Der vom nationalen Statistikamt zusammengestellte Index gibt für Mai einen Wert von 113,3 Punkte an, genauso viel, wie in den vorangegangenen vier Monaten. In den Monaten September bis Dezember hatte der Index mit rund 120 Punkten ein zu hohes Niveau ausgewiesen. Damals war die chinesische Wirtschaft von Überhitzung bedroht. Das optimale Niveau gibt das Statistikamt mit 100 Punkten an.

In den vier Monaten, in denen eine Überhitzung der Wirtschaft gedroht hatte, hat die Regierung eine Reihe von wirtschaftspolitischen Maßnahmen ergriffen und die Währungspolitik gestrafft, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden.

"Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen des Landes haben bei der Bekämpfung des Trends zur Überhitzung der Wirtschaft eine bedeutende Rolle gespielt", sagt Zhang Liqun, ein Volkswirt des Zentrums für Entwicklungsforschung beim Staatsrat.

Aus dem Index geht außerdem hervor, dass der Verbraucherpreisindex des Landes, einer der wichtigsten Inflationsmesser, in den neun Monaten seit September auf einen latenten Inflationsdruck hinweist.

Die Prognose für das Wirtschaftswachstum des Mai-Index ist im Vergleich zum April um 0,15 Punkte auf 102,35 Punkte zurückgegangen und deutet darauf hin, dass die Wirtschaft sich weiter abkühlen könnte.

Der stellvertretende Leiter des Statistikamtes, Xie Hongguang, erklärte, dass sich die chinesische Wirtschaft in Folge eines geringeren Wachstums der Industrieproduktion und einer sich abschwächenden Nachfrage aus dem Ausland weiter verlangsamen könnte. Auch die Inflation im Inland sei immer noch ein großes Problem.

Dennoch sei die chinesische Wirtschaft weiterhin robust, auch wenn sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal auf 10,6 Prozent verlangsamt und damit 1,1 Prozent weniger als im vergangenen Jahr betragen habe, sagte Xie weiter.

"Die Wirtschaft wächst immer noch schnell, obwohl sie sich abkühlt. Der Ausblick des Landes in bezug auf Investitionen, Konsum und Export verbleibt positiv", zeigt sich Zhang in Hinblick auf die chinesische Wirtschaft optimistisch.

Wirtschaftswissenschaftler sind der Ansicht, dass ein Wachstum von 9 bis 10 Prozent für die chinesische Wirtschaft optimal wäre und sagen voraus, dass das Wachstum sich von 11,9 Prozent im vergangenen Jahr auf rund 10 Prozent in diesem Jahr verlangsamen wird.

Der Chefökonom des Staatlichen Informationszentrums, Fan Jianping, schätzt Chinas Wachstum für 2008 auf 10,3 Prozent, berichtete das China Securities Journal.