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China plant den Bau der ersten Forschungsstation am höchsten Punkt der Eisdecke am Südpol
   2008-05-09 14:28:45    Seite Drucken    cri

China will im kommenden Jahr die weltweit erste Forschungsstation am höchsten Punkt der Eisdecke in der Antarktis bauen. Die Station soll nach dem bekannten Gebirge "Kunlun" benannt.

Eine der Aufgaben der kürzlich beendeten 24. chinesischen Südpolexpedition war die Auswahl des Standortes für den Bau der dritten chinesischen Forschungsstation am höchsten Punkt der Eisdecke in der Antarktis.

Während der 50-tägigen Expedition im Binnenland des Südpols führten chinesische Forscher und Experten Untersuchungen in den Bereichen Geophysik, Gletscherforschung, Geologie, Aaerologie, Meteorologie, Medizin und Astronomie durch. Dabei setzten sie ein Eisradar ein und gewannen in der Kernzone der Eisdecke A systematisch Daten. Diese Daten sollen als Grundlagen für die Standortwahl für die künftige Forschungsstation und den Projektbau dienen.

"Die Errichtung dieser Station wird ein großer Durchbruch sein," sagt ein Verantwortlicher des Zentrums für Polarforschung. Denn die Umgebung auf der Eisdecke A sei extrem lebenswidrig. Der Bau einer dritten chinesischen Station in der Zone werde viel schwieriger sein als bisher.

Allein hinsichtlich des Wetters muss diese Polarstation eisiger Kälte von bis zu minus 93 Grad Celsius und Stürmen von mindestens Stärke zwölf standhalten können. "Das ist in der Antarktis das ganze Jahr hindurch normal. Dadurch werden an die Baustoffe extrem hohe Anforderungen gestellt. Ohne besondere Stahllegierungen kann man das gar nicht erreichen," heißt es.

Wegen des Bauprojekts wird sich der chinesische Eisbrecher "Schneedrache" im nächsten halben Jahr noch einmal zum Südpol begeben. Er soll die nötigen Materialien für den Bau der Station liefern.

Die Baumaterialien sollen dann mit Schneemobilen in das antarktische Binnenland transportiert werden. Da die künftige Station rund 1.200 Kilometer tief im Binnenland liege, könne kein Hubschrauber ohne Zwischenlandung bis dahin fliegen, so der Verantwortliche.

Weiteren Angaben zufolge wird China für diese Binnenland-Station in der Zukunft einen Flughafen auf dem Eis anlegen. Dadurch soll nicht nur der Transport von Materialien erleichtert, sondern auch die Anbindung der Station zur Außenwelt verbessert werden. Vor der Fertigstellung des Flughafens werden die Wissenschaftler und Forscher hier nur im Sommer arbeiten können. Wenn der Winter kommt, müssen sie die Station wieder verlassen. Allerdings hat das chinesische Forscherteam bereits umfassende geologische und meteorologische Daten für die Fahrstrecke zwischen der Zhongshan-Station und der Eisdecke A gesammelt. Der Transport auf Eis bis zur künftigen Station soll dadurch ebenfalls gesichert werden.

China hat inzwischen drei Polarstationen am Nord- und am Südpol errichtet. Sie tragen die Namen "Zhongshan", "Große Mauer" und "Gelber Fluss". Wie die dritte Station am Südpol und überhaupt die vierte Polarstation Chinas heißen soll, darüber wird noch diskutiert. Manche sagen, dass bisher noch keine chinesische Polarstation nach einem Gebirge benannt worden sei. Das Gebirge Kunlun wäre dabei wohl die beste Wahl. Dazu soll eine Online-Umfrage veranstaltet werden, um der künftigen Binnenlandstation am Südpol einen passenden Namen zu geben.

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