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Die warmherzige Frau Wang Yanna aus Xinjiang
   2008-06-16 10:25:00    Seite Drucken    cri
Wang Yanna wohnt in Urumqi und ist eine gewöhnliche Frau aus der Han-Nationalität. Mao Lan ist ein uigurischer Junge. Er leidet an einer Harnvergiftung. Vor etwa neun Monaten kannten sich die beiden noch nicht. Heute sind sie einander so vertraut wie Angehörige einer Familie. Zwei Familien, die eine zur Han-Nationalität gehörend, die andere zur Uigurischen Nationalität, sind wegen der Krankheit des Jungen eng verbunden.

Im September 2007 las Wang Yanna einen Zeitungsbeitrag über einen uigurischen Jungen namens Mao Lan, der die dritte Klasse der Oberschule besuchte. Infolge einer späten Harnvergiftung konnte Mao Lan nur dank der Dialyse am Leben erhalten werden. Die Nieren seiner Eltern waren für eine Transplantation nicht geeignet. Auch die Nieren seiner Verwandten konnten leider nicht transplantiert werden. Wang Yanna beschloss, diesen Jungen im Krankenhaus zu besuchen.

Im Krankenhaus sah Wang Yanna einen großen Jungen, der Schlafanzug und Pantoffeln trug und nach der Dialyse erschöpft war. Wang Yanna sagte, sie hätte Mitleid mit Mao Lan und dessen Familie.

Da sie die gleiche Blutgruppe wie Mao Lan besass, fragte sie den Arzt, ob sie Mao Lan eine ihrer Nieren spenden könne. Der Arzt jedoch lehnte den Vorschlag Wang Yannas ab und meinte, sie sei unbesonnen. Danach ging Wang Yanna täglich ins Krankenhaus, um Mao Lan zu besuchen. Schließlich wurde der Arzt überredet und er stimmte einer Untersuchung für Wang Yanna zu. Überraschenderweise waren die Nieren Wang Yannas für die Transplantation geeignet. Wang Yanna und Mao Lan haben kein Verwandtschaftsverhältnis und gehören auch zu zwei verschiedenen Nationalitäten. Es grenzt fast an ein Wunder, weil die Wahrscheinlichkeit in einem solchen Fall kleiner ist als ein Hunderttausendstel.

Wang Yanna brachte der Familie Mao Lans neue Hoffnung. Mao Lan hatte wieder Sehnsucht nach dem Leben. Umaier Sulaiman, Vater Mao Lans, sagt,

"Sie stammt aus einer warmherzigen Nationalität. Ich bin von solch einer guten Frau tief bewegt. Ich denke, wenn Mao Lan wieder gesund ist, werde ich bestimmt etwas für Wang Yanna machen, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Ich werde sie als meine eigene Tochter betrachten."

Gegen Ende ihrer Untersuchung hatte Wang Yanna ein Gespräch mit dem Arzt, der Mao Lan behandelte. Er informierte Wang Yanna über mögliche Nebenwirkungen nach der Nierentransplantation. Wang Yanna wurde auch mitgeteilt, dass eine Transplantation ohne die Zustimmung ihrer Eltern nicht möglich sein würde. Zu jener Zeit wussten Wang Yannas Eltern noch nichts darüber. Ihre Mutter leidet an einer Herzkrankheit und hohem Blutdruck. Daher beschloss Wang Yanna, zuerst nur ihren Vater zu informieren. Dazu sagt der Vater Wang Xiujiang,

"Sie sagte mir, alles sei schon gut vorbereitet worden. Sie teilte uns zuvor nichts mit, weil sie dachte, dass unsere Familie noch viele Dinge zu erledigen hätte. Am zweiten Tag fand die Operation statt, und die Eltern mussten ein Formular unterzeichnen. Ehrlich gesagt, sie hätte uns zuvor darüber informieren sollen. Aber sie war auch großartig, um Mao Lan zu helfen. In diesem Sinne hat sie besser gehandelt als ich."

Am 26. März 2008 unterzeichnete Wang Xiujiang eine Einwilligung zur Operation. Seiner Frau sagte er jedoch nichts. Zwei Tage später war der Tag der Transplantation. Wang Yanna erinnert sich,

"Mao Lans Mutter umarmte mich und weinte. Ich weinte ebenfalls. Ich hatte auch Angst. Aber je mehr Angst ich hatte, desto schneller wollte ich das Ganze hinter mich bringen. Mao Lan sagte zu mir: 'Schwester Nana, weine nicht! Hab keine Angst!' Wir gingen zusammen zur Operation und kehrten gemeinsam gesund zurück."

Fünf Stunden nach der Transplantationsoperation sah Wang Xiujiang seine Tochter wieder. Als er ihr blasses Gesicht erblickte, weinte auch er. Er beugte sich nieder und küsste ihr Gesicht.

Drei Tage nach der Operation wurde Wang Yannas Mutter Xu Xinhua bei einem Einkauf auf dem Markt mitgeteilt, dass ihre Tochter einer anderen Person eine Niere gespendet hatte. Dazu sagt Xu Xinhua,

"Ich sah, dass Mao Lan langsam wieder gesund wurde. Sein Gesicht war nicht mehr so blass. Auch meine Tochter wurde langsam gesund."

In der Zwischenzeit wurde Wang Yanna aus dem Krankenhaus entlassen. Man fragte sie, warum sie einem Fremden eine Niere spenden wollte. Wang Yanna lächelt und sagt,

"Ich wollte ihm nur helfen. Ich hoffte, er könne gesund und glücklich aufwachsen. Er war damals nur 17 Jahre alt. Viele meinen, ich sei großartig und mutig. Ich denke, ich tat nur, was ich konnte. Ich habe mir nicht so viel überlegt und eine mögliche Lebensgefahr für mich als auch die warnenden Worte der Menschen um mich herum ignoriert. Ich wollte ihm nur eine gesunde Niere geben. Ich vergesse nicht einen Satz in einem Buch, jeder hat seine Nützlichkeit. Frage ist nur, wann andere dich brauchen. Nur der Mutige kann weiter leben."

Abschließend sagte Wang Yanna, sie sei der glücklichste Mensch der Welt. Viele fremden Menschen kannten ihre Geschichte und besuchten sie.

Der wieder genesene Mao Lan erholt sich mittlerweile in der Stadt Changji in Xinjiang, nur 40 Kilometer entfernt von Wang Yanna. Seine Eltern kauften ihm eine rote Sportkleidung als Geschenk.

Werden zwei Kinder wieder gesund, sind zwei Familien wieder glücklich und eng miteinander verbunden.

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