Am 15. April 2007, als Wang Shujun noch schwanger war, hat sie sich auf der Webseite der Beijinger Olympischen Spiele für den Erwerb von Tickets registriert. Glücklierweise erhielt sie gleich beim Ticketvorverkauf in der ersten Phase ein Ticket für das Finale des 110-Meter-Hürdenlaufs durch Auslosung erworben. Wang Shujun sagte:

"Ich glaube, es ist schwierig, sich im Jahre 2008 im eigenen Land die Olympischen Spiele anschauen zu können. Mein größter Wunsch ist, dass ich mir zusammen mit meinem Baby die Spiele anschauen kann."

Von Oktober bis Dezember 2007 fand der Vorverkauf der olympischen Tickets auf der zweiten Stufe statt. In dieser Phase galt das Prinzip "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Die Tickets wurden in der Reihenfolge der Bewerbung vergeben. Innerhalb einer Stunde nach Beginn des Vorverkaufes der zweiten Stufe ist die Webseite für Angelegenheiten bezüglich der olympischen Tickets, die die größte Webseite in der olympischen Geschichte ist, wegen Überbelastung zusammengebrochen. Der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees Jacques Rogge sagte humorvoll, die Begeisterung der Chinesen für die Olympischen Spiele sei äußerst stark.

Li Li, ein Beijinger, hat beim Absatz auf der zweiten Stufe zwei Tickets für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele erworben. Darüber freute er sich besonders:

"Ich bin ein Beijinger Bürger. Ich möchte mir die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in meiner Heimatstadt ansehen. Ich war gerade auf Dienstreise, als das BOCOG die Ticket-Buchung per Internet startete. So registrierte ich mich in einem Internet-Kaffee. Ich freue mich sehr, die Eröffnungszeremonie live sehen zu können."

Am 25. Juli 2008 begann die vierte und zugleich die letzte Stufe des Verkaufes der olympischen Tickets. Auf dieser Stufe konnten Interessierte direkt an den Verkaufsstellen Tickets erwerben. Am vergangenen Freitagvormittag sah ein Journalist vor dem Beijinger Olympischen Zentrum, dass zirka 10.000 Bürger Schlange standen, um die letzten Tickets zu ergattern. Einige stellten sich schon zwei Tage zuvor dort an. Damit zeigten sie eine sehr große Leidenschaft.

Nach 45 Stunden hat Wang Lina zwei Tickets für die Wassersprung-Wettbewerbe bekommen. Sie sagte:

"Hauptsächlich möchte ich die Atmosphäre der Olympischen Spiele spüren. Das ist seit langem ein Traum der Chinesen. Da dies eine einmalige Chance ist, wollte ich unbedingt Karten dafür kaufen. Ich scheute mich nicht, dafür mehr als 40 Stunden anzustehen."

Auch im Ausland waren die olympischen Tickets sehr beliebt. Laut dem Direktor des Ticket-Zentrums des Beijinger Organisationskomitees der Olympischen Spiele BOCOG, Zhu Yan, haben 185 der 205 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees olympische Tickets bestellt. Davon haben viele Mitglieder zum ersten Mal Tickets gebucht. Zahlreiche Mitglieder haben beim Beijinger Organisationskomitees der Olympischen Spiele BOCOG Ansprüche erhoben, zusätzliche Tickets zu bekommen. Zhu Yan sagte, die Beijinger Olympischen Spiele seien die Spiele mit der größten Ticket-Buchung in der olympischen Geschichte. In diesem Sinne seien die Olympischen Spiele in Beijing zweifellos ein großes Sportsfest in der großen olympischen Familie.