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Volkstümliche Künstler und das Jianggeer Epos
   2008-05-05 10:38:07    Seite Drucken    cri
Das Jianggeer Epos ist ungefähr zwischen dem 15. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts n. Chr. im damaligen mongolischen Gebiet Weilate entstanden. Es stellt einen Höhepunkt in der klassischen mongolischen Literatur dar und hat das literarische Schaffen der nachfolgenden Generationen stark beeinflusst.

Jia Zhunai ist der einzigartige mongolische Künstler, der das ganze Jianggeer Epos singen kann. Der Enkelsohn Zhunais Kanulu lernt von seinem Großvater, das Jianggeer Epos zu singen. Der elfjährige Kanulu begann im Alter von sechs Jahren damit, das Singen des Epos zu erlernen.

Jianggeer war eine historische Figur und wurde im Alter von zwei Jahren zu einem Waisen. Im Alter von drei Jahren unternahm er einer Überlieferung nach mehrere Feldzüge. Als Siebenjähriger war er schon ein allgemein bekannter Held. Dies ist der Hauptinhalt des chinesischen Jianggeer Epos. Im Epos werden die faszinierenden und herrlichen Landschaften des Altai-Gebirges und die Lebensumstände des Weilate-Stamms ausführlich und im Rahmen der ästhetischen Werte der Mongolen beschrieben. Der künstlerische Stil des Epos ist eindeutig mongolisch geprägt.

Im Museum des Mongolischen Autonomen Kreises Hebukesaier erklärt uns die mongolische Mitarbeiterin Wulanqi,

"Jianggeer ist der Held, nachdem das Epos benannt wurde. Er gründete zwischen Ende des 12. Jahrhunderts und Anfang des 13. Jahrhunderts im Hebukesaier- und Altai-Gebirgen das mongolische Khanat. Er wollte ein reiches Land gründen, indem es weder Krankheiten noch Krieg geben sollte. Sein Geist wird von uns, also den Mongolen, von Generation zu Generation besungen. Es ist eine mündlich überlieferte Literatur."

Der Sekretär des Parteikomitees im Mongolischen Autonomen Kreis Hebukesaier Zhang Wenqiang sprach über die kulturelle Quelle des Jianggeer Epos. Er sagt,

"Im Jahr 2005 fand ein internationales Jianggeer-Kulturfest im Kreis Hebukesaier statt, an dem Experten aus China und 16 anderen Ländern teilnahmen. Sie hatten die Jianggeer-Kultur vielseitig und sorgfältig studiert. Zuletzt hatten sie herausgefunden, dass die Wiege der Jianggeer-Kultur Hebukesaier in Xinjiang ist."

Das Jianggeer Epos und seine zehn tausend Schriften werden von Generation zu Generation mündlich überliefert. Heutzutage kann nur der alte Jia Zhunai das gesamte Jianggeer Epos, das aus 45 Versen besteht, singen. Im Alter von drei Jahren begann Jia Zhunai, das Epos zu lernen. Dank seinem unglaublichen Gedächtnis konnte er schon mit sieben Jahren 20 Verse dieses Epos singen. Jia Zhunai sagt,

"Mein ganzes Leben verbrachte ich auf Weiden und hütete das Viehe. Warum ich das Epos liebe? Mir gefallen die Helden im Epos. Sie kämpften hart und verteidigten ihr Territorium. Wir Mongolen gehören zu einer fleißigen, tapferen und gutherzigen Nationalität. Dies ist den Charakteren der Helden im Epos sehr ähnlich. Ich werde das Epos weiterhin singen und überliefern."

Seit Jahrtausenden wird das Epos von den lokalen volkstümlichen Künstlern mündlich überliefert. Aber mit der Zeit geben viele Künstler das Epos auf und machen etwas anderes. Um dieses wertvolle Kulturerbe zu retten, begann Jia Zhunai, das Epos wieder zu singen. Seit 1981 bearbeiteten Sonderbeauftragte das Epos mit 45 Versen, die von Jia Zhunai gesungen wurden. Dokumente von etwa 250.000 Seiten wurden aufgeschrieben. Dadurch kann dieses bekannte Epos relativ vollständig aufbewahrt werden.

Jia Zhunai hat viele Schüler. Er bringt ihnen alles bei, was er kann. Unter seinen Schülern ist auch sein ältester Enkelsohn Nima. Jias größter Wunsch ist es, dass Nima das ganze Epos lernt. Natürlich hofft Nima auch, diesen Wunsch seines Großvaters zu erfüllen. Nima sagt,

"Mein Großvater ist ein bekannter Künstler, der das Jianggeer Epos singt. Nun bringt er mir das Singen dieses Epos bei. Mir gefällt das Jianggeer Epos auch. Es ist ein wertvolles Kulturerbe unserer Nationalität. Immer, wenn ich Zeit habe, lerne ich das Epos. Ich hoffe, dass ich zur nationalen Kultur beitragen könnte."

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