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Die im Pamir-Gebirge lebenden Tadschiken
   2008-06-26 17:08:55    Seite Drucken    cri

Auf der Pamir-Hochebene im Südwesten des chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang gibt es 14 Berge, die über 8.000 Meter hoch sind. Die Tajiken, eine der 55 nationalen Minderheiten Chinas, sind hier zu Hause.

Spr. Im Pamir sind viele nationale Minderheiten, wie die Tadschiken, die Uiguren, die Kirgisen oder die Hui, beheimatet. Angehörige der Tadschiken machen rund 90 Prozent der lokalen Bevölkerung aus. Ein großer Teil von ihnen lebt im Autonomen Kreis der Tadschiken Taschkurgan. Der Name "Tadschike" bedeutet etwa "Königskrone". Die Tadschiken lebten früher hauptsächlich von der Viehzucht, betrieben aber auch Landwirtschaft.

1954, kurz nach Gründung der VR China, wurde der Autonome Kreis der Tadschiken Taschkurgan gegründet. Dank tatkräftiger Unterstützung der Zentralregierung wurden eine rasante Entwicklung der lokalen Wirtschaft und eine eindeutige Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung ermöglicht.

Bei einem Besuch im Kulturzentrum der Tadschiken ist zu erfahren, dass die Vorfahren der Tadschiken bereits vor dem 10. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung im Pamir lebten. Angehörige der Tadschiken seien in China ansässige Kaukasier, so Ebul, selbst ein Tadschike:

"Kaukasier haben normalerweise einen hohen Nasenrücken, ein längliches Gesicht, einen doppelfaltigen Lidrand und tiefe Augen. Manche Leute vertreten die Ansicht, dass die Tadschiken vom Aussehen her den Griechen ähneln, im Vergleich zu den Griechen ist ihre Hautfarbe jedoch etwas dunkler, weil die UV-Strahlung in dem Gebirge extrem stark ist."

Die Tadschiken haben im Laufe der Zeit ihre eigene Kultur und ihre eigenen Rituale entwickelt.

Viele Tadschiken gehören der islamischen Sekte Yusamayi an und feiern deshalb auch das Kurbanfest, ein großes islamisches Fest.

Ebul erläuterte kurz, wie das Kurbanfest begangen wird:

"Zum Kurbanfest wird ein weißes Lamm geschlachtet. Das Lamm wird dabei auf das Hausdach getragen und dort geschlachtet, wobei das Lamm als Opfertier heilig ist und daher auch dessen Blut nicht auf den Boden tropfen soll. Eine Sitte der Tadschiken ist es, das Gesicht und die Stirn der Kinder mit Lammblut zu kennzeichnen, weil dies alten Überlieferungen zufolge Glück bringen soll."

Um die Kultur der Tadschiken besser kennenzulernen, hat unser Reporter einen tadschikischen Gelehrten namens Madalhan aufgesucht.

Das Haus von Madalhan ist schlicht und typisch im tadschikischen Stil. Die Haustür von traditionellen Tadschiken ist ausnahmslos nach Osten gerichtet, denn dort geht schließlich die Sonne auf.

Madalhan erzählte weiter, bei den Tadschiken werde der Adler als Symbol der Helden betrachtet. Unter den Tadschiken seien auch zahlreiche Legenden und Volkslieder, die von einem Adler handeln, überliefert worden. Um ein traditionelles Instrument, die Adlerflöte, rankt sich beispielsweise eine schöne Legende. Madalhan erzählt:

"Vor langer, langer Zeit lebte hier in der Region ein verliebtes junges Paar. Als der Herr einer Burg dies erfuhr, ließ er das Paar voneinander trennen. Das Mädchen konnte ihren Verliebten nicht sehen und ihn lediglich singen hören, als sie zum Wasserholen aus der Burg kam. Der junge Mann hatte einst einen Adler gezüchtet. Als der Adler starb, sagte er seinem Herrn, er könne aus den Flügelknochen eine Flöte herstellen. Auf dieser Knochenflöte konnte der junge Mann wunderschöne Melodien spielen. Zu der Flötenmusik tanzte nun das Mädchen immer und ahmte dabei die Flugbewegungen eines Adlers nach. So sind die Adlerflöte und der Adlertanz entstanden."

Madalhan sagte weiter, dass die Adlerflöte in der Regel nur zu zweit gespielt beziehungsweise nur paarweise verkauft wird, um die Treue der Liebe zu symbolisieren.

Die Tadschiken haben eine besondere Vorliebe für den Gesang und den Tanz. An Festtagen beziehungsweise bei Hochzeitsfeiern darf natürlich Gesang und Tanz keinesfalls fehlen. Die Tadschiken sind, ob alt oder jung, Männer oder Frauen, ausnahmslos gut im Singen und Tanzen.

Die Tadschiken sind aber gleichzeitig auch mutige Menschen. Da sich durch den Pamir eine lange Grenzlinie zieht, haben die tadschikischen Bauern und Hirten seit Jahrtausenden die Pflicht übernommen, die Grenzarmee bei der Landesverteidigung zu unterstützen. Dazu Moni Tablit, ebenfalls ein Tadschike:

"Der größte Beitrag der Tadschiken in den vergangenen zwei Jahrtausenden betrifft die Landesverteidigung. Die Tadschiken sind leidenschaftliche Patrioten. Sie sind sehr heimatverbunden und helfen den Grenzsoldaten aktiv bei der Verteidigung."

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