Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Agrar-High-Tech-Zone in der Provinz Zhejiang
   2008-05-06 17:36:08    Seite Drucken    cri

In der Agrar-High-Tech-Zone in der ostchinesischen Provinz Zhejiang werden alle Wachstumsprozesse der Pflanzen durch Computer kontrolliert. Zur effektiven Bewässerung wird das Regenwasser gesammelt. In der Agrar-High-Tech-Zone werden seltene Pflanzenarten geklont und veredelt.

Unser Reporter besichtigt ein riesiges Gewächshaus für Saatgut. Die Mitarbeiterin Gu Shenyan sagt, das Gewächshaus sei drei Hektar groß. Das Säen hier wird automatisch geregelt. Es dauert nur drei Sekunden, um die Samen zu säen. Das Bemerkenswerte ist, dass man hier überhaupt keine Erde sehen kann. Alle Pflanzen wachsen auf Mineralwolle. In der Wurzel steckt eine Nadel, die an einen Spender angeschlossen ist. Über das Computersystem wird Nährflüssigkeit für das Wachstum der Pflanzen geliefert. Auch die Temperaturen, die Sonnenbestrahlung sowie Nährstofftests werden vom Computer geregelt. Gu Shenyan:

"Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung ? das alles wird von einem Computer kontrolliert. In einem Gewächshaus brauchen wir dadurch nur einen oder zwei Mitarbeiter. Die übrigen Arbeiten können wir dem Computer überlassen, der nur von einer Person bedient wird. "

Pflanzen, die nicht auf dem Feld wachsen, erzielen einen viel höheren Ertrag. Im Gewächshaus kann man auf einer nur ein Quadratmeter großen Fläche 46 Kilo Tomaten ernten. Das ist um das über 100-fache mehr als beim traditionellen Anbau auf dem Feld.

Zugleich ist die in den Gewächshäusern verwendete Technik umweltschonend. Gu Shenyan zeigt uns einige Eisenröhren und erklärt uns den Zweck:

"Diese Eisenröhren bilden ein spezielles System zur Beheizung, wobei Dampfgas aus einem Stromkraftwerk in der Nähe genutzt wird. Heizen durch Kohle belastet die Umwelt. Das System, das wir verwenden, trägt also zum Umweltschutz bei."

Mehrere Millionen Yuan RMB wurden in der Zone ausgegeben, um ein System zur Nützung von Regenwasser zu errichten. Gu Shenyan teilt uns mit, dass die Bewässerung in der Zone zu 70 Prozent durch aufbereitetes Regenwasser gedeckt wird.

Die Gewächshäuser bilden nur einen kleinen Teil der Agrar-High-Tech-Zone. Erst im Jahr 2001 wurde mit dem Bau der mehr als 330 Hektar großen Zone begonnen. Die Gesamtinvestitionen übertrafen 500 Millionen Yuan RMB. In der Zone haben sich mehr als 20 wissenschaftliche Forschungseinrichtungen der chinesischen Akademie der Agrarwirschaften und der Zhejiang Universität angesiedelt. Neben eigenständigen chinesischen Patenttechnologien sind auch moderne Technologien aus den USA, Frankreich und den Niederlanden eingeführt worden. Die Zone beherbergt ein Zentrum für Pflanzenklonung und ein intelligent verwaltetes Gewächshaus aus Glas. Das Zentrum für Pflanzenklonung hat inzwischen bereits chinaweit den höchsten Standard in diesem Gebiet erreicht. Die Umgebung ist so steril und staubfrei wie ein Operationssaal eines Krankenhauses. In der Landwirtschaft wird das Klonen vor allem für die Aufbewahrung von Pflanzensaaten alter Sorten und für ein schnelles Wachstum der Edelsorten genutzt. Dazu noch einmal Gu Shenyan:

"Aus jedem einzelnen Teil einer Pflanze wie Blatt, Stengel oder Wurzel kann eine vollständige Pflanze gezüchtet werden. Es geht also um Genzüchtung, die man auch als Pflanzenklonung bezeichnen kann."

Der Verantwortliche der Zone Zhu Xiaoxiang sagt unserem Reporter, manche früher nur schwer zu züchtenden Pflanzen können nun mit Hilfe des Klonens in großen Mengen kultiviert werden. Dies habe den Bauern große Profite gebracht.

"Ein Schössling der Schmetterlingsorchideen aus Taiwan kostet 15 bis 30 Yuan RMB. Einen von uns selbst gezüchteten Schössling können wir den Bauern zum Preis von nur drei bis fünf Yuan anbieten."

Laut Angaben werden derzeit im Zentrum jedes Jahr rund 30 Millionen Schösslinge seltener wertvoller Pflanzenarten geklont.

Für die große Bevölkerungsdichte in der Provinz Zhejiang ist die Pro-Kopf-Anbaufläche knapp. So bemüht sich die Provinzverwaltung schon seit langem darum, eine von Wissenschaft und Technik stark gesprägte Landwirtschaft zu fördern. Als eine der wichtigsten Maßnahmen galt der Aufbau der Agrar-High-Tech-Zone.

Statistiken zufolge hat die Zone seit ihrer Gründung bereits über hundert Pflanzenarten erfolgreich gezüchtet und verbreitet. Die spezialisierte Anbaumethode in der Zone hat zahlreiche Bauern angezogen. Ma Qiang ist für die Schösslingeproduktion in der Zone zuständig. Er sagt:

"Viele Bauern interessieren sich für unsere neuen Pflanzenarten. Manchmal rufen sie uns an und fragen, ob wir wieder neue Arten hätten."

Ersten Statistiken zufolge konnten lokale Bauern in Zhejiang durch die Produkte und Technologien der Agrar-High-Zone fast 700 Millionen Yuan RMB mehr verdient. "

Innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre ist geplant, in der Zone eine Agrarwissenschaftsstadt aufzubauen, in der ein internationales Netzwerk für Agar- und Biotechnik, ein internationales Einkaufs- und Versorgungszentrum für Agrarprodukte sowie ein Vermittlungszentrum für wissenschaftlich-technologische Innovationen vorzufinden ist.

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)