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Die Wanderarbeiter aus Xinjiang
   2008-06-23 10:32:59    Seite Drucken    cri

In den ländlichen Regionen in Xinjiang gehören die meisten Bauern und Hirten einer chinesischen nationalen Minderheit an. Besonders in Hetian und Kashgar in Südxinjiang beträgt die Zahl der Angehörigen einer nationalen Minderheit bei den Bauern und Hirten über 95 Prozent. Um die Lebensverhältnisse dieser Menschen zu verbessern, organisiert die Regierung in Xinjiang seit 2006 überschüssige Arbeitskräfte auf dem Land, um ihnen in anderen chinesischen Städten eine Arbeitsstelle zu vermitteln.

In vielen chinesischen Städten kann man diese jungen Menschen sehen. Sie haben buschige Augenbrauen, tiefe Augenhöhle, große Augen, hohe Nasenrücken und lockige Haare. Früher waren sie in Xinjiang Bauern und Hirten, heute gehen sie täglich einer festen Arbeit nach. Früher lebten sie in abgelegenen Dörfern, heute arbeiten sie in modernen Fabriken. Früher trugen sie Kopftücher und uigurische Mützen, heute sind sie modern gekleidet. Nicht nur ihre Lebensweise, auch ihre Gedanken und Ansichten verändern sich langsam.

Buerjiahan Simayi ist ein Bauer aus Hetian. Er sagt, nachdem er außerhalb von zuhause gearbeitet hatte, habe sich sein Leben deutlich geändert.

"In meiner Heimat mangelt es an Ackerland. Deshalb habe ich überlegt, ob ich weggehen und etwas anderes machen sollte. 2002 ging ich mit anderen Leuten in Gebiete in Xinjiang, in denen Baumwolle angepflanzt wird, um dort Baumwolle zu pflücken. Einen Monat später gingen wir alle zufrieden mit einem guten Einkommen nach Hause. Langsam verließen immer mehr Leute meine Heimat, um Arbeit zu finden. Sie waren dabei sehr aktiv. Wir wissen, dass das Ackerland unsere Basis ist. Aber außer der Feldarbeit gibt es noch andere Möglichkeiten, unser Leben schöner zu gestalten."

Am 27. März dieses Jahres herrschte im Kreis Shufu in Kashgar ein lebhaftes Treiben. Fünfzig Ehrpaare verließen ihre Heimat in Richtung Osten des Landes, um dort zu arbeiten, nachdem sie einen Monat lang an einem Chinesisch-Kurs teilgenommen hatten. Viele Verwandte und Freunde von ihnen kamen aus entfernten Orten zusammen, um die Ehrpaare zu verabschieden und ihnen gute Wünsche auszudrücken. Unter ihnen war auch der schon etwas ältere Uigure Yusufu Sulaiman, der sich von seinem Sohn und der Frau seines Sohns verabschiedete. Er sagte:

"Vergangenen November ging der Sohn meines Nachbars nach Tianjin, um dort zu arbeiten. Ich sah mittels eines Internetchats, der regelmäßig von der Kreisregierung organisiert wird, dass die Bedingungen in Tianjin gut sind. Deshalb habe ich meinen Sohn und seine Frau ermutigt, ebenfalls woanders Arbeit zu finden. Dort können sie auch auf sich aufpassen, das fördert die Harmonie innerhalb der Familie."

Unter dem Einfluß der Tradition wollten früher die nationalen Minderheiten in Südxinjiang ihre Heimat nicht verlassen. Heutzutage wollen aber immer mehr Jugendliche diesen Schritt wagen. Die Alten zu Hause sehen Videos ihrer Kinder, auf denen ihre Arbeit und ihr Leben in anderen Teilen Chinas gezeigt wird, und erfahren so, dass es ihrem Nachwuchs gut geht und eine große Zukunft vor sich hat. Langsam verändert sich auch die traditionelle Grundhaltung der Alten. Der Uigure Yiming'aishan sagt dazu:

"Früher aßen wir nur, was wir selbst anbauten. Wir konnten dank unserer Feldarbeit davon leben. Wenn wir nun in die entwickelten Städte im Osten des Landes blicken, verstehen wir, dass es außer der Feldarbeit noch vieles gibt, mit dem man Geld verdienen kann. Es ist furchtbar, dass wir früher nur so viel Zeit verschwendet haben."

Die Zeit gut zu nutzen, mehr zu lernen und spezielle Fähigkeiten zu erlangen, das sind die jetzigen Ideen vieler junger Bauern und Hirten in Xinjiang.

In den vergangnen Jahren sind vielfältige Ausbildungen in ganz Xinjiang durchgeführt geworden. Ziel ist es, dass die Menschen auf dem Land etwas beherrschen und dadurch ihr Leben schöner gestalten können. Heutzutage verlassen immer mehr Leute Südxinjiang, um Arbeit zu suchen. Am Lächeln ihrer Eltern können wir erahnen, was für eine Veränderung die außerhalb arbeitenden Kinder auch ihrer Heimat bringen.

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