen und humanen Olympiade berücksichtigt. Kultur, Architektur und Natur wurden auf harmonische Weise kombiniert. So werden im olympischen Dorf zum Beispiel viele Anlagen verwendet, die auf dem Prinzip erneuerbarer Ressourcen beruhen. Dadurch wird Energie gespart und die Schadstoffemission reduziert. Deng Yaping gibt uns ein konkretes Beispiel des Umweltschutzes im olympischen Dorf:

"Im Olympischen Dorf werden eine Vielzahl Lichter zur Außenbeleuchtung und Raumbeleuchtung eingesetzt, die auf Solarenergie beruhen. Auch die Warmwasserversorgung wird durch Solarenergie sichergestellt, die von Dachkollektoren auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern gespeichert wird. Nach den Spielen wird dieses System etwa 2.000 Haushalte versorgen, wodurch jedes Jahr über fünf Millionen Kilowattstunden Strom gespart werden kann."

Den Gedanken der wissenschaftlich-technischen Olympiade ist im olympischen Dorf allgegenwärtig. Beim Bau des Dorfes wurden viele Hightech-Materialien verwendet, die den Innenraum gegen Lärm isolieren. Außerdem werden innerhalb des olympischen Dorfes 24 strombetriebene Busse und zehn Elektrofahrzeuge für den Personentransport eingesetzt. Dabei wird null Kohlendioxid ausgestoßen.

Die Olympischen Spiele sind auch ein kulturelles Ereignis. Das Beijinger Athletendorf verkörpert das Konzept der humanen Olympiade. Die chinesische Zivilisation mit ihrer langen Geschichte lässt sich hier kennen lernen. Während den Spielen wird den Athleten ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm angeboten. Es wurde sogar ein Zentrum errichtet, wo die Sportler einen Chinesischkurs besuchen können. Das Erlernen der chinesischen Sprache solle den Athleten den Einstieg in die chinesische Kultur erleichtern, so Deng Yaping:

"Im internationalen Viertel wurde ein Zentrum zum Chinesischlernen eingerichtet. Alle Lehrer, die dort arbeiten, haben Erfahrung im Unterrichten von Ausländern. Die Athleten werden das einfache Alltagschinesisch in kürzester Zeit erlernen. Alle Kursteilnehmer kriegen hier wunderschöne chinesische Namen. Nicht zuletzt kann in diesem Sprachzentrum auch die faszinierende chinesische Kalligraphie erlernt werden."

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