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Der Musiktheoretiker Zhouji aus Xinjiang
   2008-07-08 14:06:33    Seite Drucken    cri
Zhou Ji war ein Musiktheoretiker und Komponist aus Xinjiang. Er hatte zur erfolgreichen Aufnahme der Mukam-Kunst in die Liste des mündlichen und immateriellen Weltkulturerbes viel beigetragen.

Im Mai 2008 war der 66-jährige Zhou Ji nach einem Herzinfarkt plötzlich verstorben. "Es ist mein Glück, dass ich mich in meinem Leben mit der Mukam-Kunst beschäftigen kann. Falls ich eines Tages die Welt verlasse, schlage ich vor, dass ihr euch mit dem Mukam von mir verabschiedet." Dies sagte Zhou Ji einen Monat vor seinem Tod. In seinem Herzen hatte der Mukam einen wichtigen Platz eingenommen.

"Nicht nur die uigurischen Musiker, sondern auch alle Musiker der Han-Nationalität in Xinjiang sollen die Mukam-Kunst gut kennen."

Im Jahr 1959 wurde Zhou Ji nach dem Abschluss der Oberschule vom Xinjianger Tanz-, Gesang- und Theaterensemble aufgenommen. Dort bearbeitete er zusammen mit seinen uigurischen Kollegen als erster erfolgreich eine Peking-Oper und komponierte eine uigurische Oper. Bis heute ist diese Bearbeitung ein vorbildhaftes Beispiel dafür, die Mukam-Musik auf die Bühne zu bringen. Zhou Ji sagte damals:

"Der Mukam entspringt nicht der Idee eines oder zweier Menschen oder der Uiguren. Er ist ein Ergebnis des Austauschs der östlichen und westlichen Musik. Der Mukam profitiert von der Intelligenz und den Erfahrungen der Völker im Osten und im Westen. Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt, sein ganzes Leben lang über den Mukam zu forschen. Dies ist auch mein Ziel."

Um Materialien über die Mukam-Kunst zu sammeln, besuchte Zhou Ji oft volkstümliche Künstler und brachte Speisen und Getränke mit. Er durchquerte die Wüste, bestieg das Kunlun-Gebirge, fuhr per Traktor oder mit einem von Eseln gezogenen Wagen durch viele Orte.

Im Jahr 2003 suchte die Regierung in Xinjiang darum an, die Mukam-Kunst in die Liste des mündlichen und immateriellen Weltkulturerbes aufzunehmen. Zhou Ju war dabei zuständig für die Untersuchung, Sammlung und Bearbeitung der Mukan-Kunst in Xinjiang sowie für die Überreichung des Ansuchens an die UNESCO. Außerdem formulierte er selber den schriftlichen Antrag. Zhou Ji und das Kunstforschungsinstitut organisierten ein großes Fototeam, um in vielen Orten in Xinjiang wie Kashgar, Turpan und Hami, Aufnahmen zu machen. Zuletzt schrieb er einen Antrag mit 30.000 Schriftzeichen unter dem Titel "Die Uigurische Mukam-Kunst Xinjiangs in China".

Der stellvertretende Leiter der Xinjianger Philharmoniker, Abdurahman Ayup, würdigte die Beiträge Zhou Jis zur nationalen Musik in Xinjiang sehr. Er sagt:

"Er hatte ein tiefes Verständnis für die nationale Musik. Er war ein Experte in den Bereichen Musik, Sprache und Literatur der uigurischen Nationalität. Er setzte viele Kräfte zur Erforschung der nationalen Musik und der Mukam-Kunst ein."

Zhou Ji war sehr stolz darauf, dass die Xinjianger Mukam-Kunst durch die Bemühungen von ihm und seinen Kollegen von der UNESCO in die Liste des mündlichen und immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Für die Zukunft der Mukam-Kunst hatte Zhou Ji noch große Erwartungen. Er äußerte damals:

"Wir planen die Mukam-Kunst auf fünf Arten zu schützen und weiter zu verbreiten. Es handelt sich dabei um die Verbreitung in der ursprünglichen Form, in der fachlichen Form, durch Ausbildung, durch Texte und durch Medien. Unser Ziel ist, die Aufmerksamkeit der Menschen für die Tradition erneut zu wecken. Dadurch können immer mehr Leute Zugang zur Mukam-Kunst finden. Ich bin überzeugt, unter Bemühungen aller Seiten könnten wir in zehn Jahren große Veränderungen sehen."

Schade ist, dass uns Zhou Ji zu früh verlassen hat, ohne seine Vorhaben verwirklichen zu können. Er konnte seine drei Projekte über Tanz und Gesang in Xinjiang, den Schutz des immateriellen Kulturerbes in Xinjiang sowie die Datenbank der Mukam-Kunst in Xinjiang nicht mehr fertigstellen.

Ein Musiker in Xinjiang Zhao Si'en sagt:

"In seinem ganzen Leben setzte sich Zhou Ji sehr für die nationale Musik in Xinjiang ein. Er trug viel zur Forschung, Sammlung, Bearbeitung und Verbreitung des Mukams bei."

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