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Solarenergie findet Anwendung im alltäglichen Leben in Tibet
   2008-05-16 17:54:07    Seite Drucken    cri

Das chinesische Autonome Gebiet Tibet ist wegen seiner Meereshöhe als der Ort bekannt, der der Sonne am nächsten ist. Solarenergie erfreut sich daher inzwischen einer immer breiteren Anwendung im Alltag der Tibeter. Wasser mit einem Solarherd zu kochen oder Solarwarmwasserbereiter zu benutzen, ist inzwischen in vielen tibetischen Familien zu einer Mode geworden.

Tsomo wohnt in Lhasa. Sie sagt uns, seitdem ihre Familie im vergangenen Jahr einen Solarwarmwasserbereiter gekauft hat, habe sich ihr Leben verändert:

"Mit dem Solarwarmwasserbereiter ist das Gemüsespülen, Kochen und Duschen viel leichter geworden. Tagsüber füllen wir kaltes Wasser auf und am Abend haben wir warmes Wasser. Früher gab es immer viel Rauch, allein um nur einen Kessel Wasser zu erhitzen."

Im Vergleich zu traditionellen Energien ist Solarenergie sauber, umweltschonend und erneuerbar. Angesichts der Energieknappheit ist Solarenergie heute eine weltweit beliebte regenerative Energiequelle. Gerade in Tibet hat diese "grüne Energie" von Natur aus Vorteile. Wang Haijiang arbeitet im Zentrum für Energieforschung in Tibet. Er sagt uns:

"Die Dauer der Sonneneinstrahlung beträgt in Tibet im ganzen Jahr im Durchschnitt 3.000 Stunden. Zudem sind die Sonnenstrahlen hier stärker, als in anderen Regionen gleicher nördlicher Breite. Im landesweiten Vergleich gibt es in Tibet reichlichste Solarenergie. Auch im internationalen Vergleich nimmt die Solarenergie in Tibet einen wichtigen Platz ein. Die Entwicklung der Solarenergie in Tibet hat also Vorzüge."

Die lokale Verwaltung in Tibet legt großen Wert auf die Erschließung und Nutzung von sauberen Energien auf dem Hochplateau. Mehrere Projekte wie das "Sonnenlichtprogramm Tibets", das "Programm für wissenschaftliche Highlights" und der "Plan für Optoelektronik im Bezirk Ali" sind durchgeführt worden. Die Projekte haben zur Entwicklung der Solarenergie in Tibet und der Solar-Branche beigetragen. Dazu Wang Haijiang nochmals:

"Die Nutzung von Solarenergie begann in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Es sind nun mehr als 20 Jahren vergangen. Inzwischen gibt es in Tibet 250.000 Solarherde. Damit steht Tibet in China am ersten Platz."

Solarenergieprodukte sind heute ein wichtiger Teil des Alltagslebens der Tibeter. Viele Einwohner Tibets haben von der neuen Technologie profitiert. Die Erschließung und Nutzung von Solarenergie hat die Entwicklung entsprechender Produkte gefördert. Dazu Ouyang Wenxia, Vertriebsmanagerin der Firma Huangming, die Solarwarmwasserbereiter herstellt:

"Wir arbeiten jetzt vor allem im Einzelhandel von Warmwasserbereitern. Im Wettbewerb sind wir die Nummer Eins. Im vergangenen Jahr haben wir knapp 10.000 Solarwarmwasserbereiter verkauft. Inzwischen sind sowohl unsere Marke, als auch unser Kundendienst bekannt. Unsere Kundenzahl steigt ständig."

In den vergangenen Jahren hat die Verwaltung in Tibet der Nutzung der Solarenergie sehr große Bedeutung beigemessen. Entsprechende Investitionen besonders in Forschungseinrichtungen sind verstärkt worden. Am häufigsten werden Solarherde und Solarwarmwasserbereiter verwendet. Der Leiter des Labors im Zentrum für Energieforschung des autonomen Gebiets Tsering Norbu teilte uns mit, das Zentrum werde sich weiterhin um die Erforschung und Nutzung der Solarenergie bemühen:

"Mit Solarenergie betriebene Garten- und Straßenlampen werden durch Licht- und Zeitverhältnisse gesteuert. Sobald es abends dunkel wird, schalten sich die Lampen automatisch ein. Wir gehen davon aus, dass Solarlampen dauernd Strom liefern könnten, auch wenn es in der Region um Lhasa einmal fünf Tage lang durchgehend regnen sollte. Auch für die Heizung in Bürogebäuden nutzen wir Solarenergie und Solarwarmwasserbereiter. Im Sommer braucht man keine Heizung. Dann kann das warme Wasser in die Wohnviertel weitergeleitet werden. Das Wasser kann man auch direkt trinken."

Wann die hoch effiziente Solarenergienutzung in jedem Haushalt Tibets vorhanden sein soll, steht schon im Entwicklungsplan der lokalen Regierung. Die Expertin des tibetischen Zentrums für Energieforschung, Yun Yan, sagte uns:

"Während der Zeit des 11. Fünfjahresplans von 2006 bis 2010 werden wir in Ali ein großes Kraftwerk bauen. Die installierte Leistung soll zehn Megawatt erreichen. Die Gesamtinvestitionen werden sich auf 600 Millionen Yuan RMB belaufen. Zudem wird die Anlage auch Strom in das Photovoltaiksystem einspeisen. Damit soll das Problem der Stromversorgung der Bauern und Hirten in den abgelegenen Regionen gelöst werden. "

Tibet zählt heute in China zu den Gebieten, wo Solarenergie am effizientesten und breitesten genutzt wird. Nahezu 300.000 Bauern und Hirten profitieren bereits von verschiedenartigen Solarenergieprodukten.

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