Zhang Shan wurde 1968 in Nanchong in der südwestchinesischen Provinz Sichuan geboren. Bereits als sie noch sehr jung war, lernte sie in einer Sportschule Basketball spielen. Mit 16 begann sie dann, Schießen zu lernen. 1989 wurde sie schließlich in die chinesische Nationalmannschaft im Schießen aufgenommen.

Fragt man eine Frauenrechtlerin, wer die großartigste Athletin in der olympischen Geschichte ist, so fällt bestimmt nur ein Name: Zhang Shan. Die Antwort hierfür ist ganz klar: nur in dieser Disziplin treten Männer und Frauen gemeinsam an.

Die Leistungen von Zhang Shan können nur mit "beispiellos" oder "nicht wiederholbar" beschrieben werden. Außer ihr hat noch keine Frau bei Olympischen Spielen in der Disziplin Tontaubenschießen eine Goldmedaille gewonnen. Nachdem sie auf diese Weise Geschichte geschrieben hat, strich jedoch das IOC diese Disziplin von der Liste der olympischen Disziplinen.

Bei den Spielen in Barcelona 1992 hat Zhang Shan aber nicht nur die Goldmedaille gewonnen, sie hat gleichzeitig auch eine unglaubliche Leistung aufgestellt. Mit den verfügbaren 200 Schüssen hat sie damals alle Tontauben getroffen, diesen Rekord kann ihr niemand mehr nehmen. Als Zhang Shan zusammen mit zwei Männern der Medaillenverleihung beiwohnte und auf die Übergabe ihrer Goldmedaille wartete, war bestimmt nicht nur sie sehr stolz: alle Chinesen waren ebenfalls sehr stolz auf Zhang Shan. Sie vertrat nicht nur die chinesischen Frauen, sondern auch das ganze Land.

Fünf Jahre später, 1997, erklärte das IOC diese Disziplin wieder für olympisch. Zhang Shan gewann 1998 den Weltmeistertitel bei der WM in Kairo und qualifizierte sich dadurch als erste chinesische Athletin im Schießsport für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney.