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Erste Ergebnisse bei der Sandbekämpfung in Ningxia
   2008-06-06 18:45:26    Seite Drucken    cri

Das nordwestchinesische Autonome Gebiet der Hui-Nationalität Ningxia zählt zu den von der Wüstenbildung am stärksten betroffenen Provinzen und autonomen Gebieten in China. Dank Sanierungen konnte die Fläche der Wüstenbildung in Ningxia erfreulicherweise von 1,65 Millionen Hektar in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf heute 1,1 Millionen Hektar reduziert werden. Ningxia wurde daher vom staatlichen Forstamt Chinas zum Modellgebiet für die Sandbekämpfung erklärt.

Laut Statistik waren vor dem Jahr 2000 65 Prozent des Territorialgebietes und 90 Prozent der Bevölkerung in Ningxia durch Sandbildung bedroht. Sandstürme belasteten die Produktion und das Leben der Einheimischen schwer. Der Kreis Yanchi gehört zu den von der Wüstenbildung am stärksten betroffenen Regionen in Ningxia. Einer allgemeinen Untersuchung im Jahr 1983 zufolge betrug die Versandungsfläche rund 40 Prozent der Gesamtfläche des Kreises. Im Volksmund hieß es: "Sandstürme wehen von Frühling bis Winter. Überall treibt es den Sand hin. Sandhügel erheben sich höher als Häuser." Diese Redewendung spiegelt die echte Lebenssituation der Einheimischen wider. Bauer Zuo Wenzhu vom Dorf Erbukeng in der Gemeinde Shawo erinnert sich an die schlechte Umweltsituation von damals:

"Wenn man es nicht selbst erlebt hätte, könnte man sich gar nicht vorstellen, wie groß die Bedrohung durch Sand war. Wenn der Wind stark blies, stürmte es Sandkörner wie Wasserströme. Unsere Felder waren von Sand bedeckt. Sobald es stark windete, kam auch der Sand. So wuchs früher auf unseren Feldern kein Getreide. Wenn uns zum Frühlingsanfang so viel Sand befiel, starben die Pflanzen auf den Feldern ab. Es wuchsen keine Gräser. Auch Schafe konnten wir nicht züchten. Es gab kein Gras."

Um die negativen Auswirkungen der Versandung auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Ningxia zu verringern, begann das autonome Gebiet diverse Maßnahmen zu ergreifen. Betriebe und Personen, die kahle Böden urbar machen oder Bäume und Pflanzen anbauen, werden von den Entwicklungssteuern befreit und erhalten zum Teil eine Ermäßigung bei der Einkommenssteuer. Zudem wurde eine hohe Geldsumme investiert, um verschiedene Bewässerungsanlagen zu bauen. Man darf in den Bergen keine Bäume fällen und in bedrohten Gebieten kein Vieh züchten. Die früher für Getreideanbau genutzten Gebiete wurden wieder aufgeforstet. Große Projekte zum Schutz des Ökosystems wurden durchgeführt. Den natürlichen Begebenheiten entsprechend hat man Berge unter Schutz gestellt und Wälder angepflanzt, wobei sich Hochwälder und Buschwälder sowie Gräser gleichmäßig verteilen. Dabei wurden auch moderne Biotechnologien eingesetzt und geeignete Baumarten ausgewählt. Man bemüht sich ebenfalls, Techniken für die Entstehung dürreresistenter Wälder aktiv zu verbreiten.

Neben diesen Maßnahmen hat das Autonome Gebiet Ningxia auch die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Sandschutzes und der Sandverhütung verstärkt. Von diesen Kooperationsprojekten hat zum Beispiel der Kreis Yanchi profitiert. Japan und Deutschland haben dem Kreis in den vergangenen Jahren nacheinander kostenlose finanzielle Unterstützung für Aufforstungsprojekte angeboten. Die lokale Umweltsituation hat sich dadurch deutlich verbessert. Dazu Liu Weize, Vize-Leiter des Forstamtes im Kreis Yanchi:

"Dank der Durchführung internationaler Hilfsprojekte hat sich die Umweltsituation in unserem Kreis deutlich verbessert. Diese Projekte unterstützten uns nicht nur finanziell. Viel wichtiger ist, dass sie uns neue Managementmethoden und Techniken aufgezeigt haben. Dadurch sind wir zuversichtlich was die Zukunft des Sandschutzes anbelangt."

Durch vielseitige Bemühungen konnte der Prozess der Wüstenbildung in Ningxia gebremst werden. Anzeichen für die Erholung des empfindlichen Ökosystems haben sich bereits gezeigt. Uns sagt der Beamte des Büros für Sandbekämpfung und -verhütung des staatlichen chinesischen Forstamts, Wang Junzhong:

"Im Jahr 2003 war ich in Ningxia. Ich besichtigte einige Projektgebiete und führte dort Untersuchungen durch. Zwar sah ich schon erste Ergebnisse, aber es war mancherorts noch immer Treibsand zu beobachten. In der Zwischenzeit sind kurze vier, fünf Jahre der Sanierung und Aufforstung vergangen. Das Land hier ist nun zu 60 bis 70 Prozent mit Bäumen und Pflanzen bedeckt. Man sieht keinen Treibsand mehr. Das bedeutet, dass die Ergebnisse wirklich gut sind. Ich muss sagen, dass mich diese großen Veränderungen in den vergangenen vier, fünf Jahren erstaunen."

Laut Statistik wurden im ganzen Autonomen Gebiet Ningxia seit dem Jahr 2000 insgesamt über 1,1 Millionen Hektar Wald aufgeforstet. Der Anteil der Waldfläche in Ningxia liegt heute bei 10 Prozent. Schätzungen zufolge sollen bis zum Jahr 2020 über 60 Prozent aller sanierbaren Sandböden wieder hergestellt sein. Die Umwelt in den von den Sandstürmen bedrohten Regionen wird sich damit deutlich verbessern.

Um die Beiträge zur Sandbekämpfung und -verhütung in Ningxia hervorzuheben, hat das staatliche chinesische Forstamt das autonome Gebiet bereits zum Modellgebiet für die landesweite Sandbekämpfung und -verhütung erklärt. Die Erfahrungen in Ningxia seien äußerst wertvoll. Die landesweite Sandschutzarbeit könne davon nur profitieren, ist man allgemein überzeugt.

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