Pu Cunxin wurde 1953 in einer Schauspielerfamilie in Beijing geboren. Sein Vater gehört zu den ältesten Akteuren des Beijinger Volkstheaters. Das Volkstheater verfügt über ein ausgezeichnetes Künstlerensemble. In den vergangenen fünf Jahrzehnten brachte es rund 300 Theaterstücke auf die Bühne. Es gilt als ein kulturelles Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt.

Pu Cunxin hat derzeit das Amt des stellvertretenden Intendanten des Beijinger Volkstheaters inne. Über den Einfluß des Volkstheaters auf ihn sagte Pu Cunxin:

"Das Volkstheater hat mich sowohl seelisch als auch geistig stark beeinflußt. Als ich ein Nachwuchsschauspieler war, habe ich die erfahrenen Künstler, alles Kollegen meines Vaters, kennengelernt. Ich wollte ihrem Beispiel folgen und ein tugendhaftes Leben führen."

Pu Cunxin verbrachte seine Kindheit praktisch auf der Bühne. Sein Vater nahm ihn oft ins Theater mit und brachte ihm zudem die traditionelle chinesische Kalligraphie und Malerei bei.

Mit 16 Jahren wurde Pu Cunxin, wie viele seiner Altersgenossen während der Kulturrevolution, auch aufs Land geschickt, wo er Feldarbeit verrichtete, Pferde hütete und ab und zu als Akteur tätig war. 1977, nach Ende der Kulturrevolution, kehrte er nach Beijing zurück, wo er sich einem Künstlerensemble anschloss. Dank seines herausragenden Talents wurde er in seinem 33. Lebensjahr als Schauspieler ans Beijinger Volkstheater berufen. Dazu Pu Cunxin:

"Ich bin im Theatermilieu aufgewachsen. Unter diesem Einfluss wurde ich Theaterschauspieler. Ich war zutiefst aufgeregt, als ich zum ersten Mal als Darsteller auf der Bühne des Volkstheaters stand. Ein Glück, dass ich zwei Jahrzehnte lang als einer der Hauptakteure des Volkstheaters mitgewirkt habe."

Pu Cunxin hat zahlreiche Figuren erfolgreich dargestellt, darunter Li Bai, einen großen Dichter der Tang-Dynastie, Cao Cao, einen berühmten altertümlichen Feldherr und Dichter, oder auch Corolianus, einen General der römischen Antike. Bei der Neuinszenierung der klassischen Repertoirestücke des Volkstheaters, wie zum Beispiel im Drama "Das Teehaus" von Lao She, oder dem Drama "Das Gewitter" von Cao Yu, spielte er die männliche Hauptrolle. Pu Cunxin hat von diesen Meisterwerken viel profitiert. Er meinte:

"Die Dramenliteratur, insbesondere die literarischen Meisterwerke, liefern den Akteuren künstlerischen Nährstoff. Der Bühnentext des Dramas "Das Teehaus" von Lao She faszinierte uns beispielsweise sehr.

Bei der Neuinszenierung dieses Stücks 10 Jahre später besaßen wir immer noch einen großen Verbesserungsspielraum. Wir wurden immer wieder neu davon inspiriert. Die Darstellungskunst kennt keine Grenzen. Meisterwerke der Literatur nähren uns Schauspieler."

Pu Cunxin ist sowohl im Theater als auch im Bereich Film und Fernsehen aktiv. Zum 100. Jubiläum des chinesischen Theaters im vergangenen Jahr beteiligte er sich an mehr als 120 Aufführungen. Pu Cunxin ist aber nicht nur ein erfolgreicher Theaterschauspieler. Viele seiner Film- und Fernsehfilmwerke wurden mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Die Bühnenwerke eines Schauspielers spiegeln dessen Einstellung wider, meinte Pu Cunxin, und er fügte hinzu:

"Das künstlerische Engagement eines Schauspielers bringt dessen Charakter zum Ausdruck. Aus den Bühnenwerken eines Schauspielers lernt man dessen Wesen kennen."

Pu Cunxin beeindruckt die Chinesen aber nicht nur durch seine künstlerischen Werke, er engagiert sich auch im Bereich des Gemeinwohls. So beteiligte er sich etwa aktiv an Aufklärungskampagnen zur Rauschgiftbekämpfung und Aidsvorbeugung, oder an unentgeltlichen Blutspenden. Zu seinen sozialen Engagements erklärte Pu Cunxin:

"Heute ist es in China so, dass alle Bürger wollen und fähig sind, sich an Aktivitäten zum öffentlichen Wohl zu beteiligen. Ich betrachte es als einen natürlichen Vorgang. Die Beteiligung an solchen Veranstaltungen machte mich in den vergangenen Jahren froh und glücklich."

Ende März dieses Jahres ging Pu Cunxin als Botschafter des Gemeinwohls und olympischer Fackelläufer nach Griechenland, um das olympische Feuer nach Beijing zu tragen. Er gehört außerdem zu den Freiwilligen an der diesjährigen Paralympics in Beijing.