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Das Leben älterer Maler und Kalligraphen in Xinjiang
   2008-04-28 08:42:54    Seite Drucken    cri
In Xinjiang leben viele ältere Menschen, die ihren Lebensabend der chinesischen Malerei und Kalligraphie widmen. Sie sind so eng mit der Malerei und der Kalligraphie verbunden, dass sie nicht nur selbst malen und schreiben, sondern auch anderen Menschen, die ihre Werke bewundern, ihre Bilder und Kalligraphien schenken. Dadurch konnten bereits viele Menschen an diesen Künsten teilhaben.

Vor Kurzem traf unser Journalist auf einer Gedenkfeier vier ältere Menschen, die Mitglieder des Xinjianger Malerei- und Kalligraphie-Vereins für ältere Menschen sind. Vor Ort wurden sie mit ihren Pinseln in Hand von den anwesenden Besuchern bewundert. Ein älterer Herr mit grauen Haaren malte mit einem Pinsel auf Reispapier. Mit einfachen Pinseltechniken malte er schnell ein paar blaurote Weintrauben. Ein anderer hoch gewachsener älterer Herr malte eine Hami-Melone. Die Musterung der Hami-Melone war deutlich auf dem Reispapier zu erkennen. Es schien beinahe, als wenn man die Hami-Melone riechen könnte. Wenn sich dabei ein Zuschauer, egal wer er war und woher er kam, für die Malereien und Kalligraphien interessierte, verschenkten die alten Künstler ihre Werke großzügig, bis ihnen das Reispapier, das sie mitgebracht hatten, ausging.

Der Leiter des Xinjianger Malerei- und Kalligraphie-Vereins für ältere Menschen Li Shuping sagte,

"Malerei und Kalligraphie sind Kunstformen mit langen Traditionen. Wir Alten wollen etwas tun, was wir können. Wir hoffen, diese Traditionen an kommende Generation weiter geben zu können. Wir verschenken daher auch gerne unsere Werke. Vor dem vergangenen Frühlingsfest sind wir in einige abgelegene ländliche Regionen und Reviere gefahren. Dort schenkten wir den Menschen Spruchbänder für das Frühlingsfest, wir brachten ihnen Malerei- und Kalligraphietechniken bei. Alles, was wir machten, war nur das Standardrepertoire."

In den vergangenen mehr als zehn Jahren nach seinem Ruhestand hat Li Shuping begonnen, sich in Kalligraphie zu üben. In diesen Jahren hat er große Fortschritte erzielt. Seine Kalligraphie ist großartig und fließend geschrieben und gibt dem Betrachter ein Gefühl von Schönheit und Kraft. Li Shuping sagte, als Leiter könnten seine Worte und Taten die anderen Mitglieder des Vereins beeinflussen. Deshalb organisiert er mit den anderen Vereinsmitgliedern oft gemeinnützige Aktivitäten. Er ging einmal mit zwölf anderen Malern und Kalligraphen in einen abgelegenen Kreis Xinjiangs und besuchte die dortigen Bergarbeiter. Daran erinnert sich Li Shuping,

"Damals fuhren wir in eine Kohlebergbauregion. Es war keine richtige Straße. Auf dem Weg befanden sich viele große Steine. Der Wagen wurde ordentlich durchgerüttelt. Wir brauchten einen halben Tag, um 200 Kilometer zurückzulegen. Als wir das Ziel erreichten, war es fast dunkel. Die dortigen Bergarbeiter waren sehr glücklich und sagten, dass wir ihnen nicht nur Malerei und Kalligraphie, sondern auch Kultur gebracht hätten. Sie würden uns nicht vergessen, weil wir ebenfalls zur Entwicklung dieser Kohlebergbauregion beigetragen hätten. Einige Bergarbeiter, die chinesischen nationalen Minderheiten angehörten, wünschten sich Kalligraphien in der Schrift ihrer jeweiligen Nationalität. Nachdem wir nach Hause zurückgekehrt waren, sandten wir ihnen mehr als 20 solcher Kalligraphien. Es gibt sonst nicht viele Möglichkeiten, dass wir in unserem Alter und mit unseren verbliebenen Arbeitskapazitäten etwas leisten können. Wir wollen noch etwas tun, solange wir gesund sind."

Chen Tianqing ist stellvertretender Leiter des Xinjianger Malerei- und Kalligraphie-Vereins für ältere Menschen. Obwohl er schon über 80 Jahre alt ist, kümmert er sich viel um das Gemeinwohl. Einige seiner chinesischen Bilder konnte er bereits für mehrere tausend US-Dollar versteigern. Seine Lebenshaltungskosten sind nur gering. Daher spendet er sein restliches Einkommen. In den vergangenen über 20 Jahren erhielten viele sozial Schwache wie arme ältere Menschen und Kinder, die die Schule nicht besuchen konnten, oder Waisen, Hilfe von Chen Tianqing.

"Es ist keine große Sache, etwas zu spenden. Seitdem ich im Jahr 1993 ein Mitglied des Vereins geworden war, habe ich mehr als 100 Bilder gespendet. Ich unterrichte auch kostenlos im Verein. Die Zahl meiner Schüler übersteigt 2.000. Außerdem habe ich 13 Lehrlinge. Ich habe sie drei Jahre lang kostenlos unterrichtet."

Die 80jährige Malerin und Kalligraphin Wang Ping hat sich in den vergangenen Jahren vor allem auf traditionelle Kalligraphie konzentriert. Auf Anfrage unterrichtet sie auch häufig privat. Vor kurzem war der Mann von Wang Ping krank. Tagsüber unterrichtete sie zwei Stunden lang und abends pflegte sie zu Hause ihren Mann. Sie sagte, es lohne sich, obwohl es sie einiges gekostet habe. Ihr größter Wunsch sei, das herausragende chinesische Kulturerbe weitergeben zu können.

"Viele Schüler wollten an einem Kurs teilnehmen. Da sie lernen wollen, will ich es ihnen auch beibringen. Obwohl mein Mann in den vergangenen Tagen krank war, ging ich weiter zum Unterricht. Er unterstützt mich darin. Wir haben in der Malerei und Kalligraphie ein gemeinsames Hobby."

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