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Auswirkungen des Erdbebens auf Sichuan und Chinas Volkswirtschaft
   2008-07-23 14:38:30    Seite Drucken    cri

Das große Erdbeben hat in den Katastrophengebieten in der Provinz Sichuan und in anderen benachbarten Regionen zehntausenden Menschen das Leben gekostet und große wirtschaftliche Schäden verursacht. Zu den Spekulationen, die Folgen des Erdbebens würden sich gravierend auf Chinas Wirtschaft auswirken, äußerten sich verschiedene Experten aus dem In- und Ausland.

Bei der Katastrophe vom 12. Mai handelt es sich, was rein die betroffene Landfläche betrifft, um das schlimmste Erdbeben in China seit der Gründung der Volksrepublik 1949. Neben der Provinz Sichuan sind auch viele andere Regionen mehr oder weniger schwer davon betroffen, darunter die Provinzen Shaanxi, Gansu, Yunnan und Guizhou. Die durch das Erdbeben entstandenen direkten wirtschaftlichen Verluste belaufen sich Angaben zufolge auf über 200 Milliarden Yuan RMB.

Einschätzungen der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform sowie der chinesischen Notenbank zufolge sind die negativen Folgen des Erdbebens eher regional beschränkt. Da das Erdbeben sich vor allem in wirtschaftlich rückständigen Gebirgsregionen ereignet hat, seien die rein makroökonomischen Folgen des Erdbebens eher gering. Dazu sagt Mu Hong, stellvertretender Direktor der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform:

"Vom Erdbeben betroffen sind überwiegend die Gebirgsregionen im Norden der Provinz Sichuan. Wir haben festgestellt, dass das Erdbeben sich äußerst negativ auf die Provinz Sichuan auswirkt. Dennoch hat Sichuan lediglich einen Anteil von vier Prozent am gesamten BIP Chinas. Die Katastrophengebiete in Sichuan weisen so einen noch geringfügigeren Anteil auf. Das Verhältnis muss in Promille berechnet werden."

Diese Beurteilung teilt auch Yi Xianrong von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften und merkt an, dass die zerstörte Infrastruktur und die Wohnhäuser in der Katastrophenregion in absehbarer Zeit wieder aufgebaut werden könnten. Die dafür geplanten riesigen Investitionen der Zentralregierung würden zudem das Wirtschaftswachstum ankurbeln:

"Die massiven Investitionen der Zentralregierung in den Wiederaufbau der Infrastruktur werden mit Sicherheit ein schnelles Wachstum der lokalen Wirtschaft fördern."

Von einem erneuten Wirtschaftswachstum überzeugt sind aber nicht nur chinesische Experten. Einer jüngsten Umfrage zufolge haben nahezu 80 Prozent der in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, angesiedelten ausländischen Unternehmen bereits zehn Tage nach dem großen Erdbeben ihre Produktion wieder aufgenommen. Dazu gehört die Telekommunikationsfirma NCSI Chengdu Co. Ltd. Firmenchef William Gan Kian Hock sagt dazu:

"Wir haben unsere ausländischen Kunden und unser Hauptquartier über die Situation in Chengdu informiert. Unsere Werke wurden nicht beschädigt. Und das Alltagsleben hat sich bereits wieder normalisiert. In Chengdu blieb alles unversehrt - die Trinkwasser- und Stromversorgung, die Telekommunikation, das Internet und der Flughafen."

Auch Alfred Ling, stellvertretender Präsident der Ericsson (China) Communication Co. Ltd., zeigt sich zuversichtlich über die Produktion und den Vertrieb seines Unternehmens in Sichuan:

"Trotz des Erdbebens gab es in Chengdu keine nennenswerten Veränderungen. Die Wirtschaft bleibt gesund und die Arbeitskräfte nach wie vor konkurrenzfähig. Auch im Wiederaufbau in den Katastrophenregionen sehe ich zahlreiche Geschäftschancen."

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