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Keine Pekingenten in Großbritannien mehr
   2008-07-25 16:18:17    Seite Drucken    cri
Die britischen Sportler und Funktionäre sowie die anderen Besucher aus Großbritannien sollten ihren Aufenthalt während der Olympischen Spiele in Beijing nutzen, um Pekingente zu essen.

Es sei sehr wichtig, dass sie dies tun, da das Gericht daheim in Großbritannien, aufgrund eines Verbotes durch die Europäische Union, das sich auf die traditionell zur Herstellung der Enten genutzten Öfen bezieht, schon bald nicht mehr auf den Speisekarten der Restaurants zu finden sein könnte, berichtet die Londoner Zeitung Daily Mail.

Britische Beamte inspizieren derzeit die Restaurants und versiegeln die Öfen, da sie kein CE-Siegel (Conformit Europenne) besitzen, welches die Einhaltung der Standards zu Kohlenmonoxidemission bestätigt.

Die Maßnahmen würden getroffen, obwohl die Beamten einräumen, dass es bisher keine Berichte über Gesundheitsprobleme gegeben habe, die im Zusammenhang mit den in China hergestellten Öfen stünden, berichtet die Zeitung weiter.

Die britischen Maßnahmen beruhten, auf einem Missverständnis der chinesischen Art zu kochen, erklärte Qiao Jie, Generalsekretär der in Beijing ansässigen Gesellschaft für die chinesische Küche.

"Chinesische Gerichte waren schon oft das Subjekt zahlreicher Missverständnisse in Hinsicht auf Qualität und Nährwert. Beim Kochen geht es nicht nur um Wissenschaft und Nährwert, sondern auch um Kunst."

China sollte eigene Standards für traditionelle Kochgeräte aufstellen, um den Ruf der chinesischen Küche in der Welt zu schützen, sagte Qiao.

Die Pekingente hat eine Geschichte von über 600 Jahren. Traditionell wird sie in einem rund 1,8 Meter hohen trommelförmigen Ofen gegart. Diese Öfen sind viel größer als konventionelle, handelsübliche Öfen, in ihnen können bis zu 24 Enten und vier Spanferkel gleichzeitig gegart werden.

Die in britischen Restaurants verwendeten derartigen Öfen wurden aus China importiert, da es in Europa keinen Hersteller gibt der sie produziert.

Das Verbot der Pekingente hat viele chinesische Köche in Großbritannien verärgert, da zahlreiche Restaurants in London, darunter auch im berühmten Chinatown, Geschäftseinbußen zu beklagen hätten, berichtete die Daily Mail weiter.

"Das ist absurd. Was wissen die Europäer schon über die Herstellung einer Pekingente?", zitiert Daily Mail den prominenten Koch Ken Hom.

Victor Hor, von dem Restaurant Phoenix Palace im Zentrum von London, erklärte: "Uns sind die Hände gebunden, es gibt nichts was wir tun können, außer uns für einen Fehler zu entschuldigen, den wir nicht gemacht haben."

Zu den Kunden des Phoenix Palace zählten unter anderem der britische Premierminister Gordon Brown, sein Vorgänger Tony Blair und dessen Frau Cherie.

In Großbritannien lebende Chinesen erklärten, das Verbot sei eine Art "kultureller Diskriminierung".

"Die Pekingente repräsentierte die chinesische Kultur", sagt Ge Nan, die seit mehr als acht Jahren in Großbritannien lebt. "Was würden die Briten denken, wenn irgendwo auf der Welt Fish and Chips verboten werden würde."

"Egal was passiert, ich glaube nicht, dass die Pekingente ihren internationalen Markt verlieren wird. Traditionelle Pekingente ist köstlich und gesund", meint Mu Dongliang, Mitglied der Internationalen Gesellschaft für die chinesische Küche.

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