Lin Li wurde im Jahr 1970 in Nantong in der ostchinesischen Provinz Jiangsu geboren. Mit sieben Jahren hat sie in einer Sportschule begonnen, das Schwimmen zu trainieren. 1980 wurde sie von der Sportschule der Provinz aufgenommen, zwei Jahre später trat sie in die Schwimmannschaft der Provinz Jiangsu ein.

Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona hat Lin Li ihre Stärke weltweit demonstriert. Am 30. Juli gewann sie endlich eine Goldmedaille über 200 Meter Lagen für China, zuvor hatte sie sich schon zwei Silbermedaillen erkämpft. Mit 2:11,65 Minuten stellte sie damals auch einen neuen Weltrekord auf. Damit ist Lin Li die erste chinesische Sportlerin, die eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen gewonnen und gleichzeitig einen Weltrekord aufgestellt hat.

1996 nahm Lin Li an den Olympischen Spielen in Atlanta teil und gewann dabei eine Bronzemedaille. Damit wurde sie auch die erste chinesische Schwimmerin, die hintereinander an drei Olympischen Spielen teilgenommen hat.

1997 beendete Lin Li ihre aktive Laufbahn und arbeitete fortan als Trainerin in Hongkong und später in der Provinz Jiangsu. 2001 kam sie nach San Francisco, um Englisch zu lernen. Schließlich hat sie dort geheiratet, und 2003 wurde dort auch ihre Tochter geboren. Lin Li betont, dass ihr momentan die Familie am wichtigsten sei. Sie habe zwar nach wie vor große Lust, im Schwimmsport aktiv zu sein, aber derzeit könne sie eben einfach aus zeitlichen Gründen nur Privatstunden geben. Als Olympia-Siegerin erinnere sie sich aber oft und immer gerne an ihr Leben als Sportlerin.

In diesem Jahr war Lin Li im Rahmen des Fackellaufes der Beijinger Spiele durch San Francisco Fackelträgerin. Warum Lin Li als erste Fackelträgerin in San Francisco ausgewählt wurde? Zum einen natürlich, weil sie eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewonnen hat. Zum anderen, weil sie als Chinesin alle Chinesen, die in San Francisco leben und zur Entwicklung dieser Stadt beigetragen haben, vertreten kann. Lin Li sagt, sie wolle unbedingt in Beijing die Olympischen Spiele verfolgen und hoffe, dass China mehr von den anderen Ländern lernen und mehr Weltmeister ausbilden könne.