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Viele Museen in China kostenlos für Besucher zugänglich
   2008-04-24 19:36:16    Seite Drucken    cri

Bis 1. April dieses Jahres gab es in China insgesamt 600 Museen und Gedenkhallen, die für Besucher kostenlos zugänglich waren. Bis 2009 soll die Anzahl der Museen, die kostenlos besucht werden können, 1.400 erreichen. Die Regierungen aller Ebenen gewähren dazu den Museen große finanzielle Unterstützung.

Chinesische Museen zur Förderung des Gemeinwohls waren schon immer für Schüler und Senioren kostenlos zugänglich. Im März vergangenen Jahres beschloß die Stadtregierung der südchinesischen Großstadt Shenzhen, alle ihre Museen für Besucher kostenlos zugänglich zu machen. Ihrem Beispiel folgte die zentralchinesische Provinz Hubei, die im November des gleichen Jahres erklärte, im Provinzmuseum in Zukunft ebenfalls keinen Eintritt mehr verlangen zu wollen. Das Museum der Provinz Hubei ist mit mehr als 200.000 Exponaten das umfassendste Museum der Provinz.

Der freie Eintritt in Museen hat natürlich großen Zuspruch bei der Bevölkerung gefunden. Im Provinzmuseum von Hubei hat unser Reporter Herrn Zhang Wu getroffen:

"Früher kostete eine Eintrittskarte 30 Yuan RMB. Wir freuen uns natürlich sehr über den freien Eintritt in Museen. Dadurch bekommen auch die Kinder aus ärmeren Familien die Gelegenheit, die öffentlichen Kulturangebote wie andere Altersgenossen auch in Anspruch zu nehmen."

Wie Zhou Heping, stellvertretender chinesischer Kulturminister, mitteilte, haben die Zentralregierung und die Lokalregierungen für den freien Eintritt in Museen große Geldmittel zur Verfügung gestellt. Zhou Heping:

"Die Zentralregierung wird 1,2 Milliarden Yuan RMB zur Verfügung stellen, um die Museen landesweit finanziell zu unterstützen. Auch die Lokalregierungen haben ihren eigenen Beitrag dazu geleistet."

Die Provinz Hubei gewährt beispielsweise dem Provinzmuseum jährlich einen finanziellen Zuschuß in Höhe von 30 Millionen Yuan RMB. Die Beijinger Stadtverwaltung wiederum will jährlich voraussichtlich mehr als 100 Millionen Yuan RMB für den freien Eintritt in Museen bereitstellen.

Innerhalb von zwei Jahren sollen sämtliche Museen zur Förderung des Gemeinwohls sowie Gedenkhallen in China für Besucher kostenlos zugänglich gemacht werden. Diese Maßnahme stelle höhere Ansprüche an die Verwaltung der Museen und Denkmäler, sagt Zhang Bai, stellvertretender Leiter des Staatlichen Amtes für Denkmalschutz:

"Das Serviceniveau muss deutlich erhöht werden. Auch das Management und die Sicherheitsvorkehrungen müssen verbessert werden, um dem Anstieg der Besucher gerecht zu werden."

Seit dem 28. März kann man auch 29 Museen in Beijing ohne Eintritt zu bezahlen besuchen. Das Beijinger Denkmalschutzamt habe zuvor eine große Anzahl von Vorkehrungen getroffen, um eventuelle Probleme zu vermeiden, teilte Kong Fanzhi, Leiter des Amts mit. Wörtlich sagt er:

"Uns beunruhigt am meisten die große Konzentration von Besuchern. Die augenblickliche große Zunahme an Besuchern könnte die Sicherheit der Besucher und der Exponate gefährden. Dagegen haben wir Vorkehrungen getroffen. Zum Beispiel müssen sich Besuchergruppen für den Museumsbesuch anmelden. Auch der große Einsatz von Sicherheitspersonal trägt dazu bei, mögliche Sicherheitsrisiken zu beheben."

Das Beijinger Denkmalschutzamt hat zuvor die Museumsmitarbeiter für Notfälle ausgebildet und Konzepte für Dienstleistungen und Führungen sowie den Sicherheitsschutz ausgearbeitet.

Unser Reporter hat im Beijinger Hauptstadtmuseum Andrew Padacides aus Großbritannien interviewt. Dieser zeigt sich sehr zufrieden mit den Einrichtungen und den Dienstleistungen in chinesischen Museen:

"Mir gefällt das Museum sehr. Die Hallen und die Museumseinrichtungen sind modern und die Exponaten reichlich. Mich interessieren vor allem die historischen Relikte und die Denkmäler in China sowie die chinesische Architektur. An jedem Exponat findet sich eine Tafel mit einfachen Erläuterungen in englischer Sprache. Dies erleichtert Besuchern, die Englisch sprechen, das Kennenlernen der chinesischen Kultur sehr."

Während der Olympischen Spiele 2008 in Beijing wird in den Beijinger Museen ein großer Zustrom von Touristen und Sportlern erwartet. Die Beijinger Museen seien jedoch gut darauf vorbereitet, erklärt der Leiter des Beijinger Denkmalschutzamtes Kong Fanzhi:

"Die Museen sind grundsätzlich in der Lage, chinesische und ausländische Besucher zu empfangen. Ich sage es so, weil die Sicherheitsvorkehrungen in den Beijinger Museen vertrauenswürdig sind und die Qualifikation der Mitarbeiter hoch ist. Darüber hinaus bemühen wir uns sehr darum, eventuelle Mängel zu beheben. Wir sind davon überzeugt, dass die Besucher mit unseren Museen sehr zufrieden sein werden."

Unvollständigen Statistiken des Staatlichen Denkmalschutzamtes zufolge hat die Anzahl der Besucher mindestens um das Fünffache zugenommen, nachdem die Museen kostenlos zugänglich gemacht worden sind. In einigen Landesteilen hat der freie Eintritt jedoch einige Probleme mit sich gebracht. In das Provinzmuseum in Hubei wollten beispielsweise in den ersten Tagen täglich über 10.000 Besucher, mehr als das Zehnfache als vor der Aufhebung des Eintrittspreises. Denkmalschützer sorgten sich darum, dass durch den großen Besucheransturm die Menge des ausgestoßenen Kohlendioxids die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit beeinträchtigen und damit die Sicherheit vieler Exponate gefährden könnte. Viele Museen haben jedoch durch eine Begrenzung der täglichen Besucherzahl und einer Erneuerung der Denkmalschutzeinrichtungen dieses Problem erfolgreich gelöst.

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