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Französische Mediziner im Katastrophengebiet in Sichuan
   2008-06-06 18:56:37    Seite Drucken    cri

Nach dem schweren Erdbeben im Kreis Wenchuan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan hat die internationale Gemeinschaft Hilfsgüter und Hilfspersonal in die Katastrophenregion entsandt. Medizinerteams aus zehn Ländern, beispielsweise aus Russland, Deutschland und Italien, trafen nacheinander in Sichuan ein, um die Betroffenen effektiv medizinisch zu versorgen. Im Folgenden wollen wir Ihnen erzählen, wie ein französisches Medizinerteam mit chinesischen Kollegen zusammen Rettungsarbeiten durchführte.

Am 13. Tag nach dem Erdbeben traf ein französisches Medizinerteam in der Katastrophenregion ein. Die Mitglieder begannen sofort mit dem harten Einsatz im Zentralkrankenhaus der Stadt Guangyuan im Norden der Provinz Sichuan. Der Leiter des Teams, Oberstleutnant Pierre de Villeneuve, sagte uns, alle 13 Teammitglieder verfügten über reiche Erfahrungen bei der Notrettung. Einige Mitglieder seien auch am Katastropheneinsatz nach dem Tsunami im Indischen Ozean beteiligt gewesen.

"Unser Medizinerteam gliedert sich in drei Gruppen, dazu gehören Notärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger sowie Rettungspersonal. Sie alle beteiligen sich freiwillig an diesem Einsatz. Es gibt bei uns Feuerwehrleute und auch Soldaten für den Sicherheitsschutz. Sie kommen von speziellen Fachinstituten für Katastrophenbekämpfung in und außerhalb Frankreichs."

Das Zentralkrankenhaus der Stadt Guangyuan ist ein hoch klassifiziertes staatliches Krankenhaus mit mehr als 800 Betten. Die medizinischen Bedingungen hier sind relativ gut. Nach dem großen Erdbeben hat das Krankenhaus schwere medizinische Aufgaben übernommen. Die Krankenhausleitung hat umsichtig organisiert, damit das französische Medizinerteam reibungslos arbeiten kann. Dazu der Leiter des Krankenhauses, Zhang Shaoyi:

"Wir haben alles dementsprechend arrangiert. Das Team arbeitet bei uns im Notfalldienst, im Rahmen des Notdienstsystems 120 sowie im ICU (Important Care Unit)."

Um die sprachliche Barriere zwischen den Medizinern beider Länder zu überwinden, hat die chinesische Seite dem französischen Medizinerteam vier Dolmetscher zur Verfügung gestellt.

Mit dem Ankommen der Medikamente und der medizinischen Behandlungsgeräte, die von der französischen Regierung bereitgestellt wurden, konnte das Team ihre medizinische Arbeit umfangreich durchführen. Das Teammitglied Christian Decanlers sagte uns:

"Mit diesen Hilfsgütern haben wir eine Anschlußstation zwischen dem Krankenhaus und der Katastrophenregion eingerichtet. So können wir Verwundete an Ort und Stelle aufnehmen und sie untersuchen. Sollte jemand schwerer verletzt sein, überweisen wir ihn gleich nach einer Erstversorgung in ein reguläres Krankenhaus. Wenn der Patient leicht verletzt ist, behandeln wir ihn an Ort und Stelle. Zudem haben wir noch eine spezielle medizinische Station, die notwendige Vorbereitungen für ein mobiles Medizinerteam treffen kann."

Teamleiter Pierre de Villeneuve sagt, die Mediziner auf chinesischer und französischer Seite hätten bei der Rettung und Behandlung von Verwundeten sehr gut zusammengearbeitet. Er selbst sei tief beeindruckt von den hocheffizienten Rettungsaktivitäten der chinesischen Seite.

"Es ist alles hier gut organisiert. Jeder bekommt seine Aufgaben zugeteilt. Das hat mich tief beeindruckt. Anfangs hatten wir natürlich eine kurze Phase der Anpassung, da wir kein Chinesisch sprechen und die Kollegen kein Französisch. Aber wir haben sehr schnell festgestellt, dass die Ärzte auf beiden Seiten bei der Arbeit ähnliche Gesten und Bewegungen durchführen. Unser Fachgebiet ist ja das gleiche. Und wir haben das gleiche Ziel, nämlich die Verletzten so schnell wie möglich von ihren Leiden zu befreien."

Für die meisten Mediziner des Zentralkrankenhauses der Stadt Guangyuan ist es das erste Mal, dass sie mit ausländischen Kollegen zusammenarbeiten. Der vorbehaltslose Einsatz aller Mitglieder des französischen Medizinerteams hat die Hemmung der chinesischen Ärzte vertrieben. Dazu Dr. Huang Liming vom Zentralkrankenhaus in Guangyuan:

"Das französische Team hat großen Elan und arbeitet sehr tüchtig. Als sie gestern Mittag zum Beispiel erfuhren, dass Patienten in der Katastrophenregion auf sie warten würden, verzichteten sie auf ihre Mahlzeit und fuhren sofort mit unserem Krankenwagen dorthin."

Pierre de Villeneuve sagte, vielleicht könne das französische Medizinerteam nicht allen Menschen, die eine Behandlung benötigen, helfen. Aber sie hofften, dass alle dadurch erfahren könnten, dass das chinesische Volk bei der Katastrophenbekämpfung nicht allein ist. Menschen aus aller Welt einschließlich der Franzosen stünden in diesen Zeiten den Chinesen bei.

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