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Herr Dongguo und der Wolf
   2008-05-07 17:29:33    Seite Drucken    cri
Sie kennen ja vielleicht die Geschichte vom Fischer und dem Teufel in der Dose aus "Tausendundeiner Nacht". Es gibt in China eine ähnliche Geschichte. Es handelt sich dabei wohl um die berühmteste chinesische Fabel und ist überall im Land sehr bekannt. Sie handelt von einem Wolf, der vom Jäger verfolgt wird.

Der Wolf begegnet einem Mann, dem Herrn Dongguo, und bittet ihn um Hilfe. Herr Dongguo ist ein regelrechter Büchernarr und hat schon unzählige Bücher gelesen. An diesem Tag trug er in einem großen Sack einige Bücher auf seinem Rücken. Der Wolf, vom Jäger gehetzt und schon arg verwundet, sagte zu Herrn Dongguo: "Sehr geehrter Herr, ich werde vom Jäger verfolgt und wurde von seinem Pfeil getroffen. Ich bitte Sie, verstecken Sie mich in Ihrem Sack. Ich werde es Ihnen ganz sicher vergelten."

Herr Dongguo weiß natürlich, dass der Wolf Menschen frisst, bemitleidet aber den verletzten Wolf sehr. Nachdem der Wolf seine Bitte einige Mal wiederholte, willigte Herr Dongguo ein und erlaubt dem Wolf, sich im Sack zu verstecken. Der Wolf lag völlig zusammengerollt und mucksmäuschenstill in dem Sack, damit sein Körper den Sack bloß nicht ausbeult und keine Bewegung den Inhalt verrät. Der Jäger traf kurz darauf auf der Suche nach dem Wolf ein. Er fragte Herrn Dongguo: "Haben Sie einen verwundeten Wolf gesehen? In welche Richtung ist er gelaufen?" Herr Dongguo antwortete: "Nein, ich habe keinen Wolf gesehen. Hier gibt es viele Wege. Der Wolf ist vielleicht ganz woanders". Der Jäger glaubte ihm und suchte in einer anderen Richtung weiter.

Der Wolf hatte alles im Sack mit angehört und bat Herrn Dongguo, ihn aus dem Sack zu befreien. Herr Dongguo folgte der Bitte, und der Wolf war frei. Plötzlich sagte der Wolf zu Herrn Dongguo: "Mein geehrter Herr, ich danke Ihnen für die Rettung. Jetzt habe ich aber großen Hunger und möchte Sie fressen. Darf ich?" Im gleichen Augenblick stürzte sich der Wolf zähnefletschend und prankenschlagend auf Herrn Dongguo. Herr Dongguo wehrte sich mit allen Kräften, rief um Hilfe und schrie etwas von Undankbarkeit. Zufällig näherte sich ein Bauer mit einer Hacke dem Kampfplatz. Herr Dongguo erzählte dem Bauern sein Erlebnis, damit er die Sache beurteilen kann. Der Wolf hat aber seine Rettung durch Herrn Dongguo total geleugnet. Der Bauer überlegte eine Weile und sagte: "Ich glaube Euch beiden nicht. Der Sack ist so klein, wie kann man da den großen Körper des Wolfs hineinstecken? Zeigt das noch einmal, damit ich mir ein Bild von der Sache machen kann!"

Die beiden waren einverstanden. Der Wolf legte sich noch einmal total zusammengerollt in den Sack, damit sein Körper von außen nicht erahnt werden kann. Nachdem Herr Dongguo den Wolf in seinem Sack gesteckt hat, bindet der Bauer den Sack sofort zu. Der Wolf ist in dem Sack gefangen. Zu Herrn Dongguo sagt der Bauer dann: "Sie sind wirklich dumm, einem bösen Wolf zu glauben". Danach schlug er den bösen Wolf im Sack mit seiner Hacke tot.

Herr Dongguo dankte dem Bauern für die Hilfe.

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