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Afrikaner erlernen Kunst der Akrobatik in Wuqiao
   2008-04-17 16:44:06    Seite Drucken    cri

In China gilt Wuqiao seit Jahrhunderten als das traditionelle Zentrum der professionellen Akrobatik. Viele der besten Akrobaten des Landes kommen aus dieser Gegend. In fast jedem großen chinesischen Akrobatikensemble arbeiten Artisten aus Wuqiao, und in Akrobatikensembles in knapp 20 Ländern der Welt gibt es Akrobaten aus Wuqiao.

In Wuqiao wurde vor einiger Zeit auch eine spezielle Akrobatikschule gegründet. Dort werden nicht nur Nachwuchskräfte für chinesische Ensembles ausgebildet, sondern auch für solche im Ausland. 2002 wurde die Akrobatikschule Wuqiao vom chinesischen Kulturministerium beauftragt, auch Akrobaten aus afrikanischen Ländern auszubilden. Mittlerweile sind fünf verschiede Gruppen afrikanischer Schüler unterrichtet worden. Qi Zhiyi, stellvertretender Direktor, ist stolz auf seine Schule:

"Warum wurde gerade Wuqiao zum Ausbildungszentrum für ausländische Schüler ausgewählt? Der wichtigste Grund besteht darin, dass Wuqiao als „Heimat der Akrobatik" international bekannt ist. In Wuqiao geht man der Kunst der chinesischen Akrobatik am ausführlichsten auf den Grund, so sind viele der Schüler aus Afrika der Ansicht."

Aileen, elf Jahre alt, kommt aus Kenia. Sie ist die jüngste der afrikanischen Schüler, die derzeit in Wuqiao lernen. Auf die Frage, warum sie in das von Afrika so weit entfernte China gekommen ist, antwortet Aileen, ohne auch nur im Geringsten zu zögern:

"Ich mag Akrobatik, deshalb bin ich nach China gekommen, um hier Akrobatik zu lernen."

Die Sprachbarriere hat den Austausch zwischen Aileen und ihren Trainern nicht beeinträchtigt. Aileen sei eine ihrer Lieblingsschüler, sagen viele Ausbilder. Trainer Liang Wenjiang sagt:

"Das Mädchen ist zwar jung, aber sehr verständig und klug. Die Trainer mögen sie sehr."

Ronand, 14 Jahre alt, kommt ebenfalls aus Kenia. Auf die Frage, warum er zum Lernen nach China gekommen ist, antwortet er:

"Die Chinesen sind Meister der Akrobatik. Ich kam zum Erlernen ihrer Kunst nach China, weil ich mein Leben neu gestalten will."

Ronand schätzt die Möglichkeiten zum Lernen sehr, denn er hat zuvor mehrere Prüfungen bestehen müssen. Zu seinem Trainingsprogramm gehören unter anderem Überschlag-Salto und Einradfahren. Er finde das Training nicht so schwierig, sagt Ronand unserem Reporter. Nur das Heimweh quäle ihn manchmal sehr:

"Ja, ich vermisse meine Familie sehr. Ich rufe sie jeden Monat an. Manchmal schreibe ich ihnen auch E-Mails."

Der stellvertretende Schulrektor Qi Zhiyi hat unserem Reporter auch den 23-jährigen Hibreate aus Äthiopien vorgestellt. Hibreate ist der älteste dieser Schülergruppe und spricht am besten Englisch. Anders als seine Mitschüler, die vom Staat ein Stipendium erhalten, zahlt Hibreate seinen Unterricht selbst. Das hat unseren Reporter natürlich neugierig gemacht:

"Warum sind Sie zum Erlernen der chinesischen Akrobatik hierher gekommen?"

"In Äthiopien konnte ich durch das Fernsehen und durch Magazine die chinesische Kultur etwas kennenlernen. Meine Freunde und auch meine Schwester interessieren sich sehr für China. Vier Kinder aus meiner Familie haben Akrobatik gelernt. China ist in Akrobatik viel stärker. So kam bereits meine Schwester nach Wuqiao, um hier Akrobatik zu lernen. Ihr gefielen die chinesische Kultur und die chinesische Akrobatik sehr. Und so bin auch ich hierher gekommen."

Hibreate hat schon seit seinem elften Lebensjahr Akrobatik gelernt. Als 13-jähriger betrat er dann erstmals die Bühne und konnte so mittlerweile zehn Jahre Bühnenerfahrung sammeln. Hibreate kann auch ein paar einfache chinesische Sätze sprechen, seine Aussprache ist perfekt. Zum Abschluß des Interviews spricht Hibreate noch seine Wünsche auf Englisch aus:

"Ich hoffe, dass das Jahr 2008 ein erfolgreiches Jahr für alle wird und wünsche allen Chinesen viel Glück!"

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