Die Kuwait Petroleum Corporation will beim Bau einer Raffinerie in Nansha in der südchinesischen Provinz Guangdong mit dem holländischen Konzern Royal Dutch Shell und dem amerikanischen Unternehmen Dow Chemical zusammenarbeiten.

Dem in Kuwait City ansässigen Unternehmen zufolge sollen Shell und Dow Chemical bei der Entwicklung der Raffinerie, bei der es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit dem chinesischen Unternehmen für Erdöl und Petrochemie Sinopec handelt, mitwirken.

Das in der Provinz Guangdong geplante Projekt sieht vor, pro Jahr 15 Millionen Tonnen Rohöl zu veredeln. In den Bau der gigantischen Raffinerie sollen insgesamt fünf Milliarden US-Dollar fließen.

Laut Abdullatif Al-Houti, dem geschäftsführenden Direktor für internationales Marketing bei der Kuwait Petroleum Corporation, wurde ein entsprechender Zulassungsantrag bei der Chinesischen Kommission für Entwicklung und Reform NDRC eingegeben.

"Wir befinden uns in Gesprächen mit Shell und Dow Chemical. Die beiden sind sehr starke Kandidaten und wurden auch der Planungsbehörde, der NDRC, genannt", erklärte Al-Houti vor kurzem vor der Presse.

Sinopec werde an der Nansha-Raffinerie in der Provinz Guangdong einen Anteil von 50 oder 51 Prozent halten, sagte Al-Houti weiter. Die Kapazität der voraussichtlich im Jahr 2012 in Betrieb genommenen Anlage werde sich auf 250.000 bis 300.000 Barrel Öl pro Tag belaufen.

Das chinesische Erdölunternehmen Sinopec teilte mit, es hätte zuvor mit Royal Dutch Shell und Dow Chemical Gespräche geführt mit dem Ziel, beide internationalen Konzerne zur Mitarbeit an diesem Projekt zu gewinnen, um Managementmethoden und Technologien ins Raffinerieprojekt einfließen zu lassen.

Die Raffinerie soll zudem eine petrochemische Produktionsstätte umfassen, die jährlich eine Million Tonnen Äthylen produzieren kann. Wie Al-Houti mitteilte, wolle man mit diesem zusätzlichen Teil des Projekts den wesentlichen Auflagen der kuwaitischen und chinesischen Seite nachkommen.

Sofern der Antrag von der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform genehmigt wird, handelt es sich bei der Anlage um das zweite größere Joint Venture von Sinopec mit einem ausländischen Partner im Downstream-Bereich. Bereits 2007 errichtete Sinopec im Rahmen eines Joint Ventures mit der Saudi Arabian Oil Company und der Exxon Mobil Corporation einen Raffinerie-Komplex in Quanzhou in der südostchinesischen Provinz Fujian.

Eigenen Angaben zufolge hat sich die Kuwait Petroleum Corporation bereits zum Ziel gesetzt, innerhalb von drei Jahren zu den fünf führenden Rohöllieferanten für China zu gehören. Zudem rechnet der kuwaitische Konzern bis zum Jahr 2015 mit einer Tageslieferung von 500.000 bis 700.000 Barrel aus der Raffinerie in Nansha sowie aus einer weiteren in Quanzhou in der Provinz Fujian.