M: Die Region Ordos liegt im nordchinesischen Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei. Das ökologische Gleichgewicht in dieser Gegend beeinflusst auch das Klima in Nordchina. Die siebtgrößte Wüste, die Kubuqi-Wüste, liegt in der Region Ordos. Die chinesische Regierung bemüht sich aktiv um die Verbesserung der Umwelt in dieser Region. Mittlerweile beteiligen sich auch viele Unternehmen am Umweltschutz.
F: Der Hirte Heshigtogtoh lebt von klein auf in der Kubuqi-Wüste. Er lebte nomandenhaft ohne Strom- und Wasserversorgung. Das Leben war sehr hart. Im Jahr 2006 zog Heshigtogtoh in ein neu gebautes Dorf der Hirten ein. Seither lebt er in einem Haus von 100 Quadratmetern. In seinem Dorf gibt es Strom- und Wasserversorgung. Es ist auch durch verschiedene Landstraßen mit der Außenwelt verbunden. Dazu Heshigtogtoh:
"Früher war das Leben ganz schwer in der Kubuqi-Wüste. Wenn ich hinausging, musste ich 20 Kilometer in der Wüste laufen. Damals gab es keinen Strom und das Leben war sehr hart."
M: Nach dem Umzug in das neue Hirtendorf sind die Lebensbedingungen von Heshigtogtoh besser geworden. Auch sein Einkommen verbesserte sich. Nun züchtet er Rinder und Schafe. Daneben baut er Gemüse an. Die übrigen Agrarprodukte verkauft er auf dem Markt.
F: In der Nähe vom Hirtendorf wurde eine neue Landschaftszone errichtet. In jeder Hochsaison bietet Heshigtogtoh den Touristen sein Haus als Pension an. Dadurch verdient er weit mehr als früher:
"Im vergangenen Sommer verdiente ich fast 60.000 Yuan RMB. Früher verdiente ich aber nur rund 30.000 Yuan RMB. Das Leben der Hirten in dieser Region ist viel besser geworden."
M: Im Hirtendorf wohnen noch 35 Hirtenfamilien. Wie Heshigtogtoh sind sie alle aus der Wüste ausgezogen. Im Jahr 2005 gründete das private Unternehmen "Elion Ressourcen Konzern" das Hirtendorf und die Landschaftszone in der Nähe. Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Wang Wenbiao erklärte:
"Wir wollten einerseits die Wüste behandeln, andererseits die Lebensbedingung der Hirten verbessern. In dieser Region lebten damals 36 Hirtenfamilien. Unter diesen Umständen konnten sie kein gutes Leben führen. Deshalb haben wir über 20 Millionen Yuan RMB ausgegeben und für sie ein neues Hirtendorf gegründet."
F: Der 50-jährige Wang Wenbiao fühlt sich von der Kubuqi-Wüste angezogen. Er ist sowohl ein Unternehmer als auch der stellvertretende Leiter des Förderungsverbands für gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen (China Society For Promotion Of The Guangcai Program). Der Förderungsverband wurde von privaten chinesischen Unternehmern im Jahr 1994 gegründet und ist eine inoffizielle Organisation. Die privaten Unternehmer wollen ihren sozialen Beitrag leisten.
M: 1995 hat Wang Wenbiao auf dem Grundstück einer insolventen Salzfabrik den "Elion Ressourcen Konzern" gegründet. 1997 begann er mit der Behandlung der Wüste. Er wollte eine Landstraße durch die Kubuqi-Wüste bauen lassen.
F: Der Elion Konzern hat 75 Millionen Yuan RMB zum Bau der Landstraße durch die Wüste ausgegeben. Zwei Jahre später, im Jahr 1999, wurde die erste Landstraße durch die Kubuqi-Wüste für den Verkehr freigegeben. Die Straße hat eine Länge von 65 Kilometern und wurde als "Wunder der Wüste" bezeichnet. Sie hat nicht nur die Transportkosten des Konzerns erheblich reduziert, sondern brachte überdies den über 30.000 Hirten in der Wüste Strom, Wasser und einen Kommunikationsweg. Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Wang Wenbiao, meinte:
"Ein wichtiges Ergebnis war die Erkenntnis, dass die Kubuqi-Wüste behandelt werden kann. Hier kann man Süßholz anpflanzen."
M: Das Süßholz kann Wind und Sand widerstehen. Es ist auch ein traditionelles chinesisches Medikament, das in vielen Bereichen genutzt werden kann. Der Elion Konzern stellt in seiner Medizinfabrik Medikamente aus Süßholz her und ermutigt die lokalen Hirten, Süßholz anzupflanzen. Danach kauft der Konzern den Hirten das Süßholz ab. Dies verbessert die Umwelt und erhöht die Effizienz des Unternehmens. Zugleich können die Hirten auch ihr Einkommen verbessern. Wang Wenbiao sagte hierzu:
"Wir pflanzen Süßholz in der Wüste an. Dann verarbeitet unser Unternehmen das Süßholz zu Medikamenten. Dadurch hat sich unser Unternehmen entwickelt, und die Bauern und Hirten können ihre Einkommen erhöhen."
F: Der Hirte Bayandorj lebt in der Region. Früher hat er Vieh gehütet und wildes Süßholz ausgegraben. Aber wegen der schlechten Umweltsituation war er immer arm. Nach Erhalt von Bestellungen vom Elion-Konzern im Jahr 2002 begann er mit der Anpflanzung von Süßholz:
"Der Elion-Konzern hat uns über vier Millionen Pflänzlinge angeboten. Dann begann ich mit der Anpflanzung. Nun verdiene ich gut."
M: Bayandorj pflanzt mittlerweile auf über 300 Hektaren Süßholz an. In diesem Jahr hat er über 100.000 Tonnen Süßholz verkauft und rund 100.000 Yuan RMB erhalten. Sein Leben ist damit wohlhabender geworden.
F: Seit 1997 hat der Elion-Konzern fünf Landstraßen mit einer Gesamtlänge von 234 Kilometern durch die Wüste gebaut. Er hat in der Wüste Süßholz und andere Sandpflanzen angebaut. Der Vorstandsvorsitzende Wang Wenbiao meint, ein Unternehmen müsse auch seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen:
"Weil unser Unternehmen in dieser Region angesiedelt ist, liegt unsere Verantwortung darin, die Situation zu verbessern und die Bewohner an unserem Geschäftserfolg teilhaben zu lassen."
M: Viele private Unternehmen wollen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Der Förderungsverband für gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen bemüht sich seit Jahren um die Entwicklung der armen Regionen in Mittel- und Westchina. Ein wesentlicher Bestandteil stellt die Begrünung des Landes und die ökologische Behandlung der Umwelt dar. Dank der Teilnahme vieler privater Unternehmen wird der Umweltschutz mittlerweile von der Gesellschaft als freiwilliger Akt angesehen.