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Große Träume werden wahr für Mercedes-Benz
   2008-04-23 18:21:14    Seite Drucken    cri
Die erste Generation der "Ein-Kind-Politik" in China ist die treibende Kraft hinter dem boomenden Automarkt in China, aber in den frühen 1980er Jahren hielten ihre Eltern noch ein Fahrrad der Marke "Flying Pigeon" für das ultimative persönliche Fortbewegungsmittel.

"Zu jener Zeit war der Besitz eines Fahrrades noch ein Luxus für Chinesen. Mit einem Gehalt von weniger als 50 Yuan pro Monat traute sich niemand davon zu träumen, jemals ein Auto zu besitzen, das Hunderttausende Yuan kostete", sagte ein Mercedes-Benz-Besitzer, der 2005 eine E-Klasse Limousine gekauft hat.

Erst in den 1990ern, als ein paar Neureiche ihre eigenen Privatautos fuhren, begannen chinesische Geschäftsleute nach einem "Daben" (wörtlich: Großer Benz), dem Spitznamen für Mercedes-Benz, zu streben. Im neuen Jahrhundert ist für die neue Generation der Besitz eines Mercedes-Benz jedoch eher Wirklichkeit denn Traum.

Letzten Monat stellte der deutsche Luxusautohersteller offiziell seine in China produzierten C-Klasse Limousinen vor, die zwischen 378.000 und 478.000 Yuan kosten und auf junge, neureiche Chinesen ausgerichtet sind.

Im ersten Quartal dieses Jahres verkaufte Mercedes-Benz 9626 Luxuslimousinen in China, das ist im Jahresvergleich eine Steigerung um 40 Prozent. Diese Verkaufszahlen waren für das Unternehmen beim Eintritt in den chinesischen Markt nur ein Wunschtraum.

"Historisch betrachtet hat kein Land sich so stark verändert wie China in den letzten 30 Jahren, und es ist erstaunlich, das zu nicht nur beobachten sondern sogar daran Teil zu haben und dazu beitragen zu können", sagte Ulrich Walker, Geschäftsführer von Daimler Nordostasien, dem Mutterkonzern von Mercedes-Benz (China).

Eigentlich verkaufte Mercedes-Benz schon 1913 Fahrzeuge in China, als das Unternehmen in Qingdao, das damals eine große wirtschaftliche und militärische Enklave in der ostchinesischen Provinz Shandong war, ein Verkaufsbüro betrieb.

"Seit damals importieren wir unterschiedlichem Ausmaß Fahrzeuge nach China, aber jetzt sind wir stolz darauf, hier Mercedes-Benz der C- und E-Klasse zu produzieren", erklärte Walker.

1980, nur ein Jahr nach dem die chinesische Regierung den Besitz von Privatautos erlaubte, eröffnete das Unternehmen ein Verbindungsbüro in Beijing, nachdem es das Potential des Luxuslimousinenmarktes in China voraussah. Es war der erste derartige Lieferant in China. Aber die Marke Benz war in China noch unbekannt, obwohl Karl Benz 1885 das erste moderne benzinbetriebene Automobil erbaut hatte.

"1986 gründeten wir Mercedes-Benz China in Hong Kong, vor allem weil die Wirtschaft dort bereits relativ entwickelt war", sagte Walker.

Ende der 1980er ersetzten die Vorzeigemodelle 250S und 280SEL die Limousine Hongqi als Auto von hochrangigen chinesischen Politikern, war aber in der breiten Öffentlichkeit noch immer unbekannt.

Nachdem sich China immer mehr der Außenwelt öffnet, wurde auch mehr und mehr Konsumenten bewusst, dass das Logo mit dem Stern mit drei Spitzen für Wohlstand und Ansehen steht und sie begannen nach der Markte verrückt zu sein.

2000 war die gesamte Autoproduktion von 220.000 Stück im Jahr 1980 auf 1,83 Millionen Stück angestiegen, wodurch China zum neuntgrößten Autoproduzenten wurde.

"Wir sehen mit dem Wachsen des Luxusautomarktes, der schnell wachsenden Wirtschaft und dem starken Anstieg der Nachfrage nach Luxusautos ein großes Potential in China", sagte Klaus Maier, Präsident von Mercedes-Benz (China).

"Mit diesem Hintergedanken haben wir erst die S-Klasse in China eingeführt, entsprechend der Strategie wonach erst Logistik und Service aufgebaut wird, um so den Weg für mehr Produkte zu ebnen", erklärte Maier.

1993 und 1994 erlebte der Markt für Luxuslimousinen in China einen kurzfristigen Boom, als die Regierung ausländischen Unternehmen und Jointventures erlaubte, zollfrei eingeführte Fahrzeuge zu kaufen, um mehr ausländische Investitionen zu ermutigen. Durch die Einsparung von 100 Prozent Zoll, wurde Mercedes-Benz 1994 zu einem Verkaufsschlager und brachte mehr als 10.000 Fahrzeuge an den Mann.

1995 entschied Volkswagen, der globale Konkurrent von Mercedes-Benz, jedoch, seine Luxuslimousine Audi in einem Jointventure mit China FAW Group Corporation in Changchun in der Provinz Jilin zu produzieren. Und 1996 rollte der erste Audi 200 V6 vom Fließband. Nachdem das Vorzeigemodell A6 von Audi auf 1999 auf den Markt kam, eroberte die preisgünstige, lokal produzierte Limousine bald den Markt für Luxusautos und verkaufte sich in jenem Jahr 6911 Mal.

Der andere große deutsche Konkurrent von Mercedes-Benz BMW ging 2003 ebenfalls ein Jointventure mit Chinese Brilliance Auto ein, und begann in Shenyang in der Provinz Liaoning mit der Produktion von Limousinen.

1984 verhandelte Mercedes-Benz mit FAW, in der Hoffnung das chinesische Unternehmen könnte mit Hilfe von Technologie von Mercedes-Benz die selbst produzierte Luxuslimousine Hongqi umrüsten. Das Projekt wurde jedoch 1986 aus unbekannten Gründen abgebrochen.

Erst 2005 gründete Mercedes-Benz die Beijing Benz-DailmerCrysler Automotive (BBDC) mit der Beijing Automotive Industry Holding und begann mit der Produktion von E-Klasse-Wagen.

"Daimler Nordostasien und Mercedes-Benz haben ein langfristiges Engagement in China. Wir sind sehr froh, großartige Partner in China zu haben und wir arbeiten zusammen, um neue Fahrzeugtechnologie und Herstellungstechnologie nach China zu bringen", sagte Walker. "Außerdem festigten wir 2006 mit der Übersiedlung von Mercedes-Benz China von Hongkong nach Beijing unser langfristiges Engagement in China", fügte er hinzu.

2007 begann Mercedes-Benz gemeinsam mit den Partnern Fujian Motors Group und der taiwanesischen China Motors Corporation mit der Produktion von MB Vito/Viano und Sprinter.

"Und letzten Monat war die Markteinführung der brandneuen lokal produzierten C-Klasse, womit wir unsere Präsenz vor Ort verstärkt und unsere Beziehung mit BBDC vertieft haben", erklärte Maier.

JD Power & Associates prognostiziert, dass die Luxusautoverkäufe in China sich bis 2014 auf rund 508.000 Stück verdoppeln werden.

"Um weiterhin Vorreiter in der Autobranche zu sein, müssen wir so schnell wie möglich unsere neueste Technologie nach China bringen. Wir bringen mehr von unserer Belegschaft nach China, investieren in Leistungsfähigkeit, stellen mehr Leute an und versuchen auch Forschung, Entwicklung und Design in China aufzustocken", sagte Walker.

Duzende erstklassige Modelle, darunter importierte PKW, Sport- und Geländeautos sowie lokal produzierte C- und E-Klasse-Modelle sind in China auf den Markt gekommen und zu Marktführern in ihrem Segment geworden. Mercedes stellte letztes Jahr auch die Luxusmarke AMG in China vor und verkaufte in neun Monaten 300 Stück. "Weitaus mehr als wir ursprünglich erwartet hatten", sagte Maier.

"Wir erfahren immer wieder, dass um hier erfolgreich zu sein, muss man vor Ort vertreten sein", betonte Maier. "Als weltweites Unternehmen müssen wir das richtige Gleichgewicht zwischen internationalen Standards und lokalen Handelsbräuchen finden. Zusätzlich zur Produktion der C- und E-Klasse in Beijing werden wir weiter unseren Betrieb, unsere Versorgungskette und unsere Belegschaft den örtlichen Gegebenheiten anpassen."

"China ist sehr bedeutsam für Mercedes-Benz und die Daimler AG. Als einer der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt, legen wir großen Wert auf unser langfristiges Engagement. Wie erwähnt produzieren wir mehr Fahrzeuge, darunter auch Lastwägen, und mehr und mehr Teile in China ? sowohl für die Produktion in China als auch für den Export", fügte Walker hinzu.

Bei der Autoausstellung 2008 am 20. April in Beijing zeigte Mercedes-Benz mehr als 30 Modelle, darunter eine Weltpremiere, sagte Maier, und damit demonstriert das Unternehmen, dass der chinesische Markt ein Schwerpunkt ist.

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