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China und Australien: Kunst und Freundschaft
   2008-04-16 11:53:54    Seite Drucken    cri
Beim Gedanken an die Beziehungen zwischen zwei Ländern bezieht man sich meistens auf politische und ökonomische Bande. Doch kulturelle Beziehungen betreffen ebenso Kommunikation und Verständigung. Genau das zeigt zur Zeit eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Beijing mit der Darstellung der chinesisch-australischen Freundschaft.

Die acht chinesischen Künstler, deren Werke ausgestellt sind, leben und arbeiten seit nahezu 20 Jahren in Australien. Sie besaßen fundierte Kenntnisse über die chinesische Kultur, bevor sie China verließen, und sind außerdem von der australischen Kultur beeinflusst. Ihre Werke spiegeln die Kombination und Integration zweier Kulturen und die neuen Gedanken der Künstler über die Welt wider.

Organisatorin Madeleine O'Dea bezeichnet die Künstler der "Himmel des Südens" als "kulturelle Botschafter."

"Die Ausstellung zeigt die nahezu 20 Jahre andauernden Beziehungen zwischen chinesischen zeitgenössischen Künstlern und Australien".

Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre beschloss diese Gruppe chinesischer Künstler, dass sie zu ihrer Entwicklung als Künstler ins Ausland gehen müssen. Sie gingen nach Australien, wo sie allesamt kämpfen mussten, doch letzten Endes zu erfolgreichen Künstlern wurden, die schöne Werke hervorbrachten.

Ihre Arbeit hat ebenso die Aufmerksamkeit des australischen Premierministers Kevin Rudd erregt. Er eröffnete die Ausstellung in der australischen Botschaft und rezensierte ein Gemälde des berühmten Künstlers Guan Wei.

"Werfen wir beispielsweise einen Blick auf ein Werk von Guan Wei zu unserer Rechten, eine traditionelle chinesische (Landschaftsmalerei). Wenn man genau hinsieht, und das empfehle ich den australischen Besuchern, die anwesend sind, sieht man Ned Kelly, der auf dem Grund des Wasserfalls verfolgt wird. Das ist Ned Kelly via Sidney Nolan durch Guan Wei in einer chinesischen Landschaft der Ming-Dynastie - Sie verstehen schon. Ich kann Ihnen sagen - sie werden jede Menge Spaß haben."

Bei dem Werk, das Rudd beschreibt, handelt es sich um Guan Wei's Acrylgemälde auf einer Reispapierrolle mit dem Namen "Tracing Downing Ned Kelly, No. 2". Die 2004 fertig gestellte Rolle porträtiert eine moderne Geschichte des Antiterrorismus in einem Schauplatz der Ming-Dynastie.

Ned Kelly ist ein australischer Räuber und Held, doch in Guan Wei's Werk ist er das Ziel für moderne Soldaten. Um an der Gewaltsamkeit von Krieg Kritik zu üben, nutzt Guan Wei blutrote Linien und Punkte, um deren Bedeutung auszudrücken. Der kulturelle Konflikt und der Appell des Künstlers nach Frieden kommen in dem Werk klar zum Ausdruck.

Guan Weis Anliegen sind der Weltfrieden und die globale Erwärmung, während Hu Ming, Künstlerin und ehemalige Soldatin in der chinesischen Armee, sich auf Frauenrechte konzentriert. Ihr Ölgemälde "Relic of the New 87 Immortals -- Following the Sun" illustriert am besten die Veränderungen im Leben der Frauen. Hu Ming wurde von dem berühmten chinesischen Kunstwerk "Relic of the 87 Immortals" inspiriert. Ihr Werk ist einzigartig, da sie die männlichen Unsterblichen durch weibliche aus verschiedenen Zeitaltern und sozialen Klassen ersetzt hat.

Adlige aus dem alten China und elegante, qipao-gekleidete Frauen im alten Shanghai sind neben Geschäftsfrauen und modernen jungen Mädchen in Bikinis dargestellt. Hu Ming erklärt, es habe zehn Jahre gedauert, das Werk fertig zu stellen. Ihr Ziel war es, der Welt die liberale Historie chinesischer Frauen und Modetrends in China zu zeigen.

"Dies ist eine moderne schöne Frau Mitte der 1980er Jahre. Sie hält einen großen Lolli in der Hand als Symbol dafür, dass das Leben zu der Zeit sehr süß war."

Das letzte Bild in Hu Ming's Werk ist das einer unnahbaren Dame mit Vogelnest auf dem Kopf und einem scharfen Schwert in der Hand. Hu Ming benutzt dieses Bild, um einen neuen Beginn des Lebens chinesischer Frauen in der modernen Gesellschaft darzustellen.

Weitere berühmte Künstler, Lin Chunyan, Tan Yifeng, Guo Jian und Ah Xian, stellen ebenfalls ihre neuesten Werke in der Ausstellung zur Schau. Sie alle gingen zu der Zeit einer großen Veränderung in China nach Australien. In Australien haben sie die Möglichkeiten, Herausforderungen, Frustration und den Nutzen eines Immigrantenlebens kennengelernt. Ihr Werk, ihre Persönlichkeit und ihre Lebenserfahrungen bieten eine pulsierende Verbindung zwischen der alten chinesischen Welt und der neuen australischen Welt.

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