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Mittelschüler im Erdbebengebiet bereiten sich auf Hochschulaufnahmeprüfung vor
   2008-06-20 14:11:58    Seite Drucken    cri

Am 7. und 8. Juni findet in China die alljährliche Hochschulaufnahmeprüfung statt. Infolge des großen Erdbebens im Kreis Wenchuan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan vom 12. Mai wurde das normale Lernen der rund 120.000 Schülerinnen und Schüler beeinträchtigt. Zahlreiche Nachbeben behinderten auch eine termingemäße Durchführung der Hochschulaufnahmeprüfung im Erdbebengebiet. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Hochschulaufnahmeprüfung für die Schüler dieser Regionen um einen Monat zu verschieben.

Rund 120.000 Schüler in 57 Kreisen in den Provinzen Sichuan und Gansu konnten sich nicht wie ihre über zehn Millionen Kollegen in den anderen Regionen termingemäß an der nationalen Hochschulaufnahmeprüfung beteiligen. Die Prüfungsfrist für die Schulabgänger im Katastrophengebiet wurde um einen Monat auf den 7. und 8. Juli verschoben, damit sich die Schüler psychisch etwas erholen und die Prüfung an sicheren Plätzen absolvieren können.

Im Kreis Wenchuan ist die schulische Infrastruktur mittlerweile provisorisch wiederhergestellt worden. Den mehr als 800 Prüfungskandidaten einer lokalen Mittelschule dienen Zelte vorübergehend als Klassenzimmer. Gemäß Tian Yangsong, der die dritte Klasse an der Oberschule besucht, werden die Schüler bald in neue Unterkünfte einziehen:

"Nach den Erdbeben haben uns die Lehrer aufgefordert, uns selbst zu helfen und das Lernen fortzusetzen. In den neu eingerichteten Unterkünften ist das Wohnen und Lernen gesichert. Wir sind zufrieden."

Die Schülerin Gao Siyuan teilte uns mit, obwohl die Lern- und Wohnbedingungen derzeit nicht günstig seien, werde sie ihr Bestes tun, um an der bevorstehenden Prüfung eine gute Leistung zu erbringen:

"Die Hochschulaufnahmeprüfung setzt alle von uns unter Druck. Doch wenn man unter diesem Umstand ein Ziel hat, wird man einen stärkeren Willen besitzen."

Außer in den beiden Provinzen Sichuan und Gansu, die vom Erdbeben schwer betroffen wurden, bleibt die Frist für die Hochschulaufnahmeprüfung in den übrigen in Mitleidenschaft gezogenen Regionen unverändert. Um einen reibungslosen Ablauf der Hochschulaufnahmeprüfung zu garantieren, stellte die chinesische Regierung 53 Millionen Yuan RMB bereit. Dieser Betrag soll den Mittel- und Grundschulen helfen, für die Kandidaten die notwendigen Vorbereitungs- und Prüfungsbedingungen zu schaffen.

Auch die lokalen Bildungsbehörden haben Maßnahmen eingeleitet. Die Schüler mancher Kreise wurden zum Beispiel in andere Schulen und Orte außerhalb der Katastrophenregion evakuiert. Oder es wurden provisorische Unterkünfte aufgestellt, um den Schulunterricht wieder aufzunehmen. Es wurden auch Fachleute zur seelischen Betreuung der Prüfungskandidaten organisiert.

Die Prüfungsorte wurden ebenfalls neu festgelegt. Zhang Zhenmin, Bildungsbeamter im Kreis Lüeyang der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi, erklärt uns dazu:

"In der 2. Mittelschule in Lüeyang und in der Dongguan-Grundschule haben wir eine insgesamt 2.200 Quadratmeter große Fläche mit 42 Prüfungszimmern arrangiert. Die aufgestellten provisorischen Unterkünfte ermöglichen den mehr als 1.100 Prüfungskandidaten, unversehrt und ruhig an der Hochschulaufnahmeprüfung teilzunehmen."

Zugleich erhöhte das chinesische Bildungsministerium die Studentenaufnahmequote für die Provinz Sichuan um zwei Prozent. Prüfungskandidaten, die sich während der Erdbebenbekämpfung hervorgetan haben, genießen bei der Aufnahmeprüfung Ausnahmeprivilegien.

Schon fast 1.400 chinesische Universitäten und Hochschulen haben entsprechende Rücksichtspläne für Kandidaten aus den Katastrophenregionen erlassen. Die Aufnahmequote mancher Universitäten für Schüler aus den schwer betroffenen Gebieten dürfte sogar noch höher als die geforderten zwei Prozent sein.

Der für die Studentenaufnahme an der Tsinghua-Universität in Beijing zuständige Meng Qian sagt:

"Auf Basis der Erhöhung der Zahl der aus Sichuan aufzunehmenden Schüler um zwei Prozent werden wir der Katastrophenregion noch mehr Studienplätze einräumen."

Universitäten und Hochschulen in Beijing, Shanghai, Guangzhou und weiteren Großstädten beschlossen überdies, bedürftigen Studenten aus der Katastrophenregion verschiedene Zuschüsse zu gewähren. Die Technische Universität Huanan gab bereits bekannt, dass die neuen Studenten aus dem Katastrophengebiet Sichuan von den Bücherkosten befreit würden. Zudem bekämen sie Artikel des täglichen Bedarfs kostenlos. Auch die Beijing Universität für Wissenschaft und Technik wird den Studenten aus der Katastrophenregion entgegenkommen, wie der Leiter der Universität, Xu Jinwu, erklärt:

"Unsere Uni hat versprochen, Studienkosten, Kosten für Lebensunterhalt sowie die Fahrkosten für die Studenten aus der Katastrophenregion zu übernehmen."

Das chinesische Bildungsministerium forderte, dass die realen Probleme der Prüfungskandidaten im Katastrophengebiet in Erwägung gezogen werden, damit die diesjährige Hochschulaufnahmeprüfung reibungslos über die Bühne gehen kann.

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