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Gesund durch ausgewogene Ernährung
   2008-07-04 17:24:51    Seite Drucken    cri

Im Durchschnitt hat ein heute 70-jähriger Mensch in seinem ganzen Leben 50 bis 60 Tonnen Lebensmittel verzehrt. Leider achten nur wenige Chinesen auf vernünftige Essgewohnheit. Herr Zhou arbeitet bei einer Medienagentur. Er ist sich nicht sicher, was unter einer ausgewogenen Ernährung genau zu verstehen ist:

"Ich mag gerne Fleisch. Schweine- und Rindfleisch esse ich besonders oft. Morgens esse ich gerne frittierte Sachen wie Ölgebäckstangen. Gemüse und Obst stehen eigentlich eher selten auf meinem Speiseplan. Mir wurde schon öfters gesagt, dass man Lebensmittel in einem ausgewogenen Verhältnis zu sich nehmen soll. Aber wie man diese Ausgewogenheit erreichen kann, das weiß ich nicht. Was kann ich tun, wenn ich Gemüse nicht gern esse?"

Viele Chinesen bevorzugen kalorienreiche und fette Lebensmittel. Viele junge Menschen sind daher übergewichtig und auch bei Schulkindern wird schon Adipositas festgestellt. Statistiken des chinesischen Gesundheitsministeriums zufolge nimmt die Zahl der Patienten, die an chronischen Krankheiten leiden, die auf eine ungesunde Ernährung zurückzuführen sind, ständig zu. Bei 160 Millionen Chinesen wurden Bluthochdruck und erhöhte Blutfette nachgewiesen. Die Zahl der Diabetiker übersteigt 20 Millionen. Der Wissenschaftsrat des chinesischen Zentrums für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle, Yang Xiaoguang, betont:

"Da sich die Essgewohnheiten der Chinesen verändert haben, kommt es aufgrund der Überernährung immer häufiger zu Krankheiten wie Adipositas, Hypertonie und Diabetes sowie zu erhöhten Blutfetten. Es ist bereits ein auffälliges Gesundheitsproblem der Chinesen geworden."

Für die meisten Chinesen sei es höchste Zeit, die bisherigen Ernährungsgewohnheiten zu überdenken. Yang Xiaoguang erklärt:

"Viele Chinesen nehmen zu wenige Spurenelemente mit ihrer Nahrung auf. Weit verbreitet ist auch der Mangel an Kalzium und Vitamin A, während hingegen häufig zu salzig und zu fett gegessen wird. Generell werden zu wenige Getreide- und Milchprodukte sowie Soja-Bohnen gegessen. "

Um die Ernährungsgewohnheiten der Chinesen zu verbessern, haben chinesische Gesundheitsbehörden zehn Vorschläge für gesundes Essen zusammengefasst. Statistiken zeigen, dass die Nahrung der Chinesen immer besser geworden ist. Viele sind nicht daran gewöhnt, außer Reis und Weizen auch noch andere Getreidesorten zu essen. Experten schlagen vor, so oft wie möglich verschiedene Getreidearten sowie Vollkorngetreide zu kochen. Reis und Weizen sollen nicht zu fein gemahlen werden, damit so viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe wie möglich erhalten bleiben.

Es ist darauf zu achten, dass Obst und Gemüse unersetzbar sind. Dunkelfarbige Gemüsesorten enthalten mehr gesundheitsfördernde pflanzlich-chemische Substanzen als helle. Chinesen essen außerdem zu viel Schweinefleisch, was eine der Ursachen für erhöhte Bluttfette ist.

Experten empfehlen, bewusst mehr Sojabohnen und Hülsenfrüchte in den Speiseplan zu integrieren, um einem Kalzium-Mangel vorzubeugen. Milch und Milchprodukte sind natürlich auch eine wichtige Kalziumquelle.

Der Verzehr von Öl und Salz übersteigt bei vielen Chinesen die empfohlene Menge. Dazu der außerordentliche Chefarzt der Abteilung für Ernährung im Beijinger Union Medical College Hospital, Yu Kang:

"Für gesunde Menschen wird empfohlen, täglich höchstens 25 Gramm Öl und nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz zu sich zu nehmen. Patienten mit chronischen Beschwerden sollen noch weniger davon essen. Auf Lebensmittel mit hohem Salzgehalt wie gesalztem Gemüse und Wurstprodukte muss man gut aufpassen."

Wer im Alltag gerne Snacks und Süßigkeiten nascht, sollte darauf achten, die Menge in Grenzen zu halten und nicht dadurch eine Hauptmahlzeit zu ersetzen. Oft werden der Kalorien- und Fettgehalt dieser Lebensmittel unterschätzt. Yu Kang nochmals:

"Zu viele Erdnüsse und Melonenkerne können auch zu einer Gewichtszunahme führen. Zehn Gramm Pflanzenöl haben den gleichen Energiegehalt wie 25 Gramm Erd- oder Walnüsse oder 40 Gramm Sonnenblumenkernen. Der Genuss von Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an tierischen Fetten und Transfetten kann über lange Jahre hin eventuell auch gesundheitsschädlich sein. Besonders für jüngere Leute und Kinder ist es ratsam, solche Lebensmittel nur gelegentlich zu essen. Sie dürfen keinesfalls die Hauptrolle auf dem Speiseplan spielen."

Man denkt vielleicht, dass es nicht ganz einfach ist, sich jeden Tag ausgewogen und gesund zu ernähren. Dazu sagt der Experte Yang Xiaoguang, es sei schon ein erster Schritt, wenn man versucht, sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ausgewogen zu ernähren:

"In der Tat nützt es schon, wenn man zum Beispiel innerhalb einer Woche verschiedene Lebensmittel vernünftig und ausgewogen kombiniert. Noch wichtiger ist, dass man sich gesunde Essgewohnheiten aneignet. Gesundheitsschäden und -profite durch Lebensmittel machen sich nämlich im Verlauf der Zeit erst langsam bemerkbar."

Zudem ist darauf zu achten, dass sich die Nahrungsaufnahme dem Alter entsprechend verändern soll. Man soll bewusst seine Essgewohnheiten mit der Zeit und gemäß der Körperkonstitution umstellen. Nur so kann das Essen zur Gesundheit beitragen.

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