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Lu Dongzhi und sein Privatmusuem für alte Keramik
   2008-05-22 15:32:09    Seite Drucken    cri

Vor elf Jahren hat Lu Dongzhi sein Museum für alte Keramik in Beijing gegründet. Das Musuem befindet sich in einer engen Gasse im südlichen Stadtteil Beijings. Lu Dongzhis Kemamikmuseum ist mittlerweile das professionellste Privatmuseum mit den meisten Ausstellungsstücken im Bereich alte Keramik. Die nahezu 3.000 Stücke sind in drei Kategorien eingeteilt, die von der Neusteinzeit vor 4.000 bis 5.000 Jahren bis zur Zeit der Tang-Dynastie im zehnten Jahrhundert reichen.

Lu Dongzhis Musuem zählt zu den vier ältesten Privatmuseen Chinas. Viele Fachleute sind über die Keramiksammlung von Lu Dongzhi erstaunt. Dazu Lu Dongzhi:

"Viele Experten zeigten sich überrascht, als sie zur Eröffnung meines Museums kamen. Damals war ich 35 Jahre alt. Dass ein Mensch in meinem Alter so ein professionelles Museum eröffnet, das erstaunte sie sehr."

Lu Dongzhis Sammelleidenschaft ist auf sein Interesse an der traditionellen Kultur und sein großes Durchhaltevermögen zurückzuführen.

Als Ende der 1970er Jahre, also zu Beginn der Reform- und Öffnung Chinas, das Hochschulstudium das höchste Lebensideal vieler Jugendlicher war, konnte Lu Dongzhi wegen Herzbeschwerden seinen Uni-Traum nicht verwirklichen. Dies war ein großer Schlag für Lu Dongzhi, der sich schon seit seiner Kindheit für Literatur und Kunst interessiert. Der junge Mann hat sein Ideal aber nicht aufgegeben:

"Ich sehe zwar schwächlich aus, habe aber einen starken Charakter. Ich habe mich entschlossen, meine Karriere selbst in die Hand zu nehmen. Ich trug meine Gedichte und meine Kalligraphiewerke immer in meiner Tasche und suchte Experten überall in der Stadt auf. Die Erlebnisse dabei blieben mir unvergesslich."

Dank der Unterstützung zahlreicher Dichter, Maler und Kalligraphen hat der 23-jährige Lu Dongzhi ausgezeichnete Kalligraphie- und Literaturwerke geschaffen. Später trat er dem Chinesischen Schriftstellerverband bei und bestand eine Aufnahmeprüfung der Nordwest-Universität, wo er dann Literatur studierte.

Die Nordwest-Universität liegt in der Stadt Xi'an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi. Xi'an ist eine berühmte historische Stadt und verfügt über eine große Anzahl von Kulturhinterlassenschaften. Fasziniert von der starken Atmosphäre der traditionellen Kultur widmete sich Lu Dongzhi voll und ganz der Archäologie und den Sammlungen.

Mit der Entwicklung der Wirtschaft und der Wiederbelebung der Kultur war in den 1980er Jahren landesweit ein Sammelfieber ausgebrochen. Lu Dongzhi war einer der großen Antiquitäten-Fans. Seine Lieblingssammelobjekte sind alte Keramikgegenstände.

Die Keramikherstellung hat in China eine lange Tradition. Bereits vor acht Jahrtausenden war im Einzugsgebiet des Gelben Flusses bunte Keramik entstanden. Die Keramikkultur stellt einen wichtigen Bestandteil der chinesischen Kultur dar. Ab dem zehnten Jahrhundert erlitt die Keramikherstelung einen Verfall und Porzellan wurde Günstling von Kunstliebhabern. Porzellangegenstände sind bis heute beliebte Sammlerstücke, während alte Keramik kaum gefragt ist. Lu Dongzhi erklärte, warum er trotzdem alte Keramiken sammelt:

"Ich habe mich deshalb für einen weniger gefragten Bereich entschieden, weil ich von vielen Fachleuten wusste, dass die alten Keramikgegenstände ziemlich wertvoll sind."

Lu Dongzhis Keramikmuseum wurde am 15. Juni 1997 eröffnet. Unter den mehr als 140 registrierten Museen nimmt das Keramikmuseum von Lu Dongzhi eine eher unbedeutende Stellung ein. Da es an einer stabilen Finanzquelle fehlt, ist das Museum ständig in Geldschwierigkeiten. Neben dem Verkauf von Souvernirs und Spenden finanziert sich das Museum hauptsächlich vom Verkauf von Lu Dongzhis eigenen Kunstwerken. Trotz finanzieller Schwierigkeiten hat Lu Dongzhi in all den Jahren kein einziges Sammelobjekt verkauft. Er führt ein einfaches Leben und setzt sich eingehend mit der theoretischen Forschung der Kemamik-Kultur auseinander. Sammeln sei seine Lieblingsbeschäftigung. Er wolle mit dem Museum keinen Gewinn machen, sagte Lu Dongzhi. Er fuhr fort:

"Ich habe mich mehr als 20 Jahre lang durchgerungen. Mit dem Museum ist mein Traum verwirklicht worden. Das ist möglicherweise das wichtigste Werk in meinem Leben. Das Museum ist eine Sache, für die ich mich lebenslang einsetzen werde."

Lu Dongzhis Bemühungen sind nicht umsonst. Anläßlich des zehnten Jahrestages der Gründung von Lu Dongzhis Privatmuseum fand im Beijinger Hauptstadtmuseum eine Sonderausstellung von Lu Dongzhis Keramik-Sammlungen statt. Innerhalb von mehr als einem Monat wurden 100.000 Besucher registriert. Die Ausstellung ließ das Publikum und Fachleute sowohl hinsichtlich der Qualität der Exponate als auch der Professionalität erstaunen. Viele Exponate wurden zum ersten Mal ausgestellt, unter ihnen waren auch viele Raritäten zu sehen. Wie Lu Dongzhi bekanntgab, werde er nach den Beijinger Olympischen Spielen eine Wanderausstellung in Macao, Taiwan und Japan in Gang setzen.

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