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Sprunghafte Entwicklung der Tibetischen Medizin
   2008-05-09 14:48:56    Seite Drucken    cri

Die Tibetische Medizin ist ein Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie kann inzwischen auf eine Geschichte von mehr als 2.300 Jahren zurückblicken. In Tibet ist das System der Tibetischen Medizin in allen Gebieten verbreitet. Das ganze autonome Gebiet verfügt inzwischen über zehn große Gesundheitsanstalten der Tibetischen Medizin mit mehreren tausend Beschäftigten.

 

Professor Dondrup ist Leiter des wissenschaftlich-technischen Instituts für Tibetische Medizin. Er gehört zu den ersten Absolventen im Fach Tibetische Medizin nach der friedlichen Befreiung Tibets in den 1950er Jahren. Er ist besonders in den vergangenen 18 Jahren sehr aktiv gewesen, Patienten zu behandeln, zu unterrichten und zu forschen. Es freut ihn besonders, dass immer mehr Studenten an der Akademie der Tibetischen Medizin in Tibet studieren. Dondrup:

"Früher lernten nur etwa 300 Studenten die traditionelle Tibetische Medizin. Heute sind es schon mehr als 1.440. Unsere Erkenntnisse und Forschungen können dadurch gut fortgeführt werden."

Dondrup sagt, die großen Veränderungen seien ohne langfristige Unterstützung des Staates nicht vorstellbar. Seit Beginn der Reform und Öffnung des Landes nach Außen habe der Staat mehrere Milliarden Yuan RMB ausgegeben, um die Forschungen verschiedener Institutionen der Tibetischen Medizin zu unterstützen. Vor 1959 gab es in Tibet nur zwei solche medizinische Einrichtungen, in denen sich vor allem Adelige, Großgrundbesitzer und Mönche höherer Ebenen behandeln ließen. Heute gibt es aber in fast allen Krankenhäusern auf Kreisebene eine Abteilung für Tibetische Medizin.

 

Um die Entwicklung der Tibetischen Medizin zu fördern, haben die Verwaltung und die Gesundheitsbehörde in Tibet über zehn Bestimmungen und Vorschriften zur Verbreitung, Entwicklung und Standardisierung der Tibetischen Medizin erlassen. Während der vergangenen 20 Jahre wurde die Ausbildung in Tibetischer Medizin allmählich standardisiert. Etliche Abgänger der Akademien der Tibetischen Medizin in Tibet und der Provinz Qinghai, der TCM-Universität Chengdu sowie dem TCM-Institut der Provinz Gansu sind zu hervorragenden Fachkräften geworden. Zudem haben auch einige Krankenhäuser und inoffizielle Institutionen Kurse für Tibetische Medizin angeboten, um den Mangel an Fachkräften der Tibetischen Medizin auszugleichen. Ende 2006 gab es allein in Tibet 14 Institute für Tibetische Medizin und über 60 diesbezügliche Fachabteilungen in Kreiskrankenhäusern, in denen mehr als 2.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Außerhalb Tibets gibt es derzeit in über zehn chinesischen Städten Anstalten der Tibetischen Medizin. Die sprunghafte Entwicklung der Tibetischen Medizin hat auch Interesse im Ausland geweckt. Viele Ehrengäste besuchen die Institutionen der Tibetischen Medizin und Tibetische Mediziner werden auch oft zu Vorträgen ins Ausland eingeladen.

1992 wurde das Krankenhaus der Tibetischen Medizin in Beijing gegründet. Hier sind zahlreiche bekannte Experten der Tibetischen Medizin beschäftigt. Die Fachrichtungen wie Herzkreislauf-, Zucker- und Leberkrankheiten sind als staatliche Schwerpunktfächer festgelegt worden. Dazu Prof. Nyima Tsering vom Krankenhaus der Tibetischen Medizin in Beijing:

"Die Tibetische Medizin hat sich im Vergleich zu vor der Befreiung gravierend verändert. Vor der Befreiung gab es in Tibet fast keine Ausbildungsstätten für Tibetische Medizin. Besonders seit der Etablierung einiger Hochschulen für Tibetische Medizin hat sich die Ausbildung in Tibetischer Medizin hinsichtlich des Ausmaßes, der Bedingungen sowie der Lehrenden gut entwickelt. "

Laut Angaben besuchen jedes Jahr mehr als 20.000 ausländische Gäste das Beijing Krankenhaus für Tibetische Medizin. Heilbäder, physikalische Anwendungen mit goldenen und silbernen Nadeln sowie Methoden zur Förderung der Durchblutung wie spezielle Massagen haben viele Ausländer fasziniert. Statistiken zufolge hat das Beijing Krankenhaus für Tibetische Medizin bislang bereits über eine Million Patienten behandelt, darunter mehr als 300.000 aus über 60 verschiedenen Ländern sowie aus Hongkong, Macao und Taiwan.

 

In Tibet haben die tibetischen Arzneimittel auch eine sprunghafte Entwicklung erlebt. In einigen Arzneimittelfabriken hat man traditionelle Produktionsverfahren mit modernen Technologien verbunden. Derzeit sind über 20 tibetische Arzneimittel in das Arzneibuch des Staates offziell eingetragen. 336 Arzneien werden normgerecht hergestellt und in anderen Provinzen sowie im Ausland angeboten. Prof. Nyima Tsering noch einmal:

"Die Ausbildung und Gesundheitsvorsorge haben eine bisher nie dagewesene Entwicklung erfahren. Wir haben Briefe von vielen Menschen aus dem Ausland erhalten, die sich für das Studium der Tibetischen Medizin interessieren."

In Tibet gibt es derzeit 19 Produzenten für tibetische Heilmittel. Sie bieten über 360 Fertigpräparate der Tibetischen Medizin in Form von Kapseln, Säften, Tabletten und Pflastern an, wodurch eine tibetische Heilmittelbranche entstanden ist. Sogar einige internationale Investoren interessieren sich für die Erschließung im Bereich Tibetischer Medizin.

Mittlerweile wird sogar ein Staatsprojekt durchgeführt, um traditionelle Rezepte und Produktionsverfahren der Tibetischen Medizin aus dem Volk zu sammeln beziehungsweise zu bewahren. Experten sind sicher, dass damit die Entwicklung der Tibetischen Medizin und Heilmitteln vorangetrieben werden kann.

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