Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Renovierung des Potala-Palastes
   2008-04-24 19:34:13    Seite Drucken    cri

Der Potala-Palast, der vor etwa 1.300 Jahren erbaut wurde, zählt zum Weltkulturerbe und gehört auch in China zu den vom Staat besonders geschützten Denkmälern. Die chinesische Regierung hat sich seit 1959 ständig um die Renovierung des Potala-Palastes gekümmert. 1989 und 2002 wurden von der chinesischen Regierung enorme Geldmittel für die umfangreiche Renovierung des Palastes zur Verfügung gestellt.

Der Potala-Palast liegt im Zentrum von Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet, und kann auf eine Geschichte von mehr als 1.300 Jahren zurückblicken. Er gilt als der höchste und am besten erhaltene burgartige Baukomplex der Welt. Überlieferungen zufolge hat der tibetische König Songzan Gampo im 7. Jahrhundert den Potala-Palast bauen lassen, um dort während der Tang-Dynastie Prinzessin Wencheng zu heiraten. Der Potala-Palast mit einer Gesamtfläche von 400.000 Quadratmetern wurde am Hang eines Berges gebaut. Das 13-stöckige Hauptgebäude des Palastes wurde aus Holz und Stein gebaut. Das Dach des Palastes besteht aus vergoldeten Kupferziegeln. Der imposante Palast ist ein Meisterwerk der tibetischen Baukunst.

Im Laufe der Zeit sind jedoch verschiedene Sicherheitsrisiken entstanden, etwa durch eine Absenkung des Fundaments sowie durch Wandrisse, morsche Holzbauteile oder Ungeziefer. Um diese zu beheben, hat die chinesische Regierung seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten, die Renovierung des Potala-Palastes intensiviert.

Neben der regulären Renovierung hat die chinesische Regierung 1989 sowie 2002 zusätzlich zu den umfangreichen Arbeiten am Potala-Palast große Geldmittel zur Verfügung gestellt. Jampa Kelsang vom Verwaltungsbüro des Potala-Palastes sagt dazu:

"Für den ersten Renovierungsabschnitt zwischen 1989 und 1994 zur Befestigung und Stabilisierung der Anlage hat die Zentralregierung 53 Millionen Yuan RMB zur Verfügung gestellt. Hinzu kamen 170 Millionen Yuan für den zweiten Renovierungsabschnitt, der von 2002 bis vor kurzem angedauert hat."

Angaben zufolge gehörten zu dem Renovierungsprogramm unter anderem die Festigung des Fundaments, die Renovierung der umgebenden Anlagen und die Erneuerung der Strom- und Wasserversorgung sowie der Entwässerungsanlagen. Auch die Verbesserung des Sicherheits- und Brandschutzsystems, das Anbringen von Blitzableitern und einer Überwachungsanlage sowie die Restaurierung der Wandmalereien waren Teil dieser Arbeiten. Jamyang hat sich seit den 1980er Jahren an den Renovierungsarbeiten beteiligt. Er sagt:

"Ich habe mich mehrere Male an der Renovierung wichtiger Denkmäler, wie zum Beispiel des Potala-Palastes, beteiligt. Diese Denkmäler sind landesweit und sogar weltweit extrem wertvoll. Die Renovierung unterscheidet sich deshalb sowohl technisch, als auch hinsichtlich des Materials von anderen Renovierungsprojekten. Aus großem Respekt vor der Geschichte und dem Prinzip „Die Alten alt bleiben lassen" entsprechend haben wir vor Beginn der Renovierung verschiedene Meinungen gesammelt, damit die Denkmäler ihr altes Antlitz erhalten können."

Sonam, ein gläubiger Buddhist aus Lhasa, hat die zwei Renovierungsabschnitte des Potala-Palastes mitverfolgt.

"In den vergangenen Jahren hat der Staat eine Menge Geld in die Renovierung wichtiger Tempel und Klöster, beispielsweise des Potala-Palastes und des Sakya-Klosters, investiert. Das ist für mich und viele andere Buddhisten eine sinnvolle und erfreuliche Sache."

Teil des zweiten Abschnittes war die Renovierung der Wandmalereien des Potala-Palastes, die vor kurzem abgeschlossen wurde. Die knapp 2.100 Quadratmeter großen Wandmalereien erstrahlen nun wieder in ihrem ursprünglichen Aussehen. Dazu Jampa Kelsang, Verwalter des Potala-Palastes:

"Wir verfolgten das Prinzip "Die Alten alt bleiben lassen". Sämtliche Farben sind zudem aus Mineralien hergestellt, die mit der Zeit immer mehr glänzen werden."

Das Renovierungsprojekt des Potala-Palastes ist mittlerweile zu 70 Prozent abgeschlossen. Das gesamte Projekt soll noch innerhalb dieses Jahres beendet werden. Parallel dazu sind die Renovierung der Sommerresidenz Norbu-Lingka und des Sakya-Klosters im Gang. Dazu Padma Tsinle, stellvertretender Vorsitzende des chinesischen Autonomen Gebietes Tibet:

"Zwischen 2001 und 2005 haben wir 330 Millionen Yuan RMB in die Renovierungsprojekte des Potala-Palastes, des Norbu Lingkas und des Sakya-Klosters investiert. Für die Zeit zwischen 2006 und 2010 sind etwa 700 bis 800 Millionen Yuan RMB vorgesehen. Als nächstes werden das Jokhang-Kloster sowie andere wichtige Tempel und Klöster renoviert. Es handelt sich dabei um den Schutz von Denkmälern und gleichzeitig um den Schutz der Religion."

Tibet ist reich an Denkmälern. Die chinesische Regierung hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten insgesamt rund eine Milliarde Yuan RMB in die Renovierung von mehr als 1.400 Tempeln, Klöstern und religiösen Stätten investiert. Einem Plan der chinesischen Regierung zufolge werden ab dieses Jahr knapp 600 Millionen Yuan RMB in die umfassende Renovierung von 22 weiteren Denkmälern und Klöstern fließen. Die Projekte werden teilweise noch innerhalb dieses Jahres in Gang gesetzt.

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)