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Chinas Schiffbauindustrie boomt
   2008-04-09 18:09:54    Seite Drucken    cri

Es gibt kaum einen Industriebereich, in dem China während der vergangenen zwei Jahrzehnte keine Fortschritte hat erzielen können. China ist im Begriff, wieder eine große Seenation zu werden. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der derzeit boomende Schiffbau.

Bereits zu Zeiten der Ming-Dynastie, also vor rund 600 Jahren, hatte China die damals größte existierende Flotte auf die Weltmeere entsandt. Die folgenden chinesischen Kaiser konzentrierten sich jedoch danach aus wirtschaftlichen und politischen Gründen auf den Ausbau der Landmacht. Im Rahmen seiner rasanten wirtschaftlichen Modernisierung hat China auch diese Entwicklung einer gründlichen Revision unterzogen - durch den dynamischen Aufbau der einheimischen Schiffbauindustrie. Besonders spürbar war Chinas rasche Expansion der Schiffbaukapazität auf der jüngst in Singapur abgeschlossenen Ausstellung für maritime Industrie in der Asien-Pazifik-Region, an der 100 chinesische Schiffbauer und maritime Unternehmen teilnahmen. Organisiert wurde die chinesische Ausstellerdelegation von der Chinesischen Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten (CCCME) und dem chinesischen Motorenhersteller Weichai Power Co. Ltd. Zum gegenwärtigen Entwicklungsstand der chinesischen Schiffbauindustrie sagte Liu Xin, stellvertretender Abteilungsleiter für Markenstrategie beim Motorenhersteller Weichai Power, die chinesischen Schiffbauer sollten sich auf den Weltmarkt fokussieren:

"In den vergangenen Jahren ist Chinas Maschinenbau kontinuierlich gewachsen, besonders schnell entwickelt hat sich unsere Schiffbauindustrie. Für eine weitere Expansion der bisherigen Schiffbaukapazität ist aber eine noch größere Plattform notwendig. Deshalb sollte man sich unbedingt am Weltmarkt orientieren. Man muss unausweichlich auf dem Weltmarkt expandieren."

An der maritimen Ausstellung in Singapur war China in diesem Jahr mit einer übermäßig großen Delegation beteiligt. Nach Auffassung von Liu Xin lag dies nicht nur daran, dass China an der diesjährigen Messe das Schwerpunktland war. Vielmehr betrachteten die chinesischen Aussteller die Messe als eine gute Chance, sich auf einem nationalen Gemeinschaftsstand zu präsentieren:

"Sowohl beim Schiffbau, als auch bei der Entwicklung und Fertigung von Schiffausstattungen holen die chinesischen Unternehmen mit erhöhter Wettbewerbsfähigkeit zwar schnell auf, es ist jedoch schwierig, durch die Präsentation einzelner Werften für Chinas gesamte Schiffbauindustrie zu werben. So haben wir die Idee entwickelt, einen Gemeinschaftsstand zu organisieren mit dem Ziel, das Fachpublikum tief zu beeindrucken. Zum Glück war China auf der diesjährigen Messe das Schwerpunktland. So konnte die chinesische Ausstellerdelegation als ein großes Highlight präsentiert werden."

Unter den chinesischen Ausstellern waren viele Neueinsteiger private Unternehmen. Für die war der Auftritt auf dem Gemeinschaftsstand von großem Vorteil. Es bestand die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand große Wirkung zu erzielen. Schließlich ging es um den erstmaligen, weltweiten Auftritt dieser Werften. Die Bedeutung unterstrich Sheng Zidong, Vorstandsvorsitzender der Zhejiang Jiantiao Shipbuilding Co. Ltd., eine private Werft aus der ostchinesischen Provinz Zhejiang:

"Wir betrachten die Teilnahme an der Singapur-Messe als einen wichtigen Schritt bei unserer geplanten Expansion auf dem Weltmarkt und vor allem als eine gute Plattform, für unsere Werft zu werben. Zuvor hatten wir bereits ein paar internationale Kunden. Wir freuen uns darüber, dass wir auf der Messe viele neue Kunden akquirieren konnten."

Für zahlreiche Neueinsteiger aus China ist die Messe zudem ein gutes Schaufenster für Weltspitzentechnologien. Viele Schiffbauer und Ausstattungshersteller haben ihren Abstand zu den internationalen Markenprodukten erkannt. Dazu sagte Shen Liangbin, Chefingenieur bei der Wuxi Prime Power Equipment Co. Ltd.:

"Wir haben vor allem Schiffsausstattungen für den Öltransport präsentiert. Mit der Teilnahme an der Messe verbinden wir auch eine gute Möglichkeit zum Lernen. In China ist unser Unternehmen ein Branchenführer. Aber im Vergleich zu den Weltspitzentechnologien haben wir noch einen großen Abstand einzuholen."

Im Laufe der Messe hat der chinesische Pavillon große Aufmerksamkeit beim Publikum erregt. Allgemein herrschte die Auffassung, dass chinesische Produkte von billigen Preisen und guter Qualität geprägt sind. Diese Beurteilung bestätigt George Joseph, Vertreter einer Reederei in Singapur:

"Chinesische Schiffbauer sind führend bei der Ausstattungsfertigung, vor allem bei kommerziellen Schiffen. Sie haben billige, aber zugleich qualitativ gute Produkte. Deshalb bin ich zu diesem Gemeinschaftsstand gekommen."

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