Das große Erdbeben von Wenchuan kostete viele Menschenleben und verursachte schwere wirtschaftliche Verluste. Obwohl die Provinzhauptstadt Chengdu weniger als 100 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt, wurde ihr aus seismologischen Gründen nicht allzu großer Schaden zugefügt. Viele Unternehmen, die in der Chengdu Hightech-Zone angesiedelt sind, haben inzwischen bereits wieder ihre Produktion aufgenommen.
Mehr als 6.000 Unternehmen sind in der Chengdu Hightech-Zone angesiedelt. Dazu gehören 500 auswärtige Firmen, darunter weltweit namhafte Konzerne wie Intel Corporation und IBM. Nach dem Erdbeben mussten alle Unternehmen ihre Produktion einstellen. Für die Verwaltung der Hightech-Zone war klar, dass sie nicht untätig bleiben durfte. Sie setzte sich für die Gewährleistung der Leitungswasser- und Stromversorgung in der Zone ein. Überdies schickte sie Mitarbeiter zu einzelnen dort ansässigen Unternehmen, um sich direkt vor Ort über die Wünsche und Bedürfnisse der Firmen zu erkundigen. Es gelte, Hindernisse, die der Wiederaufnahme der Produktion im Wege stünden, zu beseitigen und den Unternehmen umfassende Dienstleistungen zu bieten. Jing Gang, der Direktor der Chengduer Hightech-Zonenverwaltung, sagt hierzu:
"In den letzten Tagen haben wir unsere Arbeit intensiviert. Dabei ging es vor allem darum, die bauliche Beschaffenheit der Fabriken zu begutachten. Wir müssen herausfinden, ob der Zustand der Gebäude geeignet für die Wiederaufnahme der Produktion ist und ob sie weiteren Nachbeben standhalten können. Bei mehreren Unternehmen wollen wir auswerten, ob sich das Erdbeben zerstörerisch auf ihre Produktionsstätten ausgewirkt hat."
Bis zum 18. Mai konnten in der Chengdu Hightech-Zone bereits 261 große und mittelgroße Unternehmen ihre Produktion wiederaufnehmen. Einige davon sogar bereits am Tag nach dem Erdbeben. Dazu gehörten unter anderem der Pharmahersteller Diao Group, der Glasfaser-Produzent Corning Incorporated und der Flugzeuginstandhalter Haite Group. Diese Unternehmen trugen direkt zur Rettung und zum Wiederaufbau im Katastrophengebiet bei. Dazu noch einmal Jing Gang, Direktor der Zonenverwaltung der Chengdu Hightech-Zone:
"Viele in unserer Hightech-Zone ansässige Unternehmen hegen den Wunsch, durch ihre Produktion den Bedürfnissen in der Katastrophenregion nachzukommen. Diese Unternehmen haben ihre gesellschaftliche Verantwortung gut wahrgenommen."
Seit dem Erdbeben hat die Zonenverwaltung täglich Briefings abgehalten, um die dort angesiedelten Unternehmen rechtzeitig über die jüngste Entwicklung der Katastrophe zu informieren. Zudem wurden viele ausländische Firmen regelmäßig zum Informationsaustausch eingeladen. Dabei wurden die Probleme, welche die Wiederaufnahme der Produktion anbelangen, offen diskutiert. Einige Unternehmen, die sich mit Feingeräten befassen, konnten infolge der Nachbeben ihre Produktion zwar noch nicht wieder aufnehmen, erkannten jedoch die Bemühungen der Zonenverwaltung an. Die Firmen äußerten sich weiterhin zuversichtlich über das Investitionsklima in Chengdu, wie Jing Gang, der Direktor der Zonenverwaltung der Chengdu Hightech-Zone, erläutert:
"Im Großen und Ganzen haben die auswärtigen Unternehmen positiv auf die Bemühungen der Zonenverwaltung reagiert, darunter große internationale Konzerne wie Intel, IBM und Nokia. Sie betrachten Chengdu weiterhin als einen guten Standort."
Gemäß Jing Gang stellt das Erdbeben einen vorübergehenden und keinesfalls langfristigen Faktor dar. Die Standortvorzüge der Provinz Sichuan bleiben trotz des Bebens weiter bestehen. Dazu gehören vor allem die ausgebaute Infrastruktur, die ausreichende Energieversorgung sowie die vergleichsweise billige Nutzfläche und Arbeitskräfte:
"Unser Investitionsumfeld bleibt gut, die Unternehmen in unserer Hightech-Zone unversehrt. Chengdu gilt weiterhin als ein guter Investitionsstandort sowohl für Unternehmen aus den ostchinesischen Küstenregionen als auch aus dem Ausland."
Das Krisenmanagement, das in der Chengdu Hightech-Zone aufgebaut wurde, gilt allgemein als effektiv. Alle dort angesiedelten Unternehmen können sich auf die Unterstützung der Zonenverwaltung verlassen, so Jing Gang.