Unter den über 20.000 Fackelträgern im chinesischen Binnenland sind einige berühmte Sportler oder Stars aus dem Kulturbereich. Sie werden von den Zuschauern immer freudig begrüßt. Die meisten Fackelträger aber sind einfache Arbeiter aus den verschiedensten Branchen. Sie sind Vorbilder und haben in ihrem einfachen Leben etwas geleistet. Hu Shengbin ist einer davon.

Das Leben von Hu Shengbin ist ganz gewöhnlich, weil es viele Menschen gibt, die die dieselbe Arbeit wie er machen. Sie alle werden "Wanderarbeiter" genannt. 1990 hat Hu Shengbin die Aufnahmeprüfung für die Hochschule nicht bestanden. Er verließ daraufhin seine Heimat Jiangxi und ging nach Fuzhou, seither arbeitet er in der Baubranche. Damals hatte Hu Shengbin kein Geld. Er hat nie daran gedacht, dass er eines Tages ausgewählt werden würde, die Olympische Fackel zu tragen. Aber nun bekam er nach 18 Jahren diese Gelegenheit. Er sieht das als eine große Ehre und als Anerkennung der Regierung gegenüber den Wanderarbeitern:

"Ich wurde als Fackelträger ausgewählt. Das heißt, die Regierung nimmt uns Wanderarbeiter ernst. Nun will man eine harmonische Atmosphäre in der Gesellschaft schaffen und uns Wanderarbeiter integrieren. Ich halte das für sehr gut."

In der Baubranche hat Hu Shengbin als Maurer angefangen. Er war sehr fleißig und hat die Technik bald sehr gut beherrscht. Dann lernte er Elektrotechnik und wurde Leiter der Elektriker auf den Baustellen. Aber er war noch immer nicht damit zufrieden. Er lernte weiter und hat die Prüfung für Bautechniker bestanden. Als es an den Baustellen an Schweißern und Maschinenbauern mangelte, hat er sich diese Techniken selbst beigebracht. Hu Shengbin meint, die Ausbildung und das Selbststudium hätten sein Schicksal beeinflusst:

"Ich bin vom Maurer zum Bautechniker geworden. Ich finde, das hat mein Schicksal verändert. Meine Ausdauer hat mir dabei geholfen. Ich finde, es ist fast wie das Durchhalten bis zum Ziel bei einem Marathon."

Durch Lernen und Praxis hat Hu Shengbin viele Zertifikate im Baubereich erhalten. Er wurde ein Vorbild für die Arbeiter der Stadt Fuzhou und 2006 zum ausgezeichneten Arbeiter gewählt.

Nun verdient Hu Shengbin 3.000 Yuan RMB monatlich. Er sagte, er sei nur ein einfacher Mensch und wolle seine Erfahrungen mit seinen Fachkollegen austauschen:

"Ich finde, meine Erfahrungen könnten meinen Kollegen Anhaltspunkte geben. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und der Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung hat China die Gelegenheit, sich der Welt zu präsentieren. Die Wohnbedingungen der Menschen sind immer besser geworden. Das fordert uns, die Bauarbeiter, immer mehr. Wir brauchen mehr hochqualifizierte Arbeiter, dann können wir bessere Gebäude bauen."