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Die schamanische Musik der Xibo-Nationalität in Xinjiang
   2008-06-16 10:36:46    Seite Drucken    cri
In Xinjiang leben zahlreiche chinesische nationale Minderheiten. Viele Angehörige der nationalen Minderheiten verfügen über ein besonderes musisches und tänzerisches Talent. Jede nationale Minderheit hat ihre eigene traditionelle Musik.

Als Schamane wird ein Mensch bezeichnet, der im Mittelpunkt des religiösen und kulturellen Phänomens des Schamanismus steht. Der Begriff tauchte schon in der chinesischen Südlichen Song-Dynastie auf. Ein Schamane ist somit das Pendant zum Priester. Er wird von den Gläubigen als Medizinmann oder Zauberer angesehen und soll während seiner Trance-Reisen Kontakt mit einer postulierten "Welt der Geister" aufnehmen können.

Die Vorfahren der Xibo-Nationalität glaubten schon vor dem 16. Jahrhundert an den Schamanismus. Sie meinten, der Schamane könne böse Geister vertreiben und Kranke heilen. Ein Schamane war ihrer Ansicht nach die Personifizierung eines guten Geistes. Wenn ein Schamane einen Kranken heilte, sang er schamanische Lieder. Die alte schamanische Musik wird deshalb als Relikt der Geschichte und der Kultur betrachtet.

Jemand, der die schamanische Musik zum ersten Mal hört, wird möglicherweise tief berührt sein. Tong Jisheng ist der stellvertretende Vorsitzende des Musikervereines in Xinjiang. Er ist ein Angehöriger der Xibo-Nationalität und hat sich viele Jahre lang mit der Musik und der Kultur verschiedener Nationalitäten beschäftigt. Er sagt:

"Viele schamanische Opferzeremonien und volkstümliche Bräuche enthalten frühste geistliche Kulturformen. Darin spielt die schamanische Musik eine wichtige Rolle. Von der Kunstform gesehen ist die schamanische Musik eine Mischung aus Gesang, Tanz und Musik. Kulturspezifisch betrachtet ist sie eine Mischung aus Religion, Sitten und Kunst."

Vor über 200 Jahren wurde die schamanische Musik nach Chabuchaer in Xinjiang gebracht. Sie wird bis heute noch von den dort lebenden Xibo gesungen. Viele traditionelle schamanische Zeremonien werden gut gepflegt.

Tongjia Qingfu, Experte für volkstümliche Kultur und Angehöriger der Xibo-Nationalität, erklärt:

"Eine schamanische Zeremonie braucht Tänzer, Sänger und ein Orchester. Die Xibo-Nationalität in Xinjiang bewahrt viele traditionelle schamanischen Kulturformen wie der Tanz mit dem Namen "Klettern der Messer-Stehleiter", den Geistertanz und die schamanische Musik auf. Dies bietet dem Land und der ganzen Welt zahlreiche lebendige Informationen zur Erforschung der schamanischen Kultur."

Die schamanische Musik ist stark von den nationalen Besonderheiten geprägt. Besonders ihr charakteristischer Rhythmus und ausdrucksstarker Tanz bewegen die Menschen tief. Dazu sagt Tongjia Qingfu:

"Der schamanische Tanz muss mit den Bewegungen des Trommelschlagens verbunden werden. Jede Bewegung enthält temperamentvolle, tiefe Emotion. Der schamanische Tanz zeigt lebendig, wie die bösen Geister vertrieben werden."

Die Trommel spielt eine wichtige Rolle in der schamanischen Musik. Sie ist nicht nur ein traditionelles Schlaginstrument, sondern auch ein spezielles Medium des Schamanen, um mit den Geistern in Kontakt zu treten. Der Trommelschlag, das Glockengeläut und das unberechenbare und urwüchsige Echo symbolisieren den Kontakt mit den Geistern und der Natur.

Hu Guangqing ist ein Schauspieler aus einem Gesang- und Tanzensemble der Xibo-Nationalität in Yili. Er ist bekannt für die schamanischen Gesangs- und Tanzaufführungen. Seine Bewegungen, sein Blick und sein Gesang während der Aufführung lassen alle denken, dass er ein echter Schamane wäre. Hu Guangqing sagt:

"Ein Schamane trägt während einer Zeremonie einen Hut und einen Spiegel zum Abwehren der Geister vor der Brust. Außerdem hat er eine Glocke an den Lenden. Während er die Trommel in der linken Hand und den Schlegel in der rechten hält und trommelt, singt er auch. Wenn er in den Zustand der Trance gerät, erreichen der Trommelschlag, das Glockengeläut, der Gesang und der Tanz ihre höchste Intensität."

Die schamanische Musik der Xibo-Nationalität in Xinjiang hat einen wichtigen Forschungs- und Schutzwert für die Entwicklung der Kultur und Kunst der Xibo. Heutzutage wird die schamanische Musik von der jungen Generation, der auch Hu Guangqing angehört, gepflegt und weitergegeben.

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