Als eine erneuerbare Energie belastet die Solarenergie die Umwelt auf keinen Fall. Daher verfügt sie über breite Entwicklungsperspektiven. Unser Reporter besuchte kürzlich die nordwestchinesische Provinz Gansu. Die lokalen Forschungseinrichtungen haben bislang mehr als 130 angewandte Solartechniken hervorgebracht. In der Form von internationalen Ausbildungskursen und Projekttransfers haben sie die Kontakte mit anderen Ländern und Gebieten verstärkt. Die Solartechniken konnten dadurch auf breitere Gebiete angewandt werden.

Ende November 2007 wurde in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, der Grundstein für den Bau des Internationalen Zentrums zur Förderung des Solartechnologietransfers gelegt. Die Dachorganisation des Zentrums ist die UN-Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO). Zuvor hatte man lange über den Sitz des Solartechnikzentrums diskutiert. Warum Gansu schließlich zum Sitz des Zentrums gewählt wurde, erklärt uns Xi Wenhua, Direktor des Solartechnikzentrums und und zugleich Leiter des Gansuer Forschungsinstituts für Naturenergien:

"Gerade weil Gansu noch eine unterentwickelte Region ist und unter relativ schweren Umweltbelastungen leidet, kann die Errichtung des Zentrums dazu beitragen, die lokale Umgebung und das Umweltbewusstsein der Menschen zu verbessern. Die Wirtschaft kann dadurch vorangetrieben werden."

Laut der Vereinbarung zwischen der chinesischen Regierung und der UNIDO soll das Internationale Solartechnikzentrum auf Basis des Forschungsinstituts Gansu für Naturenergien aufgebaut werden. Das Institut gehört zu den ältesten Forschungsinstituten der VR China. Es hat sich auch landesweit als erstes mit der Solarenergieforschung beschäftigt. Bis jetzt hat das Institut bereits mehr als 130 angewandte Solartechnologien enwickelt, mehr als 20 davon konnten Preise auf nationaler und Provinzebene gewinnen. Xi Wenhua sagt, die seit vielen Jahren durchgeführten internationalen Ausbildungskurse und das dadurch gewonnene gute Image des Instituts sei ein wichtiger Faktor dafür, dass sich das UNIDO-Projekt schließlich in Gansu angesiedelt habe.

"Bislang haben wir etwa 700 Fachkräfte und Regierungsbeamte aus 96 Ländern und fünf Kontinenten ausgebildet. Zugleich haben wir zahlreiche bilaterale und multilaterale Kooperationsprojekte, darunter auch Hilfsprojekte, durchgeführt. All dies hat einen weitreichenden Einfluss auf die internationale Gemeinschaft."

Die stellvertretende Leiterin des Forschungsinstituts Gansu für Naturenergien, Zhang Lanying, sagt, da die Kursteilnehmer aus Ländern mit verschiedenen Naturbedingungen und Wirtschaftskapazitäten kämen, könnte ein Kursprogramm mit festen Inhalten ihren gesamten Bedürfnissen kaum nachkommen. Das Solartechnikzentrum, das Ende 2008 fertiggestellt wird, werde verschiedenen Ländern zielgerichtete Solarenergieprodukte beziehungsweise Solarentwicklungsprogramme anbieten. Zhang Lanying:

"In unseren Kursen ist auch ein technischer Austausch vorgesehen. Durch diese Aktivitäten können wir die Bedürfnisse der Partnerländer besser begreifen. Bei einer Bereitschaft zur Zusammenarbeit können wir gründlich über die konkreten Möglichkeiten sprechen. Zum Beispiel fehlt es manchen Ländern an Kohle, eine Alternative für diese Länder wären solarbetriebene Öfen. Wir können ihnen die technische Ausbildung dazu anbieten. Manche Länder verfügen über kein gut ausgebautes Stromnetz. Wir können ihre Fachleute im Gebiet Stromerzeugung aus Solarenergie ausbilden."

Zhang Lanying betonte, die Errichtung des UNIDO-Solartechnikzentrums werde den Entwicklungsländern noch preisgünstigere und für die jeweiligen Gegebenheiten noch geeignetere Produkte, Techniken oder Entwicklungspläne anbieten. Die Provinz Gansu werde sich künftig auch bemühen, internationale Hilfsprojekte im Bereich der Solarenergieanwendung zu verstärken. Ziel ist es, Solartechniken zu einer Brücke der internationalen Zusammenarbeit zu machen.