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Olympische Spiele in Seoul: Vorbild für Kombination von Tradition und Moderne
   2008-07-07 14:38:22    Seite Drucken    cri

Im Jahr 1988 fanden die Olympischen Spiele in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, statt. Durch die Olympiade lernte die Welt Südkorea und seine besondere kulturelle Kombination aus östlichen und westlichen Elementen näher kennen. Die südkoreanische Bevölkerung entdeckte dank diesem sportlichen Großanlass den Wert ihrer Kultur neu.

Wie lässt sich diese Kombination aus Tradition und Moderne, diese Mischung aus Elementen der östlichen und westlichen Kultur, bewerkstelligen? Park She Jik, der ehemalige Vorsitzende des olympischen Organisationskomitees, erzählt uns über seine Erfahrungen und Ansichten.

Das ehemalige Kolonialgebiet Südkorea war vor den Olympischen Spielen 1988 ein relativ konservatives und geschlossenes Land. Obwohl die wirtschaftliche Entwicklung des Landes damals schon weit fortgeschritten war, kannte die Weltöffentlichkeit Südkorea kaum, geschweige denn seine Kultur. Südkorea betrachtete die Austragung der Olympischen Spiele daher als eine hervorragende Gelegenheit, um den Bekanntheitsgrad des Landes weltweit zu erhöhen:

 

"Der Slogan der Olympischen Spiele in Seoul heißt: die Welt kommt nach Seoul, Seoul geht in die Welt hinaus. Wir haben eine Chance erhalten, der Welt unser Land vorzustellen."

Um das Image des Landes zu verbessern, legte Südkorea ein Konzept fest. Das Konzept zielte auf die Integration von Vorzügen anderer Länder unter Beibehaltung der südkoreanischen Kultur. Der Titelsong der Olympischen Spiele in Seoul, "Hand in Hand", veranschaulicht dieses Konzept sehr schön, wie Park She Jik meint.

 

Nach Ansicht von Park She Jik sollte ein Titelsong weltweit populär sein. Deshalb wollte er den Song von internationalen Künstlern komponieren lassen. Dies sei damals aber von vielen abgelehnt worden. Park She Jik betrachtete die Olympischen Spiele nicht nur als eine sportliche Feierlichkeit für Südkorea, sondern für die gesamte Menschheit. Der Titelsong sollte daher überall auf der Welt von den Menschen gerne gesungen und gehört werden. Es gelang Park She Jik schließlich, seine Kritiker zu überzeugen und zwei weltberühmte Künstler, den italienischen Komponisten Giorgio Moroder und den amerikanischen Liederschreiber Tom Whitlock, nach Seoul einzuladen:

"Nachdem Moroder in Seoul angekommen war, ging er auf den Namsan-Berg, um den Sonnenaufgang zu sehen. In diesem Moment hatte er eine Eingebung, die zur Niederschrift des Titelsongs "Hand in Hand" führte. Am Textschreiben beteiligten sich auch südkoreanische Musiker. Sie fügten dem Titelsong ein Stück vom Text des sehr berühmten, traditionellen Liedes "Arirang" hinzu. Dies ist ein Beispiel der Kombination von Tradition und Moderne, das unterstreicht, dass diese Olympischen Spiele nicht nur Südkorea, sondern der ganzen Welt gehörten. Das Lied wurde letztendlich von vier südkoreanischen Sängern gesungen. Es kam auf der ganzen Welt sehr gut an. Über zehn Millionen Schallplatten sind weltweit verkauft worden."

 

Neben dem Titelsong waren laut Park She Jik auch die Eröffnungs- und Schlussfeier phantastisch:

"Bei der Zusammenstellung der Musik und Tänze für die Eröffnungs- und Schlussfeier wurden traditionelle und moderne Elemente gut kombiniert. Wir respektieren die Kultur anderer Länder, stellen der Welt aber auch unsere traditionelle Kultur gerne vor. Wir haben immer großen Wert auf die Erforschung und Vermittlung unserer Kultur gelegt."

 

Für Park She Jik sind die Olympischen Spiele in Seoul Vorbild und Hoffnung für Entwicklungsländer zugleich:

"Die Olympischen Spiele in Seoul boten Südkorea eine hervorragende Gelegenheit, sich auf der Weltbühne zu präsentieren. Dank den Spielen konnte Südkorea der Welt seine rasche Entwicklung seit dem Koreakrieg vor 30 Jahren vor Augen führen. Der weltweite Bekanntheitsgrad Südkoreas stieg. Das internationale Image und die Autorität Südkoreas haben sich auch entsprechend erhöht. Die größte Errungenschaft aber ist, dass die südkoreanische Bevölkerung gemerkt hat, dass sie alles schaffen kann, wenn alle an einem Strang ziehen."

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