CSR, zu Deutsch die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens, ist mittlerweile auch in China ein wichtiges Thema geworden. Immer mehr chinesische Firmen bekennen sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Sie wollen ihren Beitrag zum Aufbau einer harmonischen Gesellschaft leisten. Besonders erkennbar war dieser positive Trend bei der Katastrophenbekämpfung nach dem Erdbeben. Ein Beispiel dafür ist Chinas größte Versicherung PICC.

Die PICC, die People's Insurance Company of China, ist das größte chinesische Versicherungsunternehmen mit Firmensitz in Beijing. Sie bietet für seine Kunden Versicherungen verschiedener Art an. Das katastrophale Erdebeben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan wird laut Schätzungen die chinesischen Versicherungsunternehmen mit maximal einer Milliarde Yuan belasten. Die PICC Property & Casualty Co rechnet mit einer Belastung zwischen 200 und 400 Millionen Yuan. Ungeachtet dessen hat Chinas Versicherungsriese auf die verheerende Katastrophe reagiert, und zwar ungeachtet der Geschäftszahlen. Laut Li Yuquan, Präsident der PICC Health Insurance Company Ltd, hat das Unternehmen unter Leitung des Aufsichtsrats des Chinesischen Versicherungssektors unverzüglich Hilfsmaßnahmen ergriffen:

"Der Aufsichtsrat der Chinesischen Versicherungsbranche hat für uns umgehend leitende Vorschläge zur Katastrophenbekämpfung erarbeitet. Nachdrücklich werden alle chinesischen Versicherungsgesellschaften aufgefordert, sich an der Gesamtsituation zu orientieren und zu sichern, dass es zu keinem einzigen Fall kommen dürfe, bei dem die Interessen der Versicherungsnehmer beeinträchtigt werden. Bei der Abwicklung gelte es vor allem, Fälle, die sich auf menschliche Verluste beziehen, vorrangig zu behandeln. Weitere Prinzipien sind das Vorziehen einfacherer Fälle und die Vereinfachung der Abwicklungsverfahren."

Nach dem Erdbeben kam sofort erste Hilfe für die Opfer aus dem ganzen Land: Ärzteteams und Helfer wurden nach Sichuan entsandt. Chinesische Fluggesellschaften schickten Maschinen mit Hilfsgütern und hunderte Mitglieder von Rettungsmannschaften aus anderen Städten in die Katastrophenregion. Auch Chinas größter Versicherungsträger blieb nicht untätig. Dazu Li Yuquan:

"Bereits am Abend des 12. Mai, also des Tags der Erdbeben-Katastrophe, hat die PICC beschlossen, zehn Millionen Yuan und 1.200 Zelte bereitzustellen. In der Katastrophenregion haben wir inzwischen eine PICC- Hilfezone eingerichtet. In den über 200 aufgestellten Zelten werden zurzeit Erdbebenopfer, vor allem Schüler untergebracht. Ein Zelt dient sogar als provisorischer Sitz einer Gemeindeverwaltung."

Gegründet wurde die PICC bereits im Jahr 1949, dem Jahr der Staatsgründung der Volksrepublik China. Dennoch gilt die Gesundheitssparte des Versicherungsriesen, die erst 2005 gebildet wurde, als ein äußerst junges Unternehmen. Zwei erfolgreiche Jahre auf dem Markt der Krankenversicherung haben den Blick des Unternehmens für das Wesentliche auf dem Gebiet der Gesundheit geschärft. Das Unternehmen bietet Versicherungsschutz, Gesundheitsservice und medizinische Versorgung aus einer Hand und will den Menschen überall dort, wo es um ihre Gesundheit geht, mit überzeugenden Lösungen zur Seite stehen. Das verheerende Erdbeben sieht Li Yuquan, Präsident der PICC Health Insurance Company Ltd., als Prüfstein bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie in sozialen Aspekten:

"In meinem Unternehmen, also der Gesundheits-Sparte der PICC, gibt es viele Arbeiter, entweder Fachärzte, oder Personal mit medizinischem Hintergrund. So haben wir uns überlegt, wie wir effektiv nach der Katastrophe helfen könnten. Wir haben erfahren, dass es in der Erdbebenregion an Medikamenten, Ärzten und insbesondere an Psychologen fehlte. So haben wir beschlossen, Ärzteteams zu bilden und in die Katastrophenregion zu entsenden. Unter meiner Leitung ist die erste Gruppe am 16. Mai in Dujiangyan eingetroffen. Zwei Tage später folgte das zweite Ärzteteam. Unsere Arbeit bestand vor allem darin, die verletzten PICC-Mitarbeiter und andere Katastrophenopfer medizinisch zu behandeln, eine den Hygienestandards entsprechende provisorische Schule zu gründen und für die Unterkunft der Schüler zu sorgen. Weiter galt es, unter den Katastrophenopfern Broschüren über die medizinische Aufklärung und insbesondere über den Seuchenschutz zu verteilen."

Dabei zeigt sich die PICC voller gesellschaftlicher Verantwortung und Zuversicht am Wiederaufbau der vom Erdbeben heimgesuchten Provinz Sichuan interessiert. Unter einer gesellschaftlichen Verantwortung eines Unternehmens versteht man, dass eine Firma nicht um jeden Preis danach strebt, seine Gewinne zu maximieren, sondern auch versucht, soziale Aspekte zu berücksichtigen. Mehr und mehr chinesische Unternehmen bemühen sich derzeit, ihre gesellschaftliche Verantwortung zu erfüllen. Dies wird auch als eine Revolution der unternehmerischen Führung in China gesehen. Eine neue Ära hat begonnen, auch im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung wird es in Zukunft einen harten Wettbewerb geben. Dazu noch einmal Li Yuquan, Präsident der PICC Health Insurance Company Ltd.:

"Als staatseigenes Unternehmen werden wir die gesellschaftliche Verantwortung niemals vergessen. Unser Slogan heißt: Unser Unternehmen stammt aus dem Volk und dient dem Volk. Die Situation in der Erdbebenregion bewegte alle Mitarbeiter unseres Unternehmens. Wir gehen davon aus, dass das Mitgefühl in konkrete Taten umgewandelt werden soll. Zudem stellt unsere Hilfe keinesfalls eine kurzfristige Arbeit dar, da unser Unternehmen tatkräftig zum Wiederaufbau der Katastrophenregion beitragen will."

Auch im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung steht der Neuankömmling, die PICC Health Insurance Company Ltd., landesweit an vorderer Reihe. Das schnelle Wirtschaftswachstum in China hat zu drastischen Verbesserungen des Lebensstandards eines Großteils der chinesischen Bevölkerung geführt, insbesondere in den städtischen Gebieten. Dadurch wächst der Bedarf an qualitativ hochwertigen Krankenversicherungen.

Um den Krankenversicherungsmarkt anzukurbeln, sorgt die PICC seit Jahren in diesem Bereich für internationale Zusammenarbeit. Im Rahmen einer strategischen Kooperation mit der PICC baut die DKV gemeinsam seit 2005 die PICC Health Insurance Company auf und übernahm einen Anteil von 19 Prozent. Finanzstärke, organisatorisches Know-how und das Personal der DKV haben laut eigenen Angaben einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau der PICC Health Insurance Company Limited geleistet. Bis 2007 hat das Unternehmen fast acht Millionen Kunden gewonnen und ist aktuell landesweit bereits an 18 Standorten vertreten.