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Kulturelle Vielfalt der nationalen Minderheiten in Shangri-la
   2008-05-04 15:45:41    Seite Drucken    cri

In Shangri-la, im Autonomen Tibetischen Bezirk Diqing in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, leben Angehörige von insgesamt 25 nationalen Minderheiten, wie zum Beispiel Tibetern, Lisu, Naxi, Bai und der Yi-Nationalität. Neun davon leben seit vielen Generationen in dieser Gegend. Spaziert man durch Diqings Straßen, so fühlt man sich von den kulturellen Besonderheiten der nationalen Minderheiten stark angezogen.

Die tibetische Volkssängerin Amu ist in Shangri-la weit und breit bekannt. Sie ist zwar schon über 60 Jahre alt, sieht aber viel jünger aus. Beim Singen wirkte sie besonders temperamentvoll. Amu hat zwar keine besondere Schulausbildung, beherrscht aber eine ganze Menge tibetischer Volkslieder. Sie kann nicht nur gut singen, sondern auch improvisieren:

"Ich habe mein ganzes Leben lang gesungen, auch Volkslieder, Trinklieder und Lieder, die beim Guozhuang-Tanz gesungen werden. Ich habe schon als Kind gerne gesungen, zum Beispiel, wenn mich meine Eltern zum Holzhacken mitgenommen haben. Die Tibeter sind bekannt dafür, sehr gut improvisieren zu können. Ich hoffe, dass die Lieder auch noch von den nächsten Generationen gesungen werden."

Amu lebt in der Kreisstadt Shangri-la. Sie ist oft zu Gesangsvorführungen für Toursiten eingeladen. Es gibt in Shangri-la dutzende Volkssänger, die sehr gut singen können. Shangri-la ist ein Ort, an dem eigentlich jeder gut im Singen ist. Viele tibetische Bauern und Hirten sind besonders begabt. "Wer sprechen kann, kann auch singen, und wer laufen kann, kann auch tanzen", so lautet ein Sprichwort der Einheimischen, das den wichtigen Stellenwert von Gesang und Tanz im Leben der Tibeter zeigt.

Nicht nur die Tibeter, sondern auch Angehörige anderer nationaler Minderheiten sind gesangs- und tanzbegabt. Li Wenming, ein Angehöriger der Naxi-Nationalität sagte:

"Am repräsentativsten ist der Gruppentanz der Naxi. Dieser wird vor allem an Festtagen getanzt. Zum Beispiel beim Sanduo-Fest am achten Tag des zweiten Monats nach dem chinesischen Mondkalender, einem wichtigen Fest der Naxi-Nationalität. Junge Mädchen und Burschen treffen sich zu diesem Anlass und singen und tanzen gemeinsam. Es wird auch ein Gesangswettbewerb veranstaltet."

In Shangri-la wird aber nicht nur an Festtagen getanzt. Das Tanzen gehört zum Alltag der Menschen dort. Jeden Abend wird in Shangri-la auf öffentlichen Plätzen zu lebendiger Musik getanzt. Das Tanzfieber basiert einerseits auf dem großen Tanzinteresse von Angehörigen der dort beheimateten nationalen Minderheiten, andererseits auf der Förderung der Regierung des Autonomen Bezirks Diqing. Pujiang, Leiter des Diqinger Kulturamts sagte:

"Der Tanz auf öffentlichen Plätzen, wie Sie gesehen haben, stammt ursprünglich vom Volk, wurde von Fachleuten überarbeitet und dann den Einwohnern beigebracht. Wir brauchten ein halbes Jahr, um diesen Tanz auf dem Land, in Schulen, Fabriken und Wohnvierteln populär zu machen. Der Tanz auf Plätzen ist heutzutage ein großes Highlight des Kulturlebens der Einwohner Diqings geworden."

In Shangri-la trifft man immer wieder Angehörige der nationalen Minderheiten, die unterschiedlich gekleidet sind. Dank der Entwicklung der lokalen Wirtschaft ist der Lebensstandard der Diqinger gestiegen. Zhaxi Suonanpinchu, Leiter des Gesang- und Tanzensembles des Kreises Dexin, Bezirk Diqing, setzt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit Kleidung und Schmuck der nationalen Minderheiten auseinander. Er sagte:

"In den 1970er und 80er Jahren, als wir uns in finanzieller Not befanden, zogen wir grundsätzlich billigere Kleidung an. Heute hat sich die Situation geändert. Wir ziehen an Feiertagen Festtagsanzüge und an normalen Tagen Alltagskleidung an. Unsere beste Kleidung kostet sogar eine Million Yuan RMB."

Zu den Materialien, aus denen die Kleidung der nationalen Minderheiten hergestellt ist, gehören nicht nur Baumwolle und Pelze bester Qualität, sondern auch feine Dekorationsartikel, wie zum Beispiel farbenprächtige Achate und Korallen und handgemachter Silberschmuck.

Die Anfertigung von Kleidung und Silberschmuck ist eine traditionelle Technik der Tibeter. Die Kleidung und der Schmuck der Tibeter sind heute bliebte Souverniers von Touristen.

In Shangri-la befinden sich zahlreiche kleine Läden, in denen selbst gemachter Schmuck angeboten wird. Zhuoma, eine tibetische Geschäftsfrau sagte:

"Wir beginnen schon als Kinder, Silberschmuck anzufertigen. Die Technik ist uns von den Vorfahren überliefert worden. Durch den Verkauf von selbst gemachtem Silberschmuck können wir jährlich 40.000 bis 60.000 Yuan RMB verdienen."

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