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Junge aus Shouling lernt Gehen von Menschen in Handan
   2008-05-16 18:11:35    Seite Drucken    cri
Vor etwa 2000 Jahren lebte ein Junge in Shouling im Reich Yan. Wir nennen ihn den Jungen aus Shouling.

Der Junge aus Shouling brauchte sich nicht um Essen und Kleidung zu sorgen. Er war gutaussehend. Aber es mangelte ihm an Zuversicht. Oft hatte er Minderwertigkeitsgefühle. Er sah, dass andere Menschen bessere Kleidung trugen, das Essen in anderen Familien war köstlicher als das in seiner Familie und das Benehmen anderer Menschen war auch eleganter als seins.

Seine Familienangehörigen versuchten ihn zu überzeugen, dass er doch zuversichtlicher sein sollte. Doch es half nichts. Tag für Tag fühlte er, dass er nicht normal gehen konnte und zu schwerfällig sei. Das beschämte ihn sehr.

Eines Tages hörte der Junge aus Shouling auf der Straße, dass die Menschen in Handan einen besonders anmutigen Gang haben. Das Gerede interessierte den Jungen, er wollte wissen, was dahinter steckt. Doch niemand wollte es ihm erklären. Stattdessen lachten sie und gingen davon.

Der Junge aus Shouling konnte sich nicht vorstellen, wie man anmutig gehen konnte. Und weil ihm diese Frage keine Ruhe ließ, verließ er heimlich sein Elternhaus und ging allein nach Handan, um dort das Gehen zu lernen.

Als er in Handan eintraf, überwältigten ihn die Eindrücke, alles war interessant für ihn. Von den Kindern lernte der Junge aus Shouling, wie man lebhaft und angenehmen geht. Von den Alten lernte er den besonnenen Gang. Und von den Frauen lernte er den schönen und graziösen Gang. Nach rund zwei Wochen hatte der Junge aus Shouling vergessen, wie man ganz normal geht. Er hatte kein Geld mehr bei sich und kroch auf allen vieren nach Hause.

Diese kleine Geschichte vom Jungen aus Shouling entstammt dem Artikel "Herbstwasser" im Buch von Meister Zhuangzi, dem zweiten großen taoistischen Philosophen des antiken China. Die Geschichte will uns sagen, dass es nicht viel bringt, andere schematisch zu kopieren und nur nachzuahmen. Vielmehr sollte man seine eigenen Vorteile und Fähigkeiten erkennen und darauf achten, sie nicht zu verlieren.

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