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Red Cliff lässt die Kinokassen klingeln
   2008-07-16 17:09:44    Seite Drucken    cri
Der vermutlich teuerste chinesische Film, der weithin erwartete Film Red Cliff, hat Ende vergangener Woche in Beijing seine offizielle Premiere erlebt. Tausende blieben wach, um die Mitternachtspremiere miterleben zu können.

Die Beijinger, daran gewöhnt, früh zu Bett zu gehen, haben auf frühen Schlaf verzichtet, um den zweieinhalben Stunden langen ersten Teil des zweiteiligen Kampfepos zu sehen - und die meisten von ihnen waren begeistert.

Das 80-Millionen US-Dollar teure Historiendrama lief unter dem chinesischen Titel "Chi-Bi" gleichzeitig in 48 Beijinger Kinos an. Das Capital Times Cinema konnte für die erste Vorführung 186 Karten verkaufen. Bei der mitternächtlichen Premiere des Hollywood-Kassenschlagers Ironman Ende April seien es weniger als 10 Karten gewesen, erklärt der Sicherheitsdienste Liu.

 

Im UME Huaxing Internationale Cineplex wurden rund 1000 Karten und im New Capital Cinema wurden alle 1730 Karten verkauft, die meisten an ein IT-Unternehmen.

"Ich denke, der Film ist es wert, gesehen zu werden", sagt der 18 Jahre alte Zhen Li, der im vergangenen Monat die nationale Hochschulzulassungsprüfung bestanden hat. "Die großartigen Kriegsszenen und die Integrität der Helden sind wirklich eindrucksvoll. Aber ich habe einige kleine Fehler hinsichtlich der geschichtlichen Fakten gefunden und ich hoffe, dass der Regisseur den Details beim nächsten Mal etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt."

Der erste Teil von Red Cliff wurde am Donnerstag in ganz Asien uraufgeführt. Der zweite Teil soll im Dezember in die Kinos kommen. Bis dahin wird auch außerhalb Asiens eine verkürzte, beide Teile umfassende Version veröffentlicht.

"Ich freue mich auf den zweiten Teil", sagt Zhen.

Eine Frau mit dem Nachnamen Zhang erklärte, dass die Charakter der Helden nicht mit den historischen Berichten übereinstimmen. "Wahrscheinlich gefällt der Stil eher den jungen Leuten, aufgrund seines Humors und seiner Starbesetzung", fügte Zhang hinzu.

Der Leiter des New Capital Cinema, Yu Chao, erklärte, der Film sei auch Donnerstagmorgen ausverkauft gewesen. "Wir zeigen den Film, solange genügende Leute ihn sehen möchten und wir passen den Zeitplan dem Markt an", sagte Yu weiter.

 

Der Film handelt von der epischen Schlacht am Roten Felsen im Jahr 208, einer entscheidenden Schlacht unmittelbar vor den Beginn der Periode der Drei Reiche. In der Schlacht standen sich alliierte Kräfte und die südchinesischen Kriegsherren Liu Bei und Sun Quan gegenüber, sowie die zahlenmäßig überlegenen Kräfte von Kriegsherr Cao Cao.

Der gemeinsame Sieg von Liu Bei und Sun Quan vereitelte Cao Caos Plan, die Gebiete südlich des Jangtse zu erobern.

Die 50.000 Mann starken Truppen von Liu und Sun schlugen Caos 800.000 Mann starke Armee. Während der entscheidenden Schlacht wurden 2000 Schiffe zerstört.

An den aufwändigsten Szenen des Films waren 2000 Schauspieler und Mitglieder des Filmteams beteiligt. Außerdem seien rund 1300 Spezialeffekte verwendet worden, hatte es in früheren Medienberichten geheißen.

Zu den Schauspielern zählen der preisgekrönte Tony Leung, Supermodel Lin Chiling und der taiwanisch-japanische Herzensbrecher Takeshi Kaneshiro.

"Im Großen und Ganzen ist der Film OK, denke ich, aber die Arbeit von Lin Chi-ling ist ein wenig unnatürlich", meint Zhang Liangbei, Autor einiger Bücher zum Thema Film, darunter auch einer Biographie über den taiwanesischen Regisseur Ang Lee.

 

Zhou Liming, ein Kritiker des Magazins Movie Review, bezweifelt, dass der Film im In- oder Ausland viele Fans gewinnen wird. "Die Geschichte des ersten Teils war nicht besonders interessant. Auch die Schauspieler und Schauspielerinnen haben nicht sonderlich gut gespielt, aber die Spezialeffekte waren gut."

Der Film wurde bereits am 2. Juli im Wu-Hou-Schrein in Chengdu uraufgeführt, einem zum chinesischen Kulturerbe zählendem Gebäude. Die Aufführung war Teil einer Kampagne zur Anhebung der öffentlichen Moral in der von dem Erbeben betroffenen Region.

Der in Hollywood lebende Hong Konger Regisseur John Woo hatte erklärt, er hoffe, der Film würde ein "globaler Kassenschlager" und das westliche Kinobesucher durch den Film die chinesische Kultur besser verstehen würden, die mehr sei, als Kungfu.

Mit Red Cliff "zeigt Woo, dass er immer noch ein großartiger Regisseur ist, mit dem gerechnet werden muss", schrieb Min Lee, Kritiker bei Associated Press. Allerdings merkte Lee auch an, dass man noch abwarten müsse, ob Woos Geschichte auch einem nichtasiatischen Publikum gefalle, dass mit der chinesischen Geschichte weniger vertraut ist.

Woo (62) ist nach Asien zurückgekehrt, um die legendäre Schlacht zu verfilmen, nachdem er sich in Hollywood mit Kassenschlagern wie Face/Off und Mission Impossible II auch international einen Namen gemacht hatte.

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