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Feuer mit Stroh löschen wollen
   2008-05-16 18:09:12    Seite Drucken    cri

In den letzten Jahren der Streitenden Reiche vor 2200 Jahren griff das Reich Qin wiederholt das Reich Wei großflächig an. Das Reich Wei war zu schwach und konnte sich nicht verteidigen. Deshalb wurden große Flächen des Reichs Wei vom Reich Qin besetzt.

Im Jahr 273 v. Ch. startete die Qin-Armee wieder einen Angriff auf das Reich Wei, diesmal noch kraftvoller als vorher. Der König vom Reich Wei versammelte seine Beamten und fragte besorgt, ob jemand einen Weg wisse, die Qin-Armee zu besiegen. Aber verschreckt durch das Chaos, das die langjährigen Kriege ausgelöst hatten, zitterten die Beamten nur. Niemand wagte, über Widerstand zu sprechen. In diesem kritischen Augenblick, als so viele Feinde die Grenze bedrohten, überredeten die Beamten den Kaiser, die Flächen nördlich des Gelben Flusses und südlich des Taihangshan-Gebirges dem Reich Qin abzutreten und um Frieden zu bitten.

Nur ein Berater namens Su Dai stimmte nicht ein. Er ging eilig zum König des Reichs Wei und sagte: "Ihre Majestät, sie denken überhaupt nicht an die Interessen des Landes. Sie sind feig und haben Angst vor dem Tod. Deshalb wagen sie, durch Verrat des Landes um Frieden zu bitten. Natürlich könnte dies den Machthunger des Qin-Königs kurzfristig befriedigen. Doch sein Ehrgeiz ist unersättlich. Er wird die Angriffe gegen uns nicht einstellen, bis unser Land völlig in seiner Macht ist."

Anschließend erzählte Su Dai eine Geschichte: "Es war einmal ein Haus eines Mannes in Brand geraten. Andere rieten ihm, mit Wasser das Feuer zu löschen. Aber der Mann wollte es nicht hören. Er versuchte, mit Stroh das Feuer zu löschen. Dies machte die Flammen jedoch immer lodernder. Der Mann verstand nicht, dass sein Versuch, mit Stroh das Feuer zu löschen, das Feuer heftiger machte."

Su Dai sagte anschließend zum König: "Wenn Ihr, Euer Majestät, einverstanden sind, durch Abtrennung des Landes um Frieden zu bitten, ergeht es Euch ähnlich wie dem Mann, der mit Stroh das Feuer löschen versuchte."

Obwohl das Argument Su Dais sehr überzeugend war, akzeptierte der Wei-König den Vorschlag der anderen Beamten und beschloss, dem Reich Qin große Flächen seines Landes abzutreten. Natürlich bekam der Wei-König dadurch kurzfristig Frieden.

Im Jahr 225 v. Chr. griff die Qin-Armee jedoch erneut großflächig das Reich Wei an. Die Soldaten umzingelten die Hauptstadt des Wei-Reichs Daliang und gruben einen Damm im Gelben Fluss, damit die Stadt Daliang von einer Überschwemmung heimgesucht wurde. So wurde das Reich Wei vollständig vom Reich Qin zerstört.

Heute benutzt man die Redewendung "Feuer mit Stroh löschen wollen", wenn jemand mit einer falschen Methode eine Situation zu retten versucht, aber die Situation nur verschlimmert.

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