Die 103. chinesische Im- und Exportmesse, weithin als Kanton-Messe bekannt, dauert noch bis zum Ende des Monats. Insgesamt werden 500.000 Aussteller und Interessenten erwartet, erklärte der Sprecher der Messe, Xu Bing.

Viele Händler und Regierungsvertreter bezeichnen die Veranstaltung als einen Kompass. Es wird weithin angenommen, dass die Transaktionen der kommenden 14 Tage einen Hinweis auf die Handelssituation Chinas im kommenden Jahr geben.

"Die Kanton-Messe ist das Barometer für Chinas Handel", sagte Xu auf einer Pressekonferenz. "Wir erwarten, dass der allgemeine Trend der Handelssituation durch die Messe erkennbar wird."

Nach Angaben des Zolls, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurden, ist die Wachstumsrate der chinesischen Exporte im ersten Quartal dieses Jahres erstmals seit drei Jahren zurückgegangen. Viele Experten befürchten, dass die chinesischen Exporte in diesem Jahr zurückgehen könnten, da der Yuan weiter ansteigt und der von der Kreditkrise geplagte US-Markt schrumpft.

Darüber hinaus gibt es Berichte, nach denen viele Fabriken im Delta des Perlflusses aufgrund des Drucks durch steigende Kosten und die Aufwertung des Yuan schließen mussten. Die am stärksten betroffenen Sektoren waren die Textil-, Schuh- und Spielzeugindustrie.

Allerdings würde die diesjährige Teilnehmerzahl der Messe, der des letzten Jahres entsprechen, sagte Xu.

Die Organisatoren haben 36.600 Einkäufer zu dem diesjährigen Event eingeladen, 4600 mehr als im Oktober 2007.

Die meisten der rund 19.000 Aussteller kommen aus China und rund 500 kommen aus dem Ausland, wobei der größte Teil der ausländischen Aussteller aus Malaysia und den Vereinigten Staaten stammen.

Die Kanton-Messe wird seit 1957 zweimal jährlich, im Frühling und im Herbst, veranstaltet. Seit dem vergangenen Jahr können auch Importeure auf der Messe ausstellen, da China versucht, seine Importe zu erhöhen, um so seinen Handelsbilanzüberschuss zu verringern.

In diesem Jahr läge der Schwerpunkt der Messe auf Qualität und Umweltschutz, sagte Xu. Unternehmen, die nur wenig Gewicht auf Umweltschutz legen oder deren Produkte von schlechter Qualität seien, würden von der Messe ausgeschlossen. Außerdem sollten bei der diesjährigen Messe größere Anstrengungen zur Förderung der geistigen Eigentumsrechte unternommen werden. Aussteller, die gegen geistige Eigentumsrechte verstoßen, sollen von allen künftigen Messen ausgeschlossen werden.