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Erster Fengyun-III-Satellit ermöglicht genauere Wettervorhersage
   2008-06-13 17:39:08    Seite Drucken    cri

Vor kurzem hat China einen Wettersatelliten der neuen Generation erfolgreich gestartet. Fengyun III wird China und anderen Ländern bessere Wetterbeobachtungsdienste anbieten.

Der erste Fengyun-III-Satellit wurde am 27. Mai vom chinesischen Satellitenstartzentrum in Taiyuan erfolgreich in die Erdumlaufbahn gebracht. Laut Plan wird er alle 102 Minuten eine Erdumrundung von Pol zu Pol absolvieren. Yang Jun, Leiter des staatlichen chinesischen Satellitenmeteorologiezentrums, erklärt uns, im Vergleich zu ähnlichen Wetterbeobachtungssatelliten verfüge Fengyun III über eine größere Kapazität und sei auch zuverlässiger:

"Unsere früheren Satelliten nahmen vor allem Bilder auf, die uns oberflächliche Informationen gaben. Darin konnten wir zum Beispiel die inneren Strukturen der Taifune nicht erkennen. Fengyun III eignet sich äußerst gut dafür, die Wetterprognosen in unserem Land zu verbessern beziehungsweise den Präzisionsgrad der Vorhersagen zu erhöhen."

In den 1970er Jahren hatte China begonnen, selbständig Wetterbeobachtungssatelliten zu entwickeln. Bis jetzt hat China bereits neun Wettersatelliten erfolgreich in die Erdumlaufbahn gebracht. China gehört zu den wenigen Ländern, die sowohl über Polarorbit- also auch über stationäre Wettersatelliten verfügen. Dong Chaohua, Expertin vom staatlichen chinesischen Satellitenmeteorologiezentrum, sagt, die beiden Satellitentypen unterschieden sich in ihrer Bewegungsart. Die Kombination der beiden erhöhe die Qualität der Wetterbeobachtung deutlich:

"Polarorbitsatelliten kreisen von Norden nach Süden. Dadurch können globale Beobachtungen gemacht werden. Sie sind wie eine wandernde Wetterstation im All. Stationäre Wettersatelliten sind eine feste Beobachtungsstelle. Nur ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Erdoberfläche kann beobachtet werden."

Der neue Fengyun III ist ein Polarorbitwettersatellit. Er wird zusammen mit zwei stationären Wettersatelliten, die nun in der Erdumlaufbahn sind, die Wetterlage weltweit beobachten.

Laut Angaben von Yang Jun, Leiter des staatlichen chinesischen Satellitenmeteorologiezentrums, sei Fengyun III mit über zehn modernen Erkundungsgeräten einschließlich eines Monitors zur Raumüberwachung und einem Mikrowellen-Aufnahmegerät ausgestattet. Der Satellit könne nicht nur eine globale dreidimensionale Wetterbeobachtung rund um die Uhr liefern, sondern sei auch in der Lage, Informationen zur Vorhersage der mittelfristigen Wetterentwicklung für die nächsten zehn bis 15 Tage zu senden. Der Präzisionsgrad sei dadurch noch höher.

Yang Jun sagte, früher wären in China Wettertrends für den Zeitraum von höchstens einer Woche vorausgesagt worden. Und auch dabei sei es oft zu Ungenauigkeiten gekommen. Der Einsatz von Fengyun III werde diese Situation deutlich verbessern:

"Den Präzisionsgrad, den wir früher bei den Drei-Tages-Prognosen erreicht haben, werden wir künftig auch bei Vorhersagen für die kommenden fünf Tage erreichen können. Auch die Drei-Tages-Prognosen werden später so präzise sein wie die für die nächsten 24 Stunden. "

Daneben wird der Wettersatellit dazu dienen, das Land bei effektivem Entgegenwirken der extremen Wettergeschehnisse beziehungsweise beim Katastrophenschutz zu unterstützen. Angesichts der globalen Klimaerwärmung kommt es immer häufiger zu extremen Wetterphänomenen wie Taifunen und Sandstürmen. Im Falle solcher Ereignisse wird Fengyun III umgehend entsprechende Daten liefern, damit die Behörden rechtzeitig reagieren können. Dazu noch einmal Yang Jun:

"Die Daten von Fengyun III erhalten wir über vier Empfangsstationen in China. Eine weitere Station haben wir zusammen mit Schweden am Nordpol errichtet. Sie übertragen die Daten von Fengyun III an das staatliche Satellitenmeteorologiezentrum. Die ausgewerteten Daten bezüglich des Wetterdienstes können wir dann verschiedenen Institutionen anbieten."

Dong Chaohua, Expertin vom staatlichen chinesischen Satellitenmeteorologiezentrum, betont, Fengyun III sei ein global nutzbarer Satellit. Künftig könnten zahlreiche internationale Kunden Informationen direkt von Fengyun III empfangen und nutzen:

"Ein Wettersatellit bietet also öffentliche Dienste. Während er den Erdball beobachtet, sendet er gleichzeitig Informationen zur Erde zurück. Wenn man eine Bodenanlage hat, kann man seine Informationen empfangen. Deshalb ist er ein global nutzbarer Satellit."

Meldungen zufolge wurde der erste Fengyun-III-Satellit bereits von der Weltmeteorologieorganisation WMO in das internationale Beobachtungsnetz von Polarorbitwettersatelliten der neuen Generation aufgenommen. Er wird gemeinsam mit den europäischen und amerikanischen Wettersatelliten des gleichen Typs die Atmosphäre, die Meere und die Erdumgebung ständig beobachten.

Fengyun III hat inzwischen die ersten Bilder gesendet. Experten waren mit der Qualität der Bilder zufrieden. Angaben zufolge werden alle Geräte auf dem Satelliten innerhalb der kommenden Wochen in Betrieb genommen. Im August wird der Satellit präzise Wetterdienste für die Olympischen Sommerspiele in Beijing anbieten.

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