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China richtet Blutbank für Olympische Spiele ein
   2008-04-29 14:12:14    Seite Drucken    cri

Das Blutgruppensystem ist vergleichsweise kompliziert. In Asien kommt ein Merkmal der Blutgruppeneinteilung sehr selten vor. Und zwar der negative Rhesusfaktor. Die stellvertretende Leiterin des Blutzentrums des Beijinger Roten Kreuz Shi Weiwei erklärt:

"Nur sehr wenige Chinesen sind Rh negativ. Etwa drei Promille der Asiaten haben Rhesus negatives Blut. Bei einigen ethnischen Minderheiten in China, aber auch bei den Europäern und Amerikanern, kommt Rh negativ häufiger vor. Fünf Prozent der Uiguren und 15 Prozent der europäischstämmigen Bevölkerung haben diesen seltenen Rhesusfaktor."

Für die 29. Olympischen Sommerspiele in Beijing muss nun aber ausreichend Rhesus negatives Blut vorrätig sein, um im Falle von Unfällen, beispielsweise von Verletzungen von Sportlern, schnell handeln zu können.

Das Blutzentrum des Beijinger Roten Kreuzes hat bereits Ende 2006 begonnen, Rhesus negatives Blut zu sammeln. Shi Weiwei sagte, das Blutzentrum habe schon 2006 gesunde Menschen, die Rhesus negativ sind, dazu aufgerufen, freiwillig Blut zu spenden.

Wang Jisong ist ein sehr einfacher Mann, aber er weiß, dass er einen seltenen Blutfaktor hat. Daher ist er bereits mehrfach zum Blutspenden gegangen:

"Ich will einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten und ich weiß, dass es in Asien nur sehr wenig Menschen gibt, die Rhesus negativ sind."

Viele Rhesus negative Chinesen haben bereits erklärt, dass sie auf auf jeden Fall Blut spenden wollen, wenn es dazu dient, Ausländer, die zu den Olympischen Spielen nach Beijing kommen, im Notfall zu versorgen.

Aber auch viele Ausländer, die in China arbeiten oder studieren und Rhesus negativ sind, haben in Hinblick auf die Olympischen Spiele Blut gespendet. Nasser Hussain kommt aus Saudi Arabien und arbeitet als Lehrer an einer saudiarabischen Schule in Beijing. Als er erfuhr, dass Beijing für die Olympischen Spiele Rhesus negative Blutspender sucht, suchte er das Blutzentrum des Beijinger Roten Kreuzes auf und spendete Blut. Alle seine Rhesus negativen Kollegen seien ebenfalls zum Blutspenden gegangen, sagt er. Dadurch könne man quasi auch ein bisschen an den Olympischen Spielen teilnehmen, findet er:

"Ich kann dadurch im Sinne der Nächstenliebe handeln und einen ehrlichen und wertvollen Beitrag für die Spiele leisten. Und im Zweifelsfall kann ich sogar den Athleten, den Teilnehmern dieser Spiele, helfen."

Shi Weiwei sagt, derzeit verfüge die Blutbank über rund 150.000 Milliliter Rhesus negativen Blutes. Bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2008 wolle man allerdings 200.000 Milliliter erreichen.

Um aber für mögliche Notfälle während der Spiele gewappnet zu sein, reicht es natürlich nicht aus, nur ausreichend Rhesus negatives Blut zur Verfügung zu haben. Man wird zudem noch eine Datenbank mit Rhesus negativen Spendern anlegen, damit im Bedarfsfall auch frisches Blut bereitgestellt werden kann. In der chinesischen Küstenstadt Qingdao, wo die Segelregatten der Olympischen Spiele ausgetragen werden, haben sich schon ausreichend viele bereitwillige Spender gefunden, die Rhesus negativ Gruppe besteht bereits. Dazu Chen Tonghua, ein Vertreter der Zentralen Qingdaoer Blutbank:

"Wir haben 200 bereitwillige Spender, die Rhesus negativ sind, in einer Notfallgruppe zusammengefasst. So können wir sicherstellen, dass wir auf Unfälle bei den olympischen Segelregatten in Qingdao umgehend reagieren können. Im Falle eines Notfalls kontaktieren wir die Spender, die wir in einer Datenbank erfasst haben, sie kommen dann umgehend in unser Zentrum und spenden Blut."

Hochschulen und Betriebe in Qingdao haben so genannte Blutclubs eingerichtet. Nur wer diesen seltenen Blutfaktor hat, kann in diesem Club Mitglied werden, im Ernstfall werden alle Mitglieder umgehend zum Blutspenden gehen. Bis zu den Testspielen für die olympische Segelregatta will die Zentrale Qingdaoer Blutbank über 8.000 Milliliter Rhesus negatives Blut verfügen.

In den verschiedensten Bereichen hat man sich sehr gut und umfassend auf die Beijinger Olympischen Spiele vorbereitet. Am Beispiel der Blutbank kann man sehen, dass alle Menschen, die sich für die Olympischen Spiele begeistern, an einem Strang ziehen.

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