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Reformschritte des chinesischen Gesundheitssystems
   2008-04-11 17:04:41    Seite Drucken    cri

Probleme bei Arztbesuchen bleiben in China stets ein Fokosthema der Medien. Diese Schwierigkeiten zu überwinden, zählte schon immer zu den Schwerpunkten der Reformen des chinesischen Gesundheitssystems. Von der Verbesserung des öffentlichen Gesundheitssystems und der Etablierung des neuen genossenschaftlichen Krankenversicherungssystems auf dem Land können immer mehr Chinesen profitieren.

Die Gesundheitsstation des Wohnviertels Muxidi gehört zum Gesundheitszentrum des größeren Wohnviertels Yuetan in der Stadt Beijing. Für die im Umkreis wohnenden 12.000 Menschen ist die Gesundheitsstation inzwischen bereits die beste Wahl bei Arztbesuchen und sogar für Notfalldienste geworden.

Derartige Gesundheitsstationen in den einzelnen Wohnvierteln sind heute die Basis des öffentlichen Gesundheitssystems in China.

Zhang Shaojin lebt im Wohnviertel Muxidi. Sie litt an einer Gehirnthrombose. Es begann damit, dass sie im vergangenen August plötzlich erbrach und Durchfall hatte. Ihr ganzer Körper zitterte. Nur zehn Minuten später eilten Mediziner der Gesundheitsstation des Wohnviertels zu Hilfe. Inzwischen ist Frau Zhang ist wieder genesen.

Ihr Mann Ding Zhaojia sagt uns:

"Ein guter Nachbar in der Nähe ist besser als ein Verwandter in der Ferne. Die Mediziner und Pfleger der Gesundheitsstation hier sind unsere guten Helfer. Sie sind wie unsere Glücksbringer."

Statistiken zufolge gibt es in ganz China derzeit bereits über 24.000 Gesundheitsstationen wie diese im Wohnviertel Muxidi. In über 98 Prozent der Städte und in über der Hälfte der Kreise werden Gesundheitsdienste in Wohnvierteln angeboten.

Du Xueping ist die Leiterin des Gesundheitszentrums im Beijinger Wohnviertel Yuetan. Sie erklärt:

"Ärzte und Krankenschwestern können jederzeit Hausbesuche machen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber der unflexiblen Sprechstunden herkömmlicher Ärzte. Darüber hinaus ersparen sich Patienten dadurch viel Geld."

Im Zuge der Verbesserung des öffentlichen Gesundheitssystems sind die Krankenversicherungen für städtische und ländliche Bewohner auch schnell entwickelt worden. Seit dem Jahr 2003 freuen sich immer mehr Bauern in China über die Entstehung des neuartigen Krankenversicherungssystems. Die sogenannte Genossenschaftskrankenkasse bietet der ländlichen Bevölkerung eine grundlegende Garantie für die Rückerstattung der Kosten von Arztbesuchen und medizinischen Behandlungen.

Die Bäuerin Gao Yuxiu wohnt in der Stadt Jiangyin in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. 2006 wurde bei ihr Brustkrebs festgestellt. Die hohen Behandlungskosten stellten eine große finanzielle Last für die Familie dar. Die Genossenschaftskrankenkasse für ländliche Bewohner hat Gao Yuxiu und ihre Familie unterstützt. Gao sagt, 2007 habe sie über 50.000 Yuan RMB von der Krankenkasse rückerstattet bekommen. Um diese große Summe aufbringen zu können, müsste ihre Familie sechs Rinder züchten, sagt die Bäuerin.

In Jiangyin haben sich die lokalen Bauern hundertprozentig an der Genossenschaftskrankenkasse beteiligt. Der Beitrag für jeden Teilnehmer aus dem Regierungshaushalt ist von früher fünf Yuan pro Jahr auf 180 Yuan gestiegen. In den vergangenen fünf Jahren bekamen bereits 1,26 Millionen Bauern das Geld für stationäre und ambulante Behandlungen refundiert.

Nie Chunlei, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung des chinesischen Gesundheitsministeriums für das Gesundheitsmanagement in ländlichen Gebieten, teilt uns mit:

"Bis Ende 2007 sind 2.451 Kreise und Städte in das System der Genossenschaftskrankenkasse integriert worden. Das sind 86 Prozent aller chinesischen Kreise und Städte. 730 Millionen Bauern haben sich an der Krankenkasse beteiligt."

Die Ausgaben zur Gesundheitsvorsorge des Landes sind von 56,7 Milliarden Yuan RMB im Jahre 2003 auf 103 Milliarden Yuan RMB im Jahr 2007 gestiegen - eine Verdoppelung innerhalb von nur fünf Jahren.

Im Zuge der Verbesserung des Gesundheitssystems ist der Impfplan für Kinder zu 98 Prozent erfüllt worden. Die Selbstbehalte sind um 8,3 Prozent gesunken, während die durchschnittliche Lebenserwartung der Chinesen um 1,6 Jahre gestiegen ist.

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